Mansour Ojjeh über McLaren-Honda: Ehe war zerrüttet

Von Adam Cooper
McLaren-Teilhaber Mansour Ojjeh (Zweiter von rechts)

McLaren-Teilhaber Mansour Ojjeh (Zweiter von rechts)

​McLaren-Mitbesitzer Mansour Ojjeh (65) spricht über die gescheiterte Ehe zwischen McLaren und Honda. Und darüber, warum der Traditionsrennstall mit Renault auf die Überholspur zurückkehrt.

Hätten Sie noch gewusst, wann McLaren letztmals einen Grand Prix gewonnen hat? Genau, es war am 25. November 2012 – als Jenson Button in Brasilien triumphierte. Am gleichen 2012er Wochenende stand letztmals ein McLaren auf Pole-Position (es war Lewis Hamilton).

Die scheinbare Traumverbindung McLaren-Honda wurde zum Alptraum: Seit 2015 fährt das zweiterfolgreichste Formel-1-Team nach Ferrari dem Erfolg hinterher. Nach dem Monza-GP zog McLaren-Direktor Zak Brown die Reissleine – Trennung von Honda, ab 2018 fährt McLaren drei Jahre lang mit Renault-Motoren.

Dem Saudi-Araber Mansour Ojjeh (65) gehören 25 Prozent der McLaren-Gruppe. Der Unternehmer sagt über die gescheiterte Ehe mit Honda: «Ich muss wohl nicht betonen, wie schwer die letzten Jahre gewesen sind. Aber für Honda war es auch nicht leicht. Es lag nicht an mangelndem Einsatz, weder von Honda noch von McLaren. Die Ehe hat einfach nicht funktioniert. Die ganze Geschichte ist für niemanden gut gewesen. Wir mussten etwas Anderes versuchen.»

«Ich bin glücklich, dass Honda dem Sport verbunden bleibt. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass sie fabelhafte Wettbewerber sein können. Aber hin und wieder funktioniert ein Bündnis einfach nicht. Es ist wie eine Ehe mit unüberbrückbaren Differenzen. Es ist die richtige Entscheidung, eigene Wege zu gehen. Honda und McLaren steckten im gleichen Dilemma.»

Die Partnerschaft mit Renault bietet eine ganz andere Grundlage. McLaren war der einzige Partner von Honda. Damit fehlte den Briten eine Messlatte, was das Chassis betrifft. Als Partner von Renault kann McLaren das Fahrwerk mit den Autos von Red Bull Racing sowie mit dem Werksrennstall der Franzosen vergleichen.
Mansour Ojjeh: «Endlich erhalten wir einen Massstab für unser Chassis. Für uns ist das gleichzeitig der Ansporn, dass wir unsere Hausaufgaben sehr gut lösen.»

«Keiner weiss, was im kommenden Jahr passiert. Gemäss Reglement müssen wir mit drei Motoren pro Fahrer und Saison auskommen. Die Standfestigkeit wird also eine ganz entscheidende Rolle spielen.»

«Renault ist schon sehr lange in der Formel 1. Keiner hat ihre Pionierrolle in der ersten Turbo-Ära vergessen. Wir sind froh, einen solchen Partner erhalten zu haben. Und Renault freut sich auf die Zusammenarbeit mit uns.»

«Wir müssen endlich auf die Überholspur zurück. Ich bin Sport-Enthusiast, und ich brenne darauf, dass wir wieder gewinnen. Siege sind Teil der McLaren-DNA. Ja, wir haben lange Zeit nicht gewinnen können und keinen Titel geholt. Aber die Leute vergessen, dass Ferrari zwanzig Jahre lang keinen Titel gewann. McLaren wird aufs Siegerpodest zurückkehren.»

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