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Formel-1-Strafen: Ab 2018 alles viel schlimmer

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen: Turboschaden in Bahrain

Kimi Räikkönen: Turboschaden in Bahrain

​Nach zehn Rennen der Formel-1-Saison 2017 ist mehr als die Hälfte des Startfeldes in Schwierigkeiten. Diese Fahrer haben die vier erlaubten Motorelemente pro Saison verbraucht. 2018 wird alles noch schlimmer.

Die Formel-1-Fans haben sich langsam daran gewöhnt: Generell sind pro Fahrer und Saison vier Antriebseinheiten erlaubt. Sollte im Laufe des Jahres ein fünftes Element gebraucht werden, so muss der betroffene Fahrer in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Für jedes weitere fünfte Element der verschiedenen Motorteile gibt es eine Fünf-Ränge-zurück-Strafe.

Das hat dazu geführt, dass wir schon in der ersten Saisonhälfte 2017 einige Strafen erlebt haben, und in Ungarn sind zahlreiche Fahrer mit dem vierten und letzten erlaubten Element unterwegs. Sie sind damit stark strafgefährdet.

Ilmor-Gründer Mario Illien hat völlig richtig zu bedenken gegeben: «In der kommenden Saison müssen die Rennställe pro Fahrer und Saison mit drei Antriebseinheiten auskommen. Das macht den Sport nicht kostengünstiger, sondern teurer! Denn um eine solche Standfestigkeit zu erreichen, braucht ein Hersteller sehr viele Stunden auf den Prüfständen. Ich finde selbst vier Motoren zu wenig. Schaut euch doch den Stand an verbrauchten Motorteilen an – wir haben Halbzeit, und die Hälfte des Feldes ist in Schwierigkeiten!»

Tatsächlich soll der Gebrauch von Motorteilen weiter eingeschränkt werden, und damit kommen noch mehr Strafen und Verwirrung auf uns zu. Vorgesehen ist eigentlich, dass ab 2018 nur noch zwei Generatoren für die kinetische Energie (MGU-K), zwei Steuereinheiten sowie zwei Batteriepakete erlaubt sind. Dazu drei Verbrennungsmotoren, drei MGU-H sowie drei Turbolader.

Aber in Stein gemeisselt ist das noch nicht, weil innerhalb der Strategiegruppe der Einwand von Mario Illien diskutiert wird: Der Aufwand zum Erreichen einer besseren Haltbarkeit ist erheblich grösser als der finanzielle Nutzen von zwei gesparten Batteriepaketen.

Während hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, steht fest, mit welchem Motorkontingent die verschiedenen Piloten ins Ungarn-Wochenende gehen.

Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor
– Turbolader
– MGU-H («motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik 

Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-H – MGU-K – Batterie – Elektronik

Lewis Hamilton (Mercedes): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 2
Valtteri Bottas (Mercedes): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 2
Daniel Ricciardo (Renault): 4 – 4 – 5 – 3 – 2 – 2
Max Verstappen (Renault): 3 – 3 – 4 – 2 – 2 – 2
Sebastian Vettel (Ferrari): 3 – 4 – 3 – 2 – 2 – 3
Kimi Räikkönen (Ferrari): 3 – 4 – 3 – 2 – 2 – 2
Sergio Pérez (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Esteban Ocon (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Felipe Massa (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Lance Stroll (Mercedes): 2 – 2 – 2 – 2 – 1 – 2
Fernando Alonso (Honda): 6 – 8 – 8 – 6 – 5 – 4
Stoffel Vandoorne (Honda): 4 – 7 – 7 – 4 – 5 – 5
Daniil Kvyat (Renault): 3 – 3 – 4 – 2 – 3 – 3
Carlos Sainz (Renault): 3 – 3 – 4 – 3 – 2 – 3
Romain Grosjean (Ferrari): 3 – 4 – 3 – 3 – 2 – 2
Kevin Magnussen (Ferrari): 3 – 4 – 3 – 3 – 2 – 2
Nico Hülkenberg (Renault): 3 – 3 – 4 – 3 – 3 – 3
Jolyon Palmer (Renault): 3 – 4 – 4 – 2 – 3 – 3
Marcus Ericsson (Ferrari): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 2
Pascal Wehrlein (Ferrari): 3 – 3 – 3 – 3 – 2 – 3

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