Sebastian Vettel (Ferrari): Bester Sieg? Der nächste!

Von Mathias Brunner
Bahrain-Sieger Sebastian Vettel

Bahrain-Sieger Sebastian Vettel

Drei Rennen, zwei Siege und ein zweiter Rang, WM-Führung, besser hätte der Saisonbeginn für Ferrari-Star Sebastian Vettel kaum laufen können. Der Heppenheimer glaubt, dass Ferrari konkurrenzfähig bleibt.

Sind auch bei Vettel im Ferrari aller guten Dinge drei? Im ersten Jahr in Rot konnte Sebastian Vettel drei Saisonläufe gewinnen, damals mit seiner Eva. Aber in der WM war gegen die übermächtigen Mercedes nichts zu machen. 2016 ging der vierfache Formel-1-Weltmeister leer aus, von seiner Margherita mehrfach im Stich gelassen. Das Modell SF70H, die Gina, ist nicht nur schneller als Eva, sie zeigt vor allem mehr Durchhaltevermögen als Margherita.

Drei Rennen, zwei Siege und ein zweiter Rang, WM-Führung, besser hätte der Saisonbeginn für Ferrari-Star Sebastian Vettel kaum laufen können, wie Vettel gegenüber den Kollegen der Gazzetta dello Sport festhält. «Ich weiss nicht, ob Gina die Hübscheste von den dreien ist, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass sehr schnell ist. Und dass wir glauben – wir können noch viel mehr aus ihr herausholen.»

Wenn Ferrari den ersten Fahrer-WM-Titel seit Kimi Räikkönen 2007 letztlich dann doch verpassen sollte: An Vettels Arbeitseifer liegt es nicht. 2016 meldete er sich regelmässig zum Dienst mit Pirelli, auch jetzt in Bahrain hat er einen Tag lang für die Mailänder geschuftet, den zweiten Bahrain-Tag fuhr er obendrein, als einziger Formel-1-Fahrer war er zwei Mal am Werk und sammelte 1050 weitere Kilometer Erfahrung mit Gina.

«Es ist wichtig, sich um Aufgaben von Pirelli zu kümmern», findet der 44fache GP-Sieger, «zudem – ich fahre halt gerne.»

Vor dem Sieg in Australien 2017 gab es eine bis auf Singapur 2015 zurückreichende Durststrecke, nun hängt in Italien der Himmel wieder voller Geigen. Ferrari ist eben Leidenschaft pur, eine Herzensangelegenheit für jeden Italiener. «Diese Zuneigung ist weder Last noch Verantwortung, sie ist Vergnügen. Ich verstehe, dass die Tifosi in dieser Phase, in welcher es gut läuft, ihren ganzen Enthusiasmus zeigen. Das ist normal, wir sehen das ja auch im Fussball auch. Wenn der Lieblingsklub gewinnt, sind die Fans glücklich. Sonst ärgern sie sich.»

Mit welcher Bilanz ist der 29-Jährige aus Bahrain nach Hause geflogen? Vettel vor seiner Abreise: «Ich nehme gute Eindrücke mit, auch wenn ich am zweiten Tag gerne mehr zum Fahren gekommen wäre. Zum Teil wurde es überaus windig, das ist für Testfahrten nicht besonders hilfreich. Aber im Grunde ist alles gut gegangen, das Auto war gut balanciert, und mit jeder Runde bekomme ich mehr Vertrauen zu Gina.»

Auf die Frage, welches der bessere Siegg gewesen sei, Australien oder Bahrain, lacht Vettel: «Der beste Sieg ist der nächste!» Wo uns wohl komplett andere Verhältnisse erwarten als in der Wüste. Nach bis zu 40 Grad in Sakhir werden derzeit in Sotschi um die 10 Grad gemessen. «Das macht mir keinen Bammel», meint Vettel. «In China war es auch kühl.»

Sebastian Vettel bleibt beim eigenen Fahrplan: «Wir wollen unsere Gegner unter Druck halten, Hamilton und alle anderen auch. Bislang war die Strategie von Ferrari vorbildlich. Wir müssen nur auf die Arbeit konzentriert bleiben.» Wenn wir zum Fussball zurückkehren: Die Augen auf dem Ball halten. Und jedes Spiel als das Wichtigste einstufen. Nicht an den Meistertitel denken.

Und was sollte eigentlich der seltsame Siegertanz auf dem Bahrain-Podest, der ein wenig an den Song «Lauf wie ein Ägypter» von den Bangles aus dem Jahre 1986 erinnerte? Seb: «Das habe ich aus der Freude heraus gemacht, es gibt keine tiefere Erklärung. Eigentlich sollten es Bewegungen eines bengalesischen Tanzes sein. In Wahrheit bin ich kein guter Tänzer, aber wenn ich das weiter mache und die Leute dabei ein wenig unterhalte, ist das ein gutes Zeichen, nicht?»

Bahrain-Test, Tag 2

1. Valtteri Bottas (SF), Mercedes W08, 1:31,280 min (143 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:31,574 (64)
3. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:31,884 (68)
4. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda 1:32,108 (81)
5. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:32,120 (88)
6. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:32,142 (60)
7. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR12-Renault, 1:32,213 (61)
8. Gary Paffett (GB), Williams FW40-Mercedes, 1:32,253 (126)
9. Sergej Sirotkin (RU), Renault RS17, 1:32,287 (90)
10. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:32,568 (65)
11. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:34,462 (91)
12. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:35,015 (70) 

Bahrain-Test, Tag 1

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:31,358 min (97 Runden)
2. Antonio Giovinazzi (I), Ferrari SF70-H, 1:31,984 (93)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:32,349 (45)
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:32,452 (87)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:32,509 (56)
6. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:33,624 (74)
7. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:33,729 (35)
8. Sean Gelael (RI), Toro Rosso STR12-Renault, 1:33,885 (78)
9. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:33,894 (89)
10. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:33,939 (70)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:34,550 (106)
12. Oliver Turvey (GB), McLaren MCL32-Honda 1:35,011 (17)

Testfahrten 2017

Tests innerhalb und nach der Saison
1./2. August: Budapest
28./29. November: Abu Dhabi

Testfahrten Pirelli
16./17. Mai: Renault und Toro Rosso in Barcelona
31. Mai/1. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard (Regenreifentest)
29./30. Juni: Red Bull Racing in Paul Ricard
18./19. Juli: Williams und Haas in Silverstone
19./20. Juli: McLaren-Honda in Magny-Cours
1./2. August: Mercedes auf dem Hungaroring
3./4. August: Ferrari in Barcelona
7./8. September: Mercedes in Paul Ricard
31. Oktober/1. November: Sauber und Force India in Mexiko
14./15. November: McLaren-Honda in Interlagos

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