Sebastian Vettel: Neuer Ferrari-Vertrag in Monza

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Kanada

Sebastian Vettel in Kanada

​In Monte Carlo hat Sebastian Vettel eine 16 Jahre lange Ferrari-Durststrecke im Fürstentum beendet. Vielleicht ein gutes Omen für den Kanada-GP: Auch hier liegt der vorderhand letzte Ferrari-Sieg weit zurück.

Jetzt mal Hand aufs Herz: Hätten Sie gewusst, wann Ferrari letztmals auf dem Circuit Gilles Villeneuve gewonnen hat? Genau, es ist dreizehn Jahre her – Michael Schumacher eroberte 2004 den dritten Ferrari-Sieg in Folge, insgesamt hat die deutsche Rennlegende in Kanada sogar sieben Mal gewonnen!

Vor knapp zwei Wochen hat Sebastian Vettel mit seinem Triumph auf den Strassen von Monte Carlo eine sechzehn Jahre währende Durststrecke der Italiener in Monaco beendet. Vielleicht ein gutes Omen, was den Kanada-GP angeht.

Traditionell geniesst Ferrari in der kanadischen Weltstadt überdurchschnittlich viele Sympathien: Gegen 200.000 Italiener leben in Montreal, auf den Tribünen sind jeweils unzählige Ferrari-Flaggen und -Kappen zu sehen.

Die Chancen von Sebastian Vettel (Kanada-Sieger 2013) und Kimi Räikkönen (Montreal-Sieger 2005) stehen gut. Lewis Hamilton gesteht neidlos: «Ferrari ist hier Favorit.»

Sebastian Vettel meint: «Montreal hat seine Eigenheiten und hebt sich markant von den Strecken ab, die wir im Rahmen der WM bislang besucht haben. Aber bislang waren wir auf allen Arten von Rennstrecken bei der Musik. Also sollte das auch hier in Kanada so sein.»

Der Ferrari lenkt willig ein, liegt beim Bremsen stabil, glänzt durch gute Traktion, verdaut Randsteinritte, ohne zu mucken, ist in Sachen Topspeed auf der Höhe – alles Qualitäten, die auf dem Circuit Gilles Villeneuve gefragt sind.

Vor allem jedoch haben die Techniker und Fahrer von Ferrari die Abstimmung des Autos im Griff, bis auf wenig Ausnahmen. Vettel weiss: «Du bist nie davor gefeit, Schwierigkeiten zu haben. Am Freitag in Spanien beispielsweise haben wir uns beim Set-up vertan. Es war aber schön zu sehen, dass wir darauf reagieren konnten und bis zum Qualifying wieder bei der Musik waren. Das Rennen hätten wir mit etwas Glück gewinnen können.»

Flexibilität im Umgang mit dem Renner kann in Kanada Gold wert sein: Die Wetterprognose bleibt unsicher, nach jüngstem Stand sind für heute Freitag Schauer angesagt, im Abschlusstraining sollte die Bahn trocken sein, Sonntag kommen weitere Regenfälle.

Es gibt zwei Themen, über die Sebastian Vettel derzeit ungern spricht: den WM-Titel und seinen Ferrari-Vertrag über 2017 hinaus.

In Sachen Weltmeisterschaft bleibt sich der vierfache Champion treu, da stellt der Heppenheimer auf Stehsatz um: «Wir nehmen einen Grand Prix nach dem anderen, wollen aus jedem Rennen das Maximum rausholen, und im Spätsommer gucken wir uns in Ruhe an, wo wir stehen.»

Was seine Vertragsverlängerung angeht, so sieht sich der 45fache GP-Sieger nicht unter Druck. Erstens will sich Vettel ganz auf den Titelkampf konzentrieren. Und zweitens weiss Sebastian genau: Eine echte Alternative gibt es für Ferrari nicht.

Ferrari-Chef Sergio Marchionne: «Es lag immer an uns, Vettel ein Auto zu geben, mit dem er Rennen gewinnen und um den Titel fahren kann. Das ist heute der Fall. Vettel kann so lange bleiben, wie er will.»

Wahrscheinlichstes Szenario gemäss unserer Informationen aus Ferrari-Kreisen: Spätestens in der Sommerpause gelangen Ferrari und Vettel zu einem neuen Mehrjahresabkommen, das Anfang September in Monza verkündet wird. Dann kann sich Vettel in Ruhe darauf konzentrieren, seinen ersten Ferrari-Titel einzufahren.

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