Neues Problem für Sebastian Vettel: Motor beschädigt?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel musste seinen Renner nach dem Start-Crash von Singapur abstellen

Sebastian Vettel musste seinen Renner nach dem Start-Crash von Singapur abstellen

Wird alles noch schlimmer für Ferrari-Star Sebastian Vettel? Die Tifosi fragen sich nach dem Aus in Singapur bange: Kommt auf Vettel eine Strafe zu, weil sein Motor beschädigt worden ist?

Auf den ersten Blick schien Sebastian Vettel mit einem blauen Auge davongekommen zu sein: Nach der Startkollision mit Max Verstappen und Kimi Räikkönen in Singapur lenkte Vettel, vor Hamilton führend, in die erste Kurve, aber dann drehte sich der Ferrari weg und streifte die Nase an einer Mauer ab. Wie sich herausstellte, war Vettel auf der Kühlflüssigkeit seines eigenen Motors ausgerutscht.

Es ist schon schlimm genug, dass der Deutsche in Singapur leer ausgegangen ist, während Erzrivale Hamilton zum Sieg preschte. Der Rückstand von Sebastian in der WM beträgt nun besorgniserregende 28 Punkte.

Viele Tifosi fragen sich aber aufgrund der Bilder der zerschlagenen Flanke des Ferrari: Welche Schäden hat der Motor von Vettel davongetragen? Kommt auf den viermaligen Weltmeister eine Strafe zu, weil er aufgrund des Crashs für Malaysia neue Motorteile einbauen lassen muss?

Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor
– Turbolader
– MGU-H («motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)
– Batterie-Paket?
– Kontroll-Elektronik 

Generell sind pro Fahrer und Saison vier Antriebseinheiten erlaubt. Sollte im Laufe des Jahres ein fünftes Element gebraucht werden, so muss der betroffene Fahrer in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Für jedes weitere fünfte Element der verschiedenen Motorteile gibt es eine Fünf-Ränge-zurück-Strafe.

Hier der Stand vor dem Singapur-GP bei Ferrari und Mercedes:

?Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-H – MGU-K – Batterie – Elektronik

Lewis Hamilton (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 3 – 3 – 3?
Valtteri Bottas (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 3 – 3 – 3
Sebastian Vettel (Ferrari): 3 – 4 – 3 – 3 – 3 – 4?
Kimi Räikkönen (Ferrari): 3 – 4 – 4 – 3 – 3 – 3

Auf Anfrage bei Mercedes und Ferrari wird beteuert: An sich erlaube die Rotation der Motorteile, dass die Saison plangemäss und ohne Strafen zu Ende gefahren werden könne. Ein Problem mit dem Turbolader am Ferrari führte zwar zu einem kaputten Lader im Auto von Kimi Räikkönen (in Bahrain), danach durften die Italiener die anderen Lader jedoch nachrüsten, seither gab es keine Schwierigkeiten mehr.

Zum Rotationsprogramm gehört jedoch nicht ein zerschlagener Kühler bei noch immer laufenden Motor. Die Frage der Fans ist daher berechtigt: Hat das Triebwerk von Sebastian Vettel vielleicht einen Schaden erlitten?

Zunächst schien es so, als wolle Vettel weitermachen. Ein Racer gibt nie auf. Dann aber kam vom Ferrari-Kommandostand die Anweisung, das Auto abzustellen. Flüssigkeitsverlust der Öl- und Wasserkühler führen dazu, dass der Motor nicht richtig geschmiert und mangelhaft gekühlt ist. Lange hält das ein Formel-1-Motor nicht aus.

Ob und wie stark nun Teile von Vettels Motor beschädigt worden sind, analysiert Ferrari derzeit. Der Einsatz des vierten Verbrennungsmotors beim kommenden GP-Wochenende von Sepang (Malaysia) war immer geplant. Aber auch der alleine wird kaum die ausstehenden sechs Rennen verdauen. Die anderen Motoren sollen ebenfalls nochmals auf die Bahn kommen.

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