Singapur-GP: Keine Strafe für Sebastian Vettel!

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel: «Das Nächste, das ich mitbekommen habe, war Kimi, der mich an der Seite traf»

Sebastian Vettel: «Das Nächste, das ich mitbekommen habe, war Kimi, der mich an der Seite traf»

Der Start-Crash von Singapur, der sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen aus dem Rennen gerissen hat, sorgt für rote Köpfe. Ferrari gibt Verstappen die Schuld, die Rennleitung sieht das anders.

Es war der Aufreger des Rennens: Bereits auf den ersten Metern des Singapur-GP krachte es – und zwar ausgerechnet zwischen den Spitzenreitern Sebastian Vettel, Max Verstappen und Kimi Räikkönen. Auch Senkrechtstarter Fernando Alonso wurde in den Unfall, der letztlich allen vieren die Zieldurchfahrt gekostet hat, verwickelt.

Nach dem Ausfall war allen Beteiligten die Wut über den Unfall anzusehen. Vettel erklärte vor laufender Sky Sports F1-Kamera gewohnt wortkarg: «Ich habe nicht viel gesehen, ich habe Max gesehen – und das Nächste, das ich mitbekommen habe, war Kimi, der mich an der Seite traf. Max war auch irgendwo. Offenbar hat es alle Drei von uns erwischt.»

«Wir sind leider aus dem Rennen und können nicht zeigen, wie schnell wir sind. Aber ich bin mir sicher, dass sich in diesem Jahr noch mehr Chancen dazu ergeben werden», fügte der vierfache Champion an, dessen Rückstand in der Gesamtwertung auf Sieger Lewis Hamilton auf 28 WM-Zähler angewachsen ist.

Teamkollege Kimi Räikkönen erklärte seinerseits gewohnt unaufgeregt: «Es kommt immer darauf an, wer sich das Ganze ansieht, da gibt es immer unterschiedliche Betrachtungsweisen. Ich denke, ich habe nichts anders gemacht als sonst auch, und ich habe versucht, den Unfall zu vermeiden. Ich erwischte einen guten Start, wurde getroffen, und das war's dann.»

«Ich zog an Max vorbei und wurde dann rausgehauen», schilderte der Finne auf Nachfrage vor laufender Sky Sports F1-Kamera. Und er betonte: «Was auch immer den Unfall verursacht hat, ändert jetzt leider auch nichts mehr am Ergebnis. Es macht also wenig Sinn, darüber zu streiten.»

Alle Unfall-Beteiligten mussten nach dem mehr als zwei Stunden dauernden Strassenrennen bei den Rennkommissaren antraben, die sich die Szene genauer unter die Lupe nahmen. Für das Ferrari-Team ist klar, dass die Schuld am Unfall bei Verstappen zu suchen ist. Das Team twitterte: «Verstappen hat Kimi rausgehauen und dann in Vettel reingerasselt.» Viele Fans reagierten mit Kritik darauf.

Auch der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Martin Brundle stellte klar: «Das geht überhaupt nicht. Die Schuld kann man bei diesem Unfall nur in eine Richtung suchen, und das ist nicht Verstappen. Er ist gut weggekommen und fährt einfach nur geradeaus!»

Verstappen selbst erklärte, dass er die Hauptschuld bei Vettel sehe. «Du darfst nicht so reinschiessen, wenn du um den WM-Titel kämpfst», kritisierte der Niederländer, und erklärte: «Für mich war das kein normaler Rennzwischenfall, schliesslich hat er uns alle Drei rausgehauen.»

Um 23.45 Uhr Lokalzeit informierte die FIA: Obschon Vettel nach einem mittelprächtigen Start markant nach links gezogen hat, kann keinem Piloten die Hauptschuld an der Kettenreaktion zugewiesen werden. Vettel geht straffrei aus. Vielleicht hat sich die Rennpolizei auch gesagt: Durch den ersten Ausfall und 28 Punkte Rückstand auf Hamilton ist der Deutsche schon bestraft genug.

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