Berger prophezeit Kostenschlacht in der Formel E

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Noch funktioniert die Kostendeckelung in der Formel E. Trotzdem gibt es die Sorge, dass mehr Hersteller für eine Kostenexplosion sorgen könnten.

DTM-Chef Gerhard Berger hat ein, sagen wir, gespaltenes Verhältnis zur Formel E. Zum einen natürlich, weil er den erfolgreichsten Hersteller in der Geschichte der DTM an die Elektroserie verloren hat. Mercedes steigt zum Ende der anstehenden Saison aus und will ab Ende 2019 in der Formel E durchstarten.

Und: Berger stellte auch immer wieder klar, dass die Formel E für ihn kein Motorsport im klassischen Sinne sei, dafür aber aus Marketinggründen nachvollziehbar.

Bei den Kollegen von auto, motor und sport sagte er zur Entwicklung der Serie: In der Formel E «können Hersteller nur schwerlich mit Sportlichkeit und Dynamik punkten. Wer aber sein Image im Bereich Elektro-Technologie aufladen und den Hype um die E-Mobilität bedienen will, für den ist die Formel E der richtige Platz. Die Serie hat schon ihre Berechtigung. Deswegen sind im Moment auch so viele Hersteller dort engagiert.»

Damit geht aber auch die Gefahr und die Angst einher, dass die Kosten irgendwann explodieren könnten. Serienchef Alejandro Agag weiß das, er setzt auf eine Kostendeckelung und verteidigt sie so gut es geht.

Die Autos werden von Spark Racing Technologies gebaut (einer Tochterfirma von Sauber-Teamchef Fred Vasseur), an Bord untergebracht ist eine Batterie neu von McLaren Applied Technologies. Die Formel E setzt noch zum Großteil auf Einheitsbauteile, frei entwickelt werden können Motor, Getriebe, Inverter und Hinterradaufhängung.

Die Kosten für die Teams gehen ab Saison 5 trotz der neuen Autos runter. Denn: Ein Bolide inklusive Einheits-Chassis (299.600 Euro), Batterie (200.000), Antriebsstrang (250.000) und Halo (12.700) plus Verwaltungsgebühren für Privatteams kostet dann maximal 817.300 Euro. Gespart wird durch den nicht mehr notwendigen Autowechsel. Heißt: Ein Team benötigt nur noch zwei statt vier Autos, die aktuell rund 480.000 Euro kosten.

Berger ist jedoch skeptisch. Immerhin kommen weitere Hersteller in die Serie. Und alle haben den Anspruch zu gewinnen. «Ich prophezeie schon heute, dass es auch dort eine Kostenschlacht geben wird. Die Formel E ist wie die Formel 1 und die LMP1 eine Technologie-Formel. Ich wage zu bezweifeln, dass alle Hersteller auf Dauer bereit sind die hohen Kosten zu akzeptieren.»

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