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Sergio Marchionne zu Maserati: Formel 1 oder Formel E

Von Mathias Brunner
​Alfa Romeo ist 2018 Titelsponsor von Sauber. Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne (65) will auch den Dreizack von Maserati in den Spitzensport zurückbringen – in der Formel 1 oder der Formel E?

Es war das grosse Thema in der Formel 1 Anfang Dezember: Alfa Romeo kehrt in den Grand-Prix-Sport zurück, als Titelsponsor des Schweizer Sauber-Rennstalls. Fiat/Chrysler-Konzernchef und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne (65) hatte seit zwei Jahren davon gesprochen, die Mailänder Traditionsfirma in die Formel 1 zurückzubringen. Als Mitgift sitzt Ferrari-Zögling Charles Leclerc 2018 in einem Sauber, der junge Italiener Antonio Giovinazzi ist Test- und Ersatzfahrer.

Schnell kursierte: Nach Titelsponsor Alfa Romeo für Sauber werde ein ähnliches Abkommen zwischen Maserati und dem Haas-Team angestrebt. Der Rennstall des Unternehmers Gene Haas ist Kunde von Ferrari und setzt beispielsweise die komplette Hinterachse der Italiener im amerikanischen Formel-1-Rennwagen ein.

Doch Marchionne stiess bei Haas auf taube Ohren: Der Fiat/Chrysler-Chef plante, bei Haas den Ferrari-Nachwuchsfahrer Antonio Giovinazzi unterzubringen, Haas lehnte ab. Die 2018er Verträge mit Romain Grosjean und Kevin Magnussen werden eingehalten.

Die mögliche Rückkehr des berühmten Maserati-Dreizacks weckt bei Rennfans wundervolle Erinnerungen: Der Maserati 250F gilt bis heute als zeitlos klassische Rennwagenschönheit, mit welcher Juan Manuel Fangio und Stirling Moss einige ihrer fabelhaftesten Formel-1-Siege errungen haben.

Maserati nahm als Hersteller von 1950 bis 1957 an der Formel-1-WM teil, eroberte acht Pole-Positions sowie neun Siege und wurde 1954 und 1957 mit Juan Manuel Fangio Weltmeister. Aus finanziellen Gründen stieg Maserati dann aus.

In den 60er Jahren setzte der Cooper-Rennstall Rennmotoren von Maserati ein – damit gewannen John Surtees 1966 in Mexiko und Pedro Rodríguez 1967 in Südafrika WM-Läufe. Das Triebwerk war aber schon da zu durstig und zu schwer.

Die 1914 gegründete Firma Maserati wurde 1968 an die Citroen-Gruppe verkauft, war 1975 zahlungsunfähig und wurde vom Argentinier Alejandro de Tomaso wiederbelebt. 1993 inhalierte Fiat die Marke. Unter Sergio Marchionne ist die Maserati-Flotte modernisiert worden, auch mit dem SUV-Modell Levante.

Im Rahmen des traditionellen Weihnachts-Mittagessens von Ferrari in Maranello hat Marchionne zum Thema Maserati vertieft: «Es gibt ein Konzept. Eine Möglichkeit, die aber mehr in meinem Kopf herumgeistert als ein konkreter Plan zu sein. Es gibt die Chance, dass Maserati zurückkehrt. Aber zunächst möchte ich sehen, wie das mit Alfa läuft. Zwei Marken gleichzeitig in die Formel 1 zu bringen, ohne zu wissen, was die Konsequenzen davon sein werden, das erscheint mir wenig sinnvoll.»

Wenn kein Dreizack auf dem Haas-Renner, dann vielleicht auf einem surrenden Elektroflitzer der Formel E? Marchionne weiter: «Ganz ruhig. Man muss schon verstehen, dass die Formel E auf ein begrenztes Interesse stösst. Ich glaube, die beste Art und Weise, sein Know-how in Sachen Motoren in die Auslage zu stellen, das sind die Hybrid-Aggregate in der Formel 1. Wir brauchen die Formel E nicht, um unsere Fähigkeiten auf dem Gebiet der Elektrik zu beweisen. Das tun wir bereits in der Formel 1. Die Formel E ist ein Spielzeug, auch in Bezug darauf, wie die Serie geführt wird. Es kommt mir beispielsweise seltsam vor, mitten in einem Rennen die Wagen wechseln zu müssen.»

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