Carlos Sainz: Hamilton ist Messi, Alonso ist Ronaldo

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz in der Radiosendung «El Transistor»

Carlos Sainz in der Radiosendung «El Transistor»

​Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz (22) vergleicht die Weltmeister Lewis Hamilton und Fernando Alonso mit den Fussball-Idolen Messi und Ronaldo. Und er sagt: «Alonso will unbedingt den dritten Titel.»

Carlos Sainz hat derzeit viel zu tun. Zwischen einem überaus intensiven Training weilt er immer wieder im Rennwagenwerk von Toro Rosso in Faenza, zudem gieren die Medien in Spanien nach Neuigkeiten. So sass der 22jährige Madrilene am Montagabend in der Sendung «El Transistor» der Radiostation Onde Cero. Dabei ging es nicht nur um Motorsport.

Sainz, WM-Zwölfter 2016, steht vor seiner dritten Formel-1-Saison. Er hat härter denn je trainiert, um für die schnelleren 2017er Autos gerüstet zu sein. Sein Fernziel: «Ich werde alles dafür tun, um eines Tages Weltmeister zu werden.» Wie sein Idol und Freund Fernando Alonso. Sainz findet: «Fernando bleibt die Messlatte für uns alle, nur Lewis Hamilton ist in Sachen Talent vielleicht noch gesegneter.»

Carlos meint auch: «Fernando wird nicht lockerlassen, bis er seinen dritten Formel-1-Titel hat. Alonso kennt wirklich jeden Kniff. Gemessen an Fussballern würde ich sagen – Hamilton ist Messi, Alonso ist Ronaldo.»

Aber sie alle kommen für Carlos Sainz an zweiter Stelle, wenn es darum geht, den grössten aller Formel-1-Fahrer zu bestimmen: «Der Beste war Senna, kein Rennfahrer war begabter. Er hatte einfach diese Extraportion Talent, unheimliches Charisma.» Sainz gibt zu, dass er als Formel-1-Fan jedes Video gesehen hat, das es vom unvergessenen Brasilianer zu kaufen gibt.

Sainz betont noch einmal, dass er für die Saison 2017 rund vier Kilo Muskelmasse zugelegt habe. Der 40fache GP-Teilnehmer quälte sich dafür mit Gewichten, Medizinbällen und Lastwagenreifen. «Das ist der härteste Winter meiner Rennkarriere», hat er vor kurzem über sein Trainingsprogramm gesagt. «Alles, was wir bislang in Sachen Fitness gemacht hatten, reichte einfach nicht mehr. Wir mussten da schon ein paar Schippen nachlegen.»

«Wenn wir früher eine Einheit von 50 Minuten hatten, so dauert sie nun 90 bis 120 Minuten, so lange wie ein Grand Prix also. Der Puls sinkt dabei selten unter 180 Schläge. Ich habe auch Boxen in mein Trainingsprogramm mit eingebaut, als Ausdauertraining.»

Die neuen Autos sollen in gewissen Kurven bis zu 40 km/h schneller sein, das bedeutet erheblich höhere Fliehkräfte, und das wiederum erfordert – der Nacken der Piloten muss kraftvoller werden. Carlos erklärt: «Wir gehen da grundsätzlich in zwei Richtungen. Wir arbeiten im Kraftraum mit Gewichten. Das ist so wie auf der Rennstrecke, die Nackenmuskulatur muss sich einer Belastung entgegenstemmen. Dann habe ich aber auch ein besonderes Kart-Training begonnen.»

Sainz geht dabei mit einem Helm auf die Bahn, der mit Bleigewichten bestückt worden ist: «Der Helm wiegt rund zwei Kilo mehr. Das entspricht ungefähr der Belastung durch die höheren Fliehkräfte der 2017er Autos.»

Sainz trägt den Helm zum Teil auch im Kraftraum, wenn mit Gummibändern gearbeitet wird. Carlos will nichts dem Zufall überlassen, denn er weiss: «Fahrer wie Fernando Alonso, Lewis Hamilton oder Kimi Räikkönen wissen, wie hoch die g-Kräfte vor zehn Jahren waren und was vom Körperlichen her notwendig war, und so schnell wie damals werden die Autos jetzt wieder. Wir jüngeren Piloten kennen das alles nicht. Also will ich mich so gut als möglich vorbereiten.»

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