Daniel Ricciardo (Red Bull) 1. in Baku: «Verrückt!»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo beim Blick auf die Ergebnisliste

Daniel Ricciardo beim Blick auf die Ergebnisliste

​Von Startplatz 10 zum Sieg – nach einem verrückten Grossen Preis von Aserbaidschan erringt Daniel Ricciardo für Red Bull Racing seinen fünften GP-Sieg. Der Australier kann es selber kaum glauben.

Wann hat letztmals ein Pilot von so weit hinten einen Grand Prix gewonnen? Daniel Ricciardo triumphierte im turbulenten WM-Lauf von Aserbaidschan von Startplatz 10 aus – ähnlich toll machte das Fernando Alonso 2012 beim Heim-GP von Europa in Valencia. Der damalige Ferrari-Fahrer siegte von Rang 11 aus.

Es ist der erste Sieg für Daniel seit Malaysia 2016, der erste in dieser Saison, der nicht von Fahrern von Ferrari oder Mercedes errungen worden ist. Es ist der fünfte GP-Sieg des beliebten 26-Jährigen nach Kanada, Ungarn sowie Belgien 2014 und Malaysia 2016.

Daniel Ricciardo schnaufte: «Ich kann nicht glauben, was hier passiert. Welch verrücktes Rennen! Ich ahnte nach dem Neustart des Rennens, dass heute vielleicht was geht, aber niemand konnte vorhersagen, dass Vettel eine Strafe erhalten würde und dass Hamilton Schwierigkeiten mit dem Kopfschutz hat. Ich meine, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas im gleichen Rennen passiert?»

«Mein Rennen hätte leicht nach wenigen Runden vorbei sein können. Ich musste einen frühen Stopp einlegen, weil sich Trümmerteile in der Bremsbelüftung gesammelt hatte, die Temperaturen stiegen bedrohlich an, ich musste reinkommen. Zum Glück war nachher wieder alles in Ordnung.»

«Zwischendurch war ich mal Siebzehnter! Ich dachte bei mir – gut, wenn du dich zusammenreisst, dann fährst du noch in die Punkte. Aber auf einen Sieg hätte ich keinen Cent gesetzt.»

«Das ist genau jenes verrückte Rennen von Baku, das wir im letzten Rennen erwartet hatten, nun haben wir es eben ein Jahr später serviert erhalten.»

«Vor dem Grand Prix habe ich meinen Jungs gesagt: Ich will mich aus allem Ärger raushalten und durchfahren, dann haben wir die Chance auf ein gutes Ergebnis. Aber dass es gleich ein Sieg werden würde, wer hätte das geglaubt? Ich jedenfalls nicht.»

Die Bremsen waren die erste Panne, die zweite passierte erst auf dem Siegerpodest: Jemand reichte Daniel eine Red Bull Racing-Mütze von – Max Verstappen. Ricciardo konnte sich darüber kugeln. Er zog einfach eine Kappe von Pirelli an.

Daniel weiter: «Es kommt nicht oft vor, dass mir die Worte fehlen, aber das ist so eine Gelegenheit. Auf der Auslaufrunde habe ich im Funk nur gekichert wie ein Schulmädchen.»

So ein Gesicht macht auch der 18jährige Lance Stroll, als ihm Daniel einen Schuey servierte – Schaumwein im Rennstiefel. Der Kanadier wehrte sich halbherzig: «Ich glaube, ich bin zu jung für so was.»

Valtteri Bottas machte das klüger: Er rannte einfach weg.

Daniel: «Ich erwische ihn das nächste Mal! Mein Fazit ist – in der Formel 1 musst du mit allem rechnen. Ich sagte mir nach dem Crash im Training: So, im Rennen halte ich mich aus allem Ärger raus, und das ist mir gelungen.»

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