Valtteri Bottas zu Vettel: «Das ist nicht persönlich»

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas mit Lewis Hamilton

Valtteri Bottas mit Lewis Hamilton

​Der Finne Valtteri Bottas lieferte sich in Silverstone mit Ferrari-Star Sebastian Vettel ein beinhartes Duell. Der Mercedes-Fahrer sagt, ob er dabei die anhaltende Kritik des deutschen Weltmeisters im Hinterkopf hatte.

Sebastian Vettel ist auch heute noch überzeugt: Valtteri Bottas hat in Österreich einen astreinen Frühstart hingelegt. Und der Ferrari-Star hat dazu nicht die Faust im Sack gemacht, sondern immer und immer wieder auf diese Verfehlung hingewiesen. Die Frage für Valtteri Bottas am Sonntagabend in Silverstone liegt daher auf der Hand: Wie befriedigend war es, sich den Weltmeister im Kampf um Rang 3 aufs Brot zu streichen?

Valtteri erlaubt sich ein feines Lächeln. «Wenn du jemanden angreifst, dann fühlt es sich immer gut an, ein solches Manöver zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Seb zu schnappen, das war wichtig für das Team, um mehr Punkte zu sammeln, und letztlich auch für mich selber. Wir haben strategisch das perfekte Rennen gezeigt und das bestmögliche Ergebnis eingefahren.»

«Aber was mit Vettel gewesen ist, das ist nicht persönlich. Wenn ich auf die Strecke gehe, dann packe ich keine Animositäten mit ins Auto. Seb hat sich mit allen möglichen Mitteln gewehrt, das ist wahr, aber das ist Rennsport. Damit habe ich kein Problem.»

Bottas hatte sich einen Platz auf dem Podest ausgerechnet, «aber dass es am Ende Rang 2 wird, das war pures Glück. Ich bin nicht sicher, ob ich Kimi eingeholt hätte.»

«Letztlich ging unsere Reifenstrategie wunderbar auf. Ich fuhr ja auf der härteren Mischung los, und als die anderen Fahrer ihre weicheren Walzen wechselten, hatte ich freie Bahn, und meine Pirelli waren noch in recht gutem Zustand. Ich konnte richtig Dampf machen, als Vettel und Verstappen reinkamen. Hier in Silverstone ist es recht einfach, den Reifen zu viel zuzumuten. Vielleicht haben die Ferrari-Fahrer ihre Reifen ein wenig zu stark strapaziert.»

«Als ich selber dann gewechselt habe, konnte ich noch mehr Tempo machen, da ich nicht nur die frischeren Reifen hatte, sondern eben auch die weichere Mischung.»

Valtteri Bottas fährt für Mercedes eine sehr gute Saison. Wann erwartet er, dass die Weltmeister eine Vertragsverlängerung verkünden? Da ist es wieder, dieses feine Lächeln, wenn der Finne antwortet: «Um etwas zu verkünden, müssen wir vorher zunächst mal drüber reden. Aber wir kommen jetzt in einen Bereich der Saison, in welchem solche Gespräche üblicherweise beginnen. In den kommenden paar Wochen werdet ihr sicher nichts hören. Mein Standpunkt hat sich nicht geändert – ich will auf Jahre hinaus für Mercedes Rennen fahren.»

Wo sieht Bottas sein Team im WM-Duell mit Ferrari? Valtteri: «Ich glaube, Ferrari hatte zu Beginn der Saison die Überhand, besonders im Rennen. Aber wir haben grosse Fortschritte gemacht, vor allem im Umgang mit den Reifen.»

Seit Monaco hat Mercedes drei von vier Rennen gewonnen, und ohne den losen Kopfschutz im Auto von Hamilton hätten es leicht vier sein können. Ist das kein Trend? Bottas meint: «So etwas lassen wir uns nicht zu Kopf steigen. Wir bleiben mal hübsch auf dem Teppich. Wer die Nase vorn hat, das ist vor allem pistenabhängig. In Kanada war Power gefragt, Baku hat seine eigenen Gesetze, in Österreich war Power gefragt, hier auch. Aber der Hungaroring ist wieder eine ganz andere Schuhnummer. Auch was die Umgebungstemperaturen angeht. Das wird keine leichte Aufgabe.»

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