Warnung an Formel E: «Müssen höllisch aufpassen»

Von Andreas Reiners
Jens Thiemer: «Wir haben bei der Formel E viel mehr Möglichkeiten»

Jens Thiemer: «Wir haben bei der Formel E viel mehr Möglichkeiten»

Die Formel E boomt. Zumindest bei den Herstellern, die in die Elektroserie strömen. Die Formel E ist die Zukunft des Motorsports, sagen die Fans. Formel E? Das ist ja nicht mal Motorsport, so die Kritiker.

Doch Formel-E-Boss Alejandro Agag tönte zuletzt, dass die Elektroserie in 20 oder 30 Jahren der wichtigste Motorsport sein werde, der noch übrig sei. Außerdem erwartet er in der kommenden Saison, der fünften der noch jungen Serie, mit dem ohne Frage spektakulären, neuen Auto den Durchbruch.

Bei aller positiven Entwicklung: Warum geht eine Marke wie Mercedes in die Formel E und beendet so ein erfolgreiches Kapitel wie die DTM? Dort steigt Mercedes bekanntlich nach der anstehenden Saison aus, in der Elektroserie mischt die Marke mit dem Stern ab 2019/20 als Werksteam mit.

«Wir haben bei der Formel E viel mehr Möglichkeiten, mit den Zuschauern in Kontakt zu kommen. Die Serie ist nicht abgehoben und unglaublich nah an den Besuchern. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das ist kein klassisches, von den typischen Klischees belegtes Rennsport-Format. Wir sind in tollen Städten und haben kurzweilige Rennen, die der Höhepunkt eines ganzen Tagesprogramms sind», sagte Mercedes' Marketing-Boss Jens Thiemer Sponsors.

Thiemer weiter: «Sie symbolisiert nicht nur puren Motorsport, sondern ist auch eine Entertainment-Plattform. Sie ist gleichzeitig aber auch eine große Wette auf die Zukunft. Das ist ein Investment und ein Thema, bei dem man genügend Phantasie entwickeln kann, welche Reichweiten und welche Bandbreite an Inhalten erreicht werden können. Wir glauben an diese Wette und deshalb schlagen wir ein.»

Wichtig sei aber, dass man keine Kopie einer bestehenden Rennserie wolle, man wolle eine Mixtur von verschiedenen faszinierenden Elementen, so Thiemer. Er warnt: «Dabei müssen alle Akteure höllisch aufpassen, dass die Plattform nicht zügig in eine Art Formel 1 retransformiert wird. Es tummeln sich ja einige ehemalige Formel-1-Akteure auf der Plattform. Da bin ich etwas positiv suspekt.»

Für ihn ist klar: «Die Formel E braucht sich überhaupt nicht zu verstecken. Wir werden nun die höchste Dichte an Autofirmen in der Formel E sehen und somit entsteht eine Wettkampf-Plattform, die wahrscheinlich viele Menschen faszinieren wird.»

Angst, dass sich Mercedes auch aus der Formel 1 verabschieden wird, muss aber noch niemand haben. «Die Formel 1 bleibt aus unserer Sicht die wichtigste und dominante Rennserie der Welt, auch mit Blick auf die Leistungsdichte und den technischen Anspruch. Für uns ist sie auch nicht "old school". Wir sehen auch, dass die Formel 1 in verschiedenen Regionen der Welt immer noch genügend Strahlkraft entwickeln kann, de facto aber nicht mehr in Europa. Allein die Protagonisten wie ein Lewis Hamilton mit seiner Stärke und seiner Polarisierung sind etwas Tolles.»

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 29.03., 12:00, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 12:05, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Fr.. 29.03., 12:15, Motorvision TV
    Perfect Ride
  • Fr.. 29.03., 12:30, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 14:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 14:35, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Fr.. 29.03., 15:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 16:20, Motorvision TV
    Racing Files
  • Fr.. 29.03., 16:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 17:45, Motorvision TV
    Classic Races
» zum TV-Programm
6