Nasr bangt: Brasilien erstmals seit 1969 ohne Pilot?

Von Mathias Brunner
Die Banco do Brasil ist seit vielen Jahren treue Begleiterin von Felipe Nasr

Die Banco do Brasil ist seit vielen Jahren treue Begleiterin von Felipe Nasr

​Der Brasilianer Felipe Nasr (25) begann seine Karriere mit einem Paukenschlag: Rang 5 für Sauber in Melbourne 2015. Seither fährt er diesem Ergebnis hinterher. Verliert er seinen Stammplatz in der Formel 1?

Viel besser hätte Felipe Nasr seine Formel-1-Karriere nicht beginnen können: Fünfter Platz beim WM-Auftakt 2015 im Albert-Park von Melbourne. In China liess er Rang 8 folgen, dann folgten neun Rennen mit nur einer Punktefahrt (Neunter in Monaco). Am Ende guckte WM-Rang 13 heraus, das war solide.

2016 läuft vieles schief: Sauber war finanziell so in Schräglage geraten, dass die Entwicklung auf Sparflamme gehalten werden musste. Im Grunde ist es ein kleines Wunder, dass der Rennstall überhaupt überlebt hat. Aber ein wenig konkurrenzfähiges Auto bedeutet für Felipe Nasr auch – seine Zukunft in der Formel 1 ist in Gefahr. Und das sieht Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone gar nicht gerne.

Da Felipe Massa auf Ende 2016 mit der Formel 1 aufhört, ist der jüngere Felipe der einzige GP-Pilot, der sich für 2017 anbietet. Bernie Ecclestone will Nasr helfen, im Sport zu bleiben, denn der clevere Bernie (der morgen 28. Oktober 86 Jahre alt wird) weiss – ohne Fahrer aus dem eigenen Land wird das Interesse an der Formel 1 in Brasilien in sich zusammenfallen.

Die derzeitigen wilden Gerüchte um Nasr helfen dabei wenig. So wurde im brasilianischen Fernsehen verbreitet, Felipe habe bereits für 2017 unterzeichnet. Stimmt leider nicht. So wird in brasilianischen Medien auch feilgeboten – jetzt wird es wirklich hanebüchen – Nasr werde bei Sauber sabotiert. Man wolle Felipe nicht gut zu aussehen lassen, um ihn und seinen Sponsor, die Banco do Brasil, nicht noch attraktiver für andere Teams zu machen.
Das ist natürlich ausgemachter Unsinn: Sauber kämpft darum, endlich den ersten WM-Punkt des Jahres zu erringen, um in der WM an Manor vorbeizugehen, da wäre es wenig zielführend, einen der beiden Fahrer einzubremsen.

Die Geldgeber von Nasr bringen (je nach Informationsquelle) zwischen 10 und 15 Millionen US-Dollar mit. Klar ist der damit bei Force India ein Thema. Das Interesse von Renault hingegen war eher lauwarm, Renault-Werk in Brasilien hin oder her, vielleicht auch deswegen, weil Nasr seinen Sauber-Stallgefährten Marcus Ericsson zu wenig im Griff hat.

Wir haben nachgeschaut: Ginge Felipe Nasr wirklich leer aus, dann hätten wir erstmals seit 1969 keinen brasilianischen Stammpiloten im Feld!

Am liebsten wäre Ecclestone, ein Vertrag für Felipe Nasr könnte in den kommenden zehn Tagen unterzeichnet werden – das wären positive Nachrichten, um für den Grossen Preis von Brasilien (13. November) Werbung zu machen. Nasrs Rückversicherung heisst Sauber: Der Brasilianer wäre auch 2017 willkommen.

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