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Fernando Alonso in Indy: Rookie-Titel, 305.805 Dollar

Von Mathias Brunner
​Fernando Alonso ist nach dem Indy 500 zum Neuling des Jahres 2017 gewählt worden, was 50.000 Dollar wert ist. Aber der Spanier hat sich in Indy weit mehr verdient als insgesamt 305.805 Dollar Preisgeld.

In der Formel 1 und in den USA läuft so Einiges grundverschieden. Im GP-Sport wird über Geld nicht gerne geredet, sondern gar nicht. Beim Indy 500 hingegen wird bis auf den Dollar genau erklärt, wieviel Geld jeder der 33 Fahrer mit nach Hause nimmt.

Beim Indy-500-Sieger Takuma Sato sind das aus dem Gesamtpreisgeldtopf von 13.178.359 Millionen Dollar exakt 2.458.129 Dollar. Fernando Alonso reiste um 305.805 Dollar reicher nach Hause, trotz seines Ausfalls, 50.000 davon für die Auszeichnung zum Neuling des Jahres.

Aber Fernando Alonso hat sich mit seinem Auftritt weit mehr verdient als knapp 300.000 Dollar.

Als der zweifache Formel-1-Champion zwanzig Runden vor Schluss vom Honda-Motor im Stich gelassen wurde, brandete ihm nach dem Aussteigen rauschender Applaus von den Tribünenschluchten herunter – die US-Amerikaner sind nicht nur vom Speed des Asturiers tief beeindruckt, sondern vor allem auch von seiner Einstellung.

Da passte es ins Bild, dass sich Alonso zum Schluss einen kleinen Gag einfallen liess. Nachdem er sich bei den Berichterstattern für die Zusammenarbeit bedankt hatte, zückte er einen kleinen Milch-Karton: «Ich habe zwar nicht gewonnen, aber ich trinke jetzt trotzdem Milch. Es hat Spass gemacht. Danke für eure Gastfreundschaft.»

Solche Einlagen lieben die Amerikaner.

Im Rahmen der Feierlichkeiten nach dem Indy 500 ist Fernando Alonso zum Neuling des Jahres 2017 gewählt worden – obschon der Spanier ausfiel und nur als 24. gewertet wurde und Ed Jones (Indy-Light-Champion 2016) als Dritter ins Ziel gekommen ist!

Der Preis wird von Medienvertretern vergeben, die ihr Urteil auf vier Kriterien basieren: Fähigkeiten des Piloten, Auftreten in Bezug auf Sportlichkeit, Zugänglichkeit und Verhalten im Monat Mai, Schlussposition.

Keine Zeitung verfolgt das 500 so genau wie der «Indianapolis Star». Gregg Doyel schreibt in einer Würdigung der Leistung von Fernando: «Abgesehen vom Pokal hat Alonso so ziemlich alles gewonnen. Aber der Gag mit der Milch macht ihn nicht zum Star. Ein Star ist er, weil er ein verdammt guter Rennfahrer ist. Ein zweifacher Formel-1-Champion hat sein Oval-Debüt gegeben, er hat vier Mal geführt.»

«Er ist deshalb so populär, weil er nicht nur Talent nach Amerika gebracht hat, sondern auch in Sachen Persönlichkeit Weltklasse zeigt. Eine Geschichte – Alexander Rossi, vor seinem Indy-500-Sieg 2016 ein Nobody, gab in Singapur 2015 sein GP-Debüt. Vor dem Rennen kam ein Fahrer zu ihm und meinte, er solle die Erfahrung geniessen, ein Fahrer allein. Es war Fernando Alonso.»

«Mit etwas Glück hätte Fernando Alonso sein erstes Indy 500 gewinnen können. Leider fuhr er mit einem jener neun Honda-Motoren, die im Indy-Monat Mai in die Luft gingen.»

«Alonso zeigte im Rennen ein Manöver, das selbst Veteranen unter den Indy-Berichterstattern die Kinnlade runterklappen liess. Er kämpfte mit Tony Kanaan um Rang 6, aber der Angriff war so toll getimt, dass er sich gleich noch mit JR Hildebrand anlegte.»

«Es war offensichtlich, wie Alonso im Laufe des Rennens dazulernte. Und er schonte klug seine Reifen, um für das letzte Dutzend Runden Reserven zu haben. Schon brachte er sich in Position, in dem er langsam wieder vorrückte. Leider kam es nicht mehr zu diesem letzten Angriff.»

«Als Fernando Alonso die Pressekonferenz verliess, rollte sein Golfwagen an einem Fan vorbei. Der Fan schaute zwei Mal hin, zögerte kurz, dann brüllte er dem Wagen hinterher: “Komm bald zurück, Fernando!“ Dem Wunsch kann ich mich nur anschliessen. Im nächsten Jahr wird es mehr Milch geben, Fernando. In einem Karton mit deinem Namen drauf.»

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