David Coulthard als Taxi-Fahrer: TV-Werbung verboten

Von Mathias Brunner
David Coulthard mit seinem Taxi

David Coulthard mit seinem Taxi

​Im Dezember 2016 verpflichtete die Versicherungsgesellschaft Aviva den früheren GP-Piloten David Coulthard als Botschafter. Nun ist die gemeinsame TV-Werbung verboten worden – sie gilt als gefährdend.

Ende Dezember 2016 gab die Versicherungsgesellschaft Aviva bekannt, dass sie mit dem schottischen Rennfahrer David Coulthard zusammenspannt. Ab Januar 2017 lief dann im britischen Fernsehen ein ungewöhnlicher Werbe-Spot: Der Kurzfilm zeigt den früheren Formel-1-Star David Coulthard als durchgeknallten Fahrer eines Taxis.

Die britische Versicherungsgesellschaft Aviva will die Autofahrer zu sicherem Fahren ermahnen. Sie belohnt beispielsweise Versicherungsnehmer, die sich im Strassenverkehr vorbildlich benehmen, mit tieferen Versicherungsprämien. Um auf ihre Aktion aufmerksam zu machen, zeigte Aviva in einem Werbe-Spot im britischen Fernsehen genau das scheinbare Gegenteil von sicherem Fahren: Zwei Passanten steigen in ein Taxi ein und erleben dann ihr blaues Wunder.

Der scheinbar komplett durchgeknallte Fahrer erweist sich als der 246fache GP-Teilnehmer David Coulthard. Der 46jährige Schotte pfeffert seine Passagiere auf einen Höllenritt durch Liverpool. Natürlich waren die Strassen für die Fahrkünste des 13fachen GP-Siegers abgesperrt, und im Heck sassen – aus Sicherheitsgründen – Schauspieler, die genau wussten, was auf sie zukommt.

David Coulthard, WM-Zweiter von 2001, hat sich in der Vergangenheit schon mehrfach für Kampagnen stark gemacht, die für mehr Sicherheit im Strassenverkehr plädieren.

Wer die Werbung jetzt noch finden will, muss auf YouTube suchen. Denn in England wird der TV-Spot nicht mehr gezeigt, wie heute in Grossbritannien berichtet wird – er ermuntere Autofahrer zu rücksichtloser Fahrweise. Dieser Meinung waren jedenfalls mindestens jene 58 Menschen, die bei der englischen Behörde für Werberichtlinien (Advertising Standards Authority, ASA) eine Beschwerde eingelegt haben.

Diese Behörde hat den Fall monatelang studiert und teilt schliesslich schriftlich mit: «Die schnell geschnittenen Szenen zeigen rasante Beschleunigung, heftiges Bremsen, Schleudern – das alles begleitet von Toneffekten. Zusammen mit der Reaktion der Passagiere erachten wir das als Darstellung eines Autos, das mit überhöhtem Tempo fährt. Die Fahrweise war überaus rücksichtslos. Es wird ein normales Auto im normalen Verkehr gezeigt, das könnte zum Nachahmen ermuntern. Wir kommen zum Schluss, dass hier gefährliches Fahren und unverantwortungsvolles Verhalten im Strassenverkehr gezeigt werden. Die Werbung darf daher in dieser Form nicht mehr ausgestrahlt werden. Wir haben das der Aviva mitgeteilt.»

Die Versicherungsmitarbeiter waren baff. Die Aviva teilt mit, genau das Gegenteil sei doch der Fall, man wolle die Leute davon abhalten, rücktsichtslos und gefährlich zu fahren. In der Werbung sei ausdrücklich darauf hingewiesen worden. Aviva zeigte auch Material, in welchem David Coulthard vehement davor warnt, sich im Verkehr unvorschriftsgemäss zu verhalten. Die Aviva gibt aber zu: «Wir räumen ein, dass einige Zuschauer einen falschen Eindruck erhalten könnten.»

Seit Juni 2017 wird die Werbung in Grossbritannien nicht mehr gezeigt.

Urteilen Sie selber. Den Werbe-Spot sehen Sie hier:

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