Cyril Abiteboul: Renault von Nico Hülkenberg abhängig

Von Mathias Brunner
​Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul lobt seine Renault-Nummer 1 Nico Hülkenberg: «Der Deutsche hat das gleiche Ziel wir wir. Und er erweist sich als echte Führungspersönlichkeit.»

Ohne Nico Hülkenberg stünde Renault ungefährt dort, wo sich das desaströste McLaren-Honda-Team befindet: bei null WM-Punkten. Denn Renault ist ein Einwagen-Rennstall. Der Engländer Jolyon Palmer hat es mit einem Top-Ten-Auto nicht geschafft, unter die besten Zehn zu fahren. Und es ist zu spüren, dass die Team-Führung langsam die Nase voll hat.

Nico Hülkenberg hingegen tut genau, was Renault sich von ihm erwartet hatte: Wenn er nicht von der Technik im Stich gelassen wird, dann liefert der 29jährige Emmericher zuverlässig Leistung ab – vier Punktefahrten in den letzten fünf Rennen. Neunter in Bahrain, Achter in Sotschi, Sechster in Spanien, zuletzt Achter in Kanada.

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, lobt auf der offiziellen Formel-1-Seite: «Nico ist eine Führungspersönlichkeit. Als echter Leader reisst er uns mit. Er hat Charisma und zu Recht einen guten Ruf. Aber gleichzeitig hat er wie wir in der Formel 1 etwas zu beweisen: Er hat einen guten Namen, aber er will nach vorne. Innerhalb der kommenden Jahre wollen wir gemeinsam in die Position kommen, Rennen zu gewinnen und Weltmeister zu werden. Nico Hülkenberg setzt Prioritäten und gibt eine Entwicklungsrichtung vor. Genau so einen Fahrer haben wir gebraucht.»

Am anderen Ende des Wohlfühlspektrums befindet sich der glücklose Palmer (26). Die Schonfrist für den GP2-Meister von 2014 ist vorbei, denn Abiteboul hält bei motorsport.com fest: «In der Formel 1 niemand sicher, Jo muss Leistung abliefern. Wir wollen uns auf die Gegenwart konzentrieren, und die sieht so aus: Wir haben ein Auto, mit dem ein Rennfahrer in die Punkte fahren kann. Und genau das erwarten wir von Palmer. Punkt und Schluss.»

Der 39jährig Pariser Abiteboul fährt fort: «Die gegenwärtige Situation ist für Nico Hülkenberg ein wenig unfair, weil er so viel alleine machen muss. Das Team ist stark von ihm abhängig. Wenn er aus dem Rennen ist, dann wird es ganz schwierig, Punkte einzufahren. Wir sehen diese grosse Lücke zwischen Nico und Jo, sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Wir müssen allerdings der Fairness halber auch erwähnen, dass Palmer mehr technische Probleme hatte als Nico.»

Als Reservisten bei Renault stünden bereit: Der Russe Sergey Sirotkin (21), Test- und Ersatzfahrer bei Renault; Entwicklungspilot Oliver Rowland (24), der Kanadier Nicholas Latifi (21). Rowland und Latifi fahren 2017 in der Formel 2, der Brite liegt auf dem zweiten Zwischenrang (Sieg in Monaco), Latifi aus Toronto ist gegenwärtig Achter (ein Podestplatz, als Dritter in Spanien).

Und dann gibt es noch Robert Kubica (32), der Favorit der Herzen.

Nicht zu vergessen, Formel-E-Dauersieger Sébastien Buemi (28).

Abiteboul: «Was passiert, wenn sich Palmer nicht steigern kann, darauf will ich hier nicht eingehen. Auch nicht auf mögliche Nachfolger.»

Aber aus Renault-Kreisen sickert in Kanada durch: Die Team-Führung wird der Situation nicht bis Ende der Saison zusehen.

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