Sebastian Vettel beendet Tyrannei der Mercedes-Stärke

Von Rob La Salle
Die Presse feiert Sebastian Vettel und einen spannenden Titelkampf

Die Presse feiert Sebastian Vettel und einen spannenden Titelkampf

Sebastian Vettel hat Ferrari nach einer langen Durststrecke endlich wieder einen Sieg geschenkt. Der Jubel war natürlich vor allem in Italien groß.

Die italienischen Medien überschlugen sich am Tag des Erfolgs förmlich. Von einem «Wunder» war da die Rede, vom «Unglaublichen», vom «Balsam auf die Wunden» Ferraris.

Die Niederlage von Lewis Hamilton erfreut auch die britische Presse. Sie fiebert vor allem einem Titelkampf entgegen, der möglicherweise «episch» werden könnte. «Die Tyrannei der Mercedes-Stärke verdampft im sonnigen Melbourne, Sebastian Vettel und Ferrari leiten mit ihrem Sieg eine neue Ära des Sports ein», schrieb zum Beispiel die Daily Mail.

Wir haben die Pressestimmen gesammelt.

ITALIEN

Corriere della Sera: Überraschung in Melbourne. Das Unglaubliche ist wirklich geschehen. Ferrari siegt, Vettel ist der Autor eines sportlichen Wunders. Denn in den vergangenen drei Jahren hat Mercedes seinen Rivalen nichts gegönnt. Trotz der neuen Aerodynamik-Regeln waren wenige der Ansicht, dass sich etwas ändern könnte - doch der SF70-H wird in Vettels Hand zu einer tödlichen Waffe gegen Ferraris Rivalen.

La Gazzetta dello Sport: Vettel und Ferrari, was für ein Sieg! Die lange Durststrecke ist zu Ende. Im weit entfernten Australien weht dank Vettels Erfolg wieder die italienische Fahne. Nach einer anderthalbjährigen Fastenzeit ist Vettels Sieg ein Balsam für die Wunden Ferraris.

Corriere dello Sport: Ferrari dominiert in Australien. Das Team aus Maranello ist wieder zurück, und Vettels Sieg bezeugt das auf unbestreitbare Weise. Perfekte Strategie und Leistungen auf Spitzenniveau belohnen Ferrari. Einzige Enttäuschung ist der vierte Platz für Kimi Räikkönen.

La Repubblica: Ferraris Formel-1-Saison hätte nicht besser beginnen können. Vettel versenkt Mercedes in Melbourne, der konfus, verworren und ein wenig arrogant auftritt. Vettel kippt alle Prognosen zum Saisonbeginn, die für Hamilton besonders positiv gewesen waren.

ENGLAND

The Guardian: Endlich scheint es, als stehe der Formel 1 ein Titelkampf zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel bevor. Die Hoffnungen und Erwartungen an den Neuanfang lasteten schwer auf der Königsklasse, Melbourne wurde jetzt zum echten Schlagabtausch zwischen zwei der Größten ihrer Generation - ein Schlagabtausch, den wir vielleicht über die gesamte Saison genießen dürfen. Die Formel 1 hat sich große Ziele gesetzt, der Saisonauftakt war vielversprechend.

The Sun: Ferrari-Ass Vettel rast zum Sieg und entzündet einen Titelkampf, der episch werden könnte. Er zerstört die Pläne von Lewis Hamilton. Der Engländer zahlte den Preis für einen zu frühen Boxenstopp. Seine Ängste, dass das neue Reglement sein Team die Vorherrschaft kosten könnte, waren gut begründet.

Daily Mail: Die Tyrannei der Mercedes-Stärke verdampft im sonnigen Melbourne, Sebastian Vettel und Ferrari leiten mit ihrem Sieg eine neue Ära des Sports ein. Das erste Rennen der neuen Saison war ein entscheidender Moment für die Formel 1 - neue Autos, neue Besitzer, neue Hoffnungen - und das Letzte, was der neutrale Beobachter wollte, war der nächste souveräne Sieg für Mercedes. In diesem Falle hätten wir die TV-Geräte für den Rest der Saison ausschalten können.

The Telegraph: Drei Jahre lang hatte Mercedes den Sport im Würgegriff, doch in Melbourne riss Ferrari sich mit hervorragender Geschwindigkeit und Cleverness daraus los. Das springende Pferd ist wieder unterwegs. Noch verlockender: Das lange herbeigesehnte Duell zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel, die sechs der letzten sieben WM-Titel gewannen, hat endlich begonnen. Noch wird es in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts ausgefochten.

ÖSTERREICH

Kurier: Ferrari ist zurück auf der Siegerstraße, die Dominanz von Mercedes gebrochen.

Die Presse: Mit Sebastian Vettels Auftaktsieg in Melbourne sehen viele eine Trendwende eingeläutet, Ferraris erster Sieg nach 552 Tagen Frust kann durchaus die Wachablöse bedeuten. Es bleiben aber dennoch Zweifel zurück.

Der Standard: Die Vorherrschaft von Mercedes ist zumindest unterbrochen. Die Formel 1 und speziell Sebastian Vettel atmen durch.

SPANIEN

Marca: Vettel gewinnt, Rhythmuswechsel in der Formel 1. Es war eine Kampfansage an Hamilton, der sich mit seinem frühen Boxenstopp ein Grab schaufelte. Vettels Sieg zum Start ist ein frischer, neuer Wind. Die Gesichter von Toto Wolff und Niki Lauda waren die zweier Menschen, welche überfallen wurden und nicht wussten, wie es passierte. Mercedes zahlte die Rechnung dafür, dass sie in den vergangenen Jahren kaum gefordert wurden.

As: Vettel überrascht Mercedes. Dieses Mal ist es wahr, Ferrari ist da. So beginnt eine WM, die besser sein wird als die vergangenen Ausgaben. Für Vettel ist es der erste Schritt, um den Mount Everest zu erklimmen. Vettels Sieg ist ein Seufzer nach Nostalgie - mit dem besten Wagen erfüllt er immer seine Pflicht.

Sport: Vettel beerdigt in Australien die Dominanz von Mercedes. Der Deutsche nutzt die Schwachpunkte von Hamilton, um die Saison mit einem außergewöhnlichen Triumph zu eröffnen. Die beleidigende Dominanz von Mercedes hat ein Ende.

El Mundo Deportivo: Vettel holt den Sieg dank der besseren Strategie nach anderthalb Jahren 'Trockenheit' von Ferrari. Der Deutsche nutzt seine erste große Chance, um Italien das Lächeln zurückzubringen. Das erste Rennen zeigt, dass sich im großen Formel-1-Zirkus etwas verändern kann.

FRANKREICH

L'Équipe: Vettel ist zu ausgeschlafen für Mercedes. Die Formel 1 musste im Jahr 2017 nicht lange warten, bis Ferrari die Dominanz von Mercedes untergrub. Mit Vettels Sieg in Melbourne gelingt ein idealer Start ins Jahr, den Vettel und Ferrari vor allem sich selbst und ein wenig auch Mercedes verdanken. 18 Monate des Mangels endeten für Ferrari in Australien auf wunderschöne Weise. Für Hamilton war der zweite Platz eine große Enttäuschung.

AUSTRALIEN

Herald Sun: Die strahlende Gina lässt die Puppen tanzen. Gina und Seb erwischen beim Grand Prix von Australien den perfekten Start in ihre Beziehung.

The Age: Vettel lieferte eine atemberaubende Vorführung von Tempo und Kontrolle und schenkte Ferrari seinen ersten Sieg seit der Formel-1-Saison 2015. Aber das Rennen erhob Anklage gegen die Abhängigkeit der Formel 1 von überkomplizierter Technik, die eine bekannte Hürde für engen Wettbewerb ist.

SCHWEIZ

Neue Zürcher Zeitung: Ferrari ist wieder da. Überhaupt wird der weit verbreitete Wunsch nach mehr Unterhaltung zum Saisonstart sogleich erfüllt. Der erste WM-Lauf mit dem radikal veränderten technischen Reglement führte tatsächlich zu der erhofften großen Überraschung. Deshalb kam es einer kollektiven Erleichterung gleich, dass bei allen weiterhin bestehenden Schwierigkeiten mit Reifenhaushalt und Überholvermögen vorerst eine neue Farbe an der Spitze leuchtet. Ferrari gegen Mercedes, vor allem Vettel gegen Hamilton - das ist auch für die Beteiligten des deutschen Konzerns die attraktivere Variante eines Titelduells."

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