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Max Verstappen: Stichelei gegen Sebastian Vettel

Von Andreas Reiners
Max Verstappen und Sebastian Vettel

Max Verstappen und Sebastian Vettel

Der junge Niederländer sorgte 2016 für kontroverse Diskussionen. Seine Fahrweise wird er definitiv nicht ändern. Dafür gibt es einen kleinen Seitenhieb gegen arrivierte Piloten der Formel 1.

Max Verstappen stand in der vergangenen Saison oft im Mittelpunkt. Zu einen, weil er mit seiner aggressiven Fahrweise die Fans zum Schwärmen brachte. Endlich wieder einer, der völlig unangepasst auf der Strecke mit unorthodoxen Überholmanövern für Furore sorgte.

Gleichzeitig brachte er damit aber auch arrivierte Fahrer gegen sich auf und musste eine Menge Kritik einstecken. Die FIA hatte die Regeln, was das Verteidigen in der Bremszone angeht, basierend auf dem Verhalten von Max Verstappen, sogar neu definiert. Ist er eine Gefahr oder ein echter Racer? So oder so: Der 19-Jährige sorgt für frischen Wind und kontroverse Diskussionen, er ist ein Gewinn für die Königsklasse.

Und der Niederländer ist ohne Frage selbstbewusst. Die ganzen Diskussionen lassen ihn völlig kalt. «Jeder kann seine Meinung haben. Ich bin da ziemlich entspannt. Sie können sagen, was sie wollen, ich werde meinen Fahrstil nicht ändern. Sie müssen lernen, damit umzugehen», sagte er im «Red Bulletin»-Interview.

Die Idee, sich möglicherweise zu ändern, hält er für komplett abwegig. «Das geht doch gar nicht. Es ist wie bei einem Fußballer: Wenn du Stürmer bist, kannst du nicht plötzlich Verteidiger werden. Stürmer zu sein liegt in deiner Natur. Da kann dir jemand tausendmal sagen, du musst Verteidiger werden, das ändert nichts in dir. Nein, ich verändere mich für niemanden», stellte Verstappen klar.

Dass er nach der Kritik beim GP in Brasilien nach einem sensationellen Rennen als der neue Ayrton Senna gefeiert wurde, sieht er aber ebenso locker. Das sei nun mal die Formel 1, sagte Verstappen: «Du bist nur so gut wie dein letztes Rennen. Einmal heben sie dich in den Himmel, zwei Wochen später bist du der Teufel.» Deshalb liest er auch keine Zeitungen.

Dass er seine ungewöhnlichen Linien, die er im Regen von Brasilien gefahren ist, aus dem Kartsport kennt, ist bekannt. Sein Vater Jos brachte ihm bei, das vor allem bei Regen zu machen. «So findest du Stellen, die weniger befahren und daher rauer sind, du hast mehr Grip, kannst später und härter bremsen, dadurch erzeugst du Hitze, die überträgt sich auf die Felge, dadurch wird der Reifen erwärmt – und du fährst schnellere Runden», so Verstappen.

Warum war er der einzige Pilot, der das versuchte? «Ich vermute, viele der älteren Jungs haben einfach nicht daran gedacht. Weil sie schon lange nicht mehr Kart gefahren sind oder nicht oft auf nassen Strecken üben. Vielleicht haben sie auch einfach zu kompliziert gedacht. Dabei ist es eigentlich ganz einfach», sagte er.

Zu diesen älteren Jungs gehören unter anderem auch GP-Größen wie Sebastian Vettel oder auch Kimi Räikkönen, die Verstappen für seine Fahrweise oft kritisiert hatten. Einen kleinen Seitenhieb kann er sich gegen die ältere Generation dann auch nicht verkneifen. Immerhin hatten auch Vettel und Räikkönen selbst in ihrer jungen Zeit die arrivierten Fahrer gegen sich aufgebracht.

«Es ist ganz natürlich, dass du ein wenig bedächtiger, ruhiger wirst, konservativer, wenn du älter wirst. Mit 65 werde ich genauso sein! Wenn du jung bist, willst du immer das Beste rausholen, jeden Tag, in jeder Sekunde, und dieses Feuer, das lässt wohl mit der Zeit nach», sagte Verstappen. Ganz nebenbei brauche man als Champion eine gewisse Rücksichtslosigkeit. «In der F1 kommt nichts von selbst. Du musst für alles arbeiten und um alles kämpfen.»

Kritik gab es übrigens auch an der Entscheidung, direkt nach einer Saison in der Formel 3 in die Königsklasse zu wechseln. Dass es für ihn besser gewesen wäre, noch ein Jahr in einer anderen Nachwuchsserie zu fahren, glaubt er nicht. Im Gegenteil, das «hätte es wohl sogar schwieriger gemacht. Was wäre gewesen, hätte ich in der GP2 oder GP3 eine schlechte Saison gehabt? Nein, ich bin glücklich mit meiner Entscheidung. Es war ein gewisses Risiko, so früh in die Formel 1 zu gehen, aber ich war eigentlich sicher, dass ich es schaffen kann».

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