Baku: Ricciardo gewinnt Chaos-GP, Vettel vor Hamilton

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo durfte nach dem ereignisreichen Aserbaidschan-GP in Baku seinen ersten GP-Sieg bejubeln. Hinter dem Red Bull Racing-Star sorgte Rookie Lance Stroll mit Platz 3 für eine Sensation.

Nachdem die Formel-1-Piloten in den ersten 23 Umläufen des Baku-GP für viel Schrott gesorgt hatten rückten sie nach der Unterbrechung hinter dem Safety-Car erneut aus, um die restlichen Runden des achten WM-Laufs zu absolvieren.

Lewis Hamilton setzte sich beim Restart durch und zog vor Sebastian Vettel davon, für noch mehr Aufsehen sorgte aber Daniel Ricciardo, der sich mit einem Manöver an Felipe Massa, Lance Stroll und Nico Hülkenberg von der sechsten auf die dritte Position schob. In Runde 25 schaffte es auch Kevin Magnussen gleich an mehreren Gegnern vorbei: In der ersten Kurve schnappte er sich Hülkenberg und Massa.

Während die Regelhüter ankündigten, die Arbeiten an den Rennern der vermeintlich ausgeschiedenen Pechvögel Sergio Pérez und Kimi Räikkönen in der Box auf ihre Rechtmässigkeit zu prüfen, mussten sowohl Hülkenberg als auch Massa aussteigen. Der Renault-Pilot erwischte mit seinem rechten Vorderrad die Mauer, was seine Aufhängung nicht aushielt. Massa fiel hingegen einem kaputten Dämpfer in seinem Williams zum Opfer.

An der Spitze war Hamilton in Runde 30 bereits wieder 2 sec vor Vettel, Ricciardo, Stroll, Magnussen, Fernando Alonso, Esteban Ocon, Carlos Sainz, Valtteri Bottas und Romain Grosjean. Hinter den Top-10-Positionen reihten sich Stoffel Vandoorne, Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein, Pérez und Räikkönen ein.

Strafe für Sebastian Vettel

In Runde 31 wurde Hamilton schweren Herzens an die Box beordert, weil sich seine Kopfstütze gelöst hatte. Der Brite blieb 9,3 sec an der Box stehen und brauste dann wieder los, während die Regelhüter dem neuen Rennleader Vettel eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe aufbrummten, weil er Hamilton vor der Rennunterbrechung – hinter dem Safety-Car – gleich zwei Mal ins Auto gekracht war. Einmal, weil der Mercedes-Star abrupt abgebremst hatte, und daraufhin noch einmal, als er neben ihn gezogen war, um ihm seine Meinung zu geigen.

Zähneknirschend absolvierte der WM-Leader die Strafe – und kam direkt vor Hamilton auf der siebten Position wieder auf die Strecke. In der Folge lieferten sich Vettel und Hamilton eine beachtliche Jagd, während der sie an Alonso vorbeizogen. Ricciardo hatte derweil die Führung vor Stroll, Magnussen, Ocon, Bottas und Alonso übernommen.

Doch Magnussen wurde bald darauf von Ocon und Bottas auf den fünften Platz durchgereicht, und auch Vettel und Hamilton brachten sich in Position, den Dänen im Haas-Renner zu überholen. Noch vor der 40 Runde schafften es die beiden Champions an ihm vorbei.

Sieg für Ricciardo, erster Podestplatz für Stroll!

Ein heisses Duell mit Berührung lieferten sich die Sauber-Piloten, die um den letzten Punkterang kämpften. Dabei verteilten die Streithähne Trümmerteile auf der Piste. Davon liess sich Vettel nicht beirren. Der Ferrari-Star war nach der Strafe mit einer grossen Portion Wut im Bauch unterwegs und nutzte diese, um auf Bottas aufzuschliessen.

Der Finne rettete sich, indem er sich an Ocon vorbeischob, sodass der junge Franzose den roten Renner im Rückspiegel hatte. In Runde 41 wurde dessen Teamkollege Pérez an die Box gerufen, um das Rennen vorzeitig zu beenden, weil sein Sitz zu Bruch gegangen war. Im 42. Umlauf schnappte sich Vettel Ocon, was Hamilton in Zugzwang brachte.

Der Silberpfeil-Pilot liess sich nicht lange Bitten und schnappte sich den Mercedes-Junior in der folgenden Runde indem er in der ersten Kurve auf der Aussenbahn an ihm vorbeizog. Auch Sainz schaffte es, eine Position zu gewinnen: Der Spanier schob sich in Runde 46 am Alonso vorbei auf den achten Platz.

Am Ende durfte sich Ricciardo über seinen ersten Saisonsieg und den fünften GP-Triumph seiner Karriere freuen. Hinter dem Australier kam Bottas ins Ziel, der Rookie Stroll auf den letzten Metern überholte.

Der Teenager durfte sich trotzdem freuen, schliesslich feierte er damit den ersten Podestplatz seiner noch jungen GP-Karriere. Auch Vettel, Hamilton, Ocon, Magnussen, Sainz, Alonso und Wehrlein sammelten Punkte, während Ericsson, Vandoorne und Grosjean zwar ins Ziel kamen, aber leer ausgingen.

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