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Daniel Ricciardo: «Dann gehen mir die Ausreden aus»

Von Andreas Reiners
Daniel Ricciardo und Max Verstappen

Daniel Ricciardo und Max Verstappen

In der vergangenen Saison gab es zwischen dem Australier und seinem Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen keine nennenswerten Probleme. Das könnte sich 2017 ändern.

In den vergangenen Jahren hat vor allem das erhitzte und enge Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg die Formel 1 in Atem gehalten. Die beiden einstigen Jugendfreunde schenkten sich nichts. Auf der Strecke sowieso nicht, abseits dominierten Psychospielchen das angekratzte und stets schwierige Verhältnis.

Bei Red Bull Racing ist Daniel Ricciardo der Leader. Ein Ruf, den er der Australier sich hart erarbeiten musste. Denn sein sympathisches Dauergrinsen wurde ihm am Anfang zum Nachteil ausgelegt. Klar ist: Ricciardo ist mehr als nur der Gute-Laune-Onkel.

«Jeder dachte: „Er ist nur der lustige, nette Typ, der zwar schnell ist, aber nicht mit den Topfahrern mithalten kann“. Das musste ich widerlegen», sagte er dem Guardian. Was er dann auch tat, mit starken Rennen und Siegen. 2014 verwies er den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel in die Schranken, der dann zu Ferrari flüchtete.

2015 unterlag er Daniil Kvyat im internen Duell, in der vergangenen Saison bewies er als Gesamtdritter, dass seine Zeit nun gekommen sein könnte. «Die Leute wissen jetzt, dass ich ein Racer bin und ich große Ziele habe. Ich bin bereit, meine Ellenbogen auszufahren, wenn es nötig ist», so Ricciardo, dem der WM-Titel zugetraut wird, sollte sein Dienstauto dazu in der Lage sein.

Aber: Der Australier hat inzwischen einen Teamkollegen, dem der WM-Titel auch zugetraut wird. Der sogar im Grunde als kommender Weltmeister gilt. Max Verstappen wurde zwar nur Gesamtfünfter, aber fuhr auch erst ab dem fünften Rennen im Red Bull. Im Toro Rosso hatte er zuvor 13 Punkte geholt, als Ricciardos Teamkollege danach 191.

Und dass der junge Niederländer ehrgeizig und kompromisslos ist, haben schon ganz andere Recken in der Königsklasse zu spüren bekommen. Ricciardo ist dann auch Realist, was im Worst Case passsieren könnte.

«Ich kann nicht naiv sein und denken, dass wir uns gegenseitig lieb haben, egal was passiert, sogar, wenn wir jedes Rennen Rad an Rad kämpfen», sagte er und weiß: «Wir sind Konkurrenten. Wenn es im Laufe der Saison zu Spannungen oder Reibungen kommt, dann gehört das einfach dazu.»

Und Ricciardo weiß auch, dass dann der Druck kommt. Wenn Lewis Hamilton ihn in einem Mercedes schlage, dann könne er der ganzen Welt sagen, dass Hamiltons Auto besser sei, meinte Ricciardo: «Aber wenn Max mich in jedem Rennen schlägt, gehen mir die Ausreden aus. Dein Teamkollege ist die erste Person, die du schlagen möchtest.»

Mercedes hatte im Fall von Hamilton und Rosberg Verhaltensregeln aufgestellt. Und Red Bull Racing? «Ich erwarte enge Rennen zwischen den beiden», sagte Teamchef Christian Horner. «Wir werden kein riesiges Regelbuch für jeden von ihnen und für jedes Szenario schreiben. Denn die Regeln sind klar: Priorität hat das Team.»

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