FP3 Singapur: Sauber-Crash, Bestzeit von Verstappen

Von Vanessa Georgoulas
Kein Formel-1-Star war in der letzten freien Trainingsstunde auf dem Marina Bay Street Circuit von Singapur schneller als Red Bull Racing-Talent Max Verstappen. Hinter dem Teenager reihte sich Sebastian Vettel ein.

Das Formel-1-Feld nahm die letzte freie Trainingsstunde zum diesjährigen Singapur-GP bei 29 Grad Aussen- und 37 Grad Streckentemperatur in Angriff. Die Zuschauer am Marina Bay Street Circuit kamen gleich zu Beginn auf ihre Kosten, denn als Erste zeigten sich die beiden Ferrari-Superstars Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel auf der Strecke. Beide wagten sich auf den weichen Reifen auf die Piste.

Die roten Renner blieben nicht lange alleine, bald füllte sich die Piste und auch Fernando Alonso rückte zur ersten Runde aus. Der Asturier, der am Vortag die siebtschnellste Runde gedreht hatte, wählte für seine erste Ausfahrt die violett markierten Ultrasofts und damit die weichsten und schnellsten Gummis.

Nach fünf Minuten hatte das halbe Feld bereits mindestens eine Runde gedreht, und auch Daniel Ricciardo, der am Vortag der schnellste Mann auf der Piste gewesen war, machte sich auf. Kurz darauf zeigte sich auch Valtteri Bottas gemeinsam mit Stoffel Vandoorne auf der Bahn. Der Finne und der Belgier hatten die Strecke zu diesem Zeitpunkt für sich, denn alle anderen waren zuvor schon wieder an die Box abgebogen.

Sebastian Vettel und Max Verstappen schnell

Bottas war denn auch der Erste, der sich eine Rundenzeit notieren liess: Mit 1:45,222 min blieb er aber mehr als vier Sekunden unter der Vortages-Bestmarke von Ricciardo. Entsprechend schnell änderte sich der Name auf der ersten Position des Zeitenmonitors. Gleich nach dem Silberpfeil-Fahrer, dessen Vertragsverlängerung kurz vor dem Start des Singapur-Wochenendes bestätigt worden war, kreuzte Vettel die Ziellinie.

Der vierfache Champion sicherte sich nach einem kurzen Mauerkuss in der 21. Kurve mit 1:43,237 min die Spitzenposition. An die neue Bestmarke kam vorerst auch Lewis Hamilton nicht heran. Der Brite musste sich nach seinem ersten Versuch mit 1:44,230 min begnügen und blieb damit mehr als eine Sekunde langsamer als sein deutscher WM-Rivale. Teamkollege Bottas leistete sich derweil einen dicken Verbremser, trotzdem konnte er sich auf 1:45,010 min verbessern.

Nach 20 Minuten waren endlich auch die rosa Renner von Force India zu sehen. Mit Sergio Pérez und Esteban Ocon zeigten sich die letzten Fahrer im Feld erstmals auf der Piste. Trotzdem hatten erst acht Fahrer eine gezeitete Runde gedreht. Ocon gesellte sich bald dazu und reihte sich mit auf Position 4 ein, doch diese machte im gleich darauf Carlos Sainz streitig, der die knapp fünf Kilometer lange Strecke in 1:44,444 min umrundete. Pérez war noch schneller unterwegs und drehte die bis dato zweitschnellste Runde.

Kurz vor Halbzeit griff Ricciardo nochmals an, doch der Red Bull Racing-Star musste sich mit einem Rückstand von drei Zehnteln hinter Vettel auf dem zweiten Platz einreihen. Sein Teamkollege Max Verstappen hatte mehr Glück und schaffte mit 1:42,249 min eine neue Bestmarke. Damit distanzierte er Vettel um beinahe eine Sekunde!

Crash von Marcus Ericsson

Nach der ersten halben Stunde führte der Niederländer das Feld vor Vettel, Ricciardo, Nico Hülkenberg, Pérez, Sainz, Ocon, Räikkönen, Hamilton und Daniil Kvyat an. Romain Grosjean, Bottas, Kevin Magnussen, Felipe Massa, Lance Stroll, Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein und Jolyon Palmer folgten auf den weiteren Positionen

Ricciardo wollte sich damit nicht begnügen, gab nochmals richtig Gas und sicherte sich mit 0,268 sec Rückstand auf die Bestzeit die zweite Position. Die Zeitenjagd der Konkurrenz wurde durch eine rote Flagge unterbrochen, weil Marcus Ericsson ausgangs Kurve 18 mit seinem Heck die Wand erwischte.

Während auf der Strecke der Schrott zusammengekehrt und in der Sauber-Box eifrig geschraubt wurde, machten sich die Konkurrenten Ericssons auf, die letzten Trainingsminuten zu nutzen. Kaum durften die GP-Stars wieder Gas geben, purzelten die Rundenzeiten. Für Unterhaltung sorgten Hamilton und Räikkönen, die sich im Kampf um eine ideale Position auf der Strecke ein kleines Duell lieferten, bei dem der Iceman die Oberhand behielt.

Während sich die Mercedes-Piloten Bottas und Hamilton nach ihren ersten Versuchen mit den Positionen 4 und 5 begnügen mussten, durfte sich Vettel mit 1:41,919 min über eine neue Bestmarke freuen. Vandoorne bewies mit der bis dato sechstschnellsten Runde, wie viel mit dem McLaren auf diesem engen, gewunden Kurs möglich ist, und Alonso bestätigte mit der viertschnellsten Runde kurz darauf diesen ersten Eindruck.

Mit 1:42,612 min schaffte es der zweifache Weltmeister schneller als beide Silberpfeile um den Stadtkurs. Das liessen die Sternfahrer nicht auf sich Sitzen und gingen nochmals richtig ran. Mit Erfolg: Hamilton reihte sich mit 1:42,425 auf der dritten Position ein, Bottas schaffte es mit 1:42,592 min auf Position 5, wurde kurz darauf aber von Hülkenberg auf P6 verwiesen.

Auch Verstappen war mit seiner Zeitenjagd noch nicht fertig. Der Teenager sicherte sich sieben Minuten vor Ablauf der Trainingsstunde mit 1:41,829 min den ersten Platz. Ricciardo erwischte bei seinem Versuch, die neue Bestmarke zu übertrumpfen, in der zehnten Kurve mit der Front die Streckenbegrenzung und funkte hörbar enttäuscht: «Ich habe die Mauer erwischt, ich komme langsam zurück.» Auch Verstappen musste kurz darauf die Box ansteuern, weil er mit Schaltproblemen zu kämpfen hatte.

Kurz vor dem Red Bull Racing-Drama sicherte sich Alonso mit einer Glanzleistung die dritte Position, wurde kurz darauf aber von Hamilton durchgereicht, der den Rückstand auf Verstappen an der Spitze auf knapp eineinhalb Zehntel verkürzte. Am Ende durfte sich Verstappen mit 1:41,829 min über die Bestzeit freuen. Hinter ihm belegten Vettel, Hamilton, Alonso, Vandoorne, Ricciardo, Hülkenberg, Bottas, Räikkönen und Pérez die weiteren Top-10-Positionen. Ocon, Sainz, Palmer, Kvyat, Massa, Magnussen, Stroll, Grosjean, Wehrlein und Ericsson komplettierten die Zeitenliste.

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