Fernando Alonso über Crash: «Ich dachte an euch!»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Was schoss McLaren-Star Fernando Alonso durch den Kopf, als sein Auto ins Kiesbett trudelte, minus rechtes Hinterrad? Der Spanier grinst: «Ich dachte an euch – dass ihr endlich was zu schreiben habt!»

Drei Jahre Durststrecke mit Honda konnten der Magnetkraft von McLaren-Star Fernando Alonso nichts anhaben: Bei keinem anderen Piloten drängeln sich so viele Berichterstatter wie bei der Medienrunde des Weltmeisters von 2005 und 2006.

Fernando Alonso über seine ersten Eindrücke: «Bis jetzt läuft alles gut. Klar hatten wir das Problem mit der Radmutter, aber sonst lief der Wagen prima. Ich kannte viele Renault-Jungs noch von früher, ich weiss, wie effizient sie arbeiten und wie viel Aufmerksamkeit sie dem Thema widmen, wie fahrbar ein Motor ist, wie gut also der Pilot die Leistung einsetzen kann. Ich hatte viele gute Gespräche mit ihnen, die Zusammenarbeit mit Renault läuft reibungslos. Ich bin sehr happy mit dem Motorenpartner, wir haben ein enormes Potenzial.»

Über seinen Ausflug ins Kiesbett meint Alonso zum Amüsement der Anwesenden: «Mein erster Gedanke war – das ist ein guter Tag für euch! Endlich hattet ihr was zu schreiben. Es war ein kleines Problem mit grossen Auswirkungen. Zu dem Zeitpunkt standen die Autos von sechs Rennställen in der Box, die Renner zerlegt, aber keiner konnte es sehen. Dann kommen wir mit so einer Nummer. Mir kann es recht sein. Wir haben einige Teams mit kleinen Problemen, andere mit grösseren, aber wir machen die Headlines mit einem sehr kleinen Problem. Sorgen machte ich mir nicht. Das Team sagte mir, ich könnte wieder sorglos auf die Bahn gehen, genau das tat ich später.»

«Wir wollten am ersten Morgen gar nicht viel fahren. Erst am Nachmittag. Als wir den Wagen reinigten, nutzen wir die Pause, um das Auto umzubauen, so wie wir das ohnehin tun wollten, und am Nachmittag konnte ich viele Runden fahren. Das Kiesbett hat mich also nicht viel Zeit gekostet. Was der Wagen macht, entspricht dem, was wir aus den Simulationen vermuteten.»

Was sagt Alonso zum Halo? Fernando: «Das ist eine grosse Sache, auch für mich. Wenn ich den Wagen sehe, dann springt einem der Halo halt gleich ins Auge. Aber wenn du am Fahren bist, dann vergisst du das. Du bist mit den Augen auf andere Punkte konzentriert. In den Kurven siehst du links und rechts am zentralen Träger vorbei. Aber das ist kein Problem. Einsteigen und Aussteigen ist ein wenig tückisch, aber ein Problem ist das nicht.»

Es hat im Laufe des Montags markant abgekühlt. Fernando macht sich Sorgen: «Sollte es wirklich so nass und so kalt werden, wie der Wetterbericht vorhersagt, dann haben wir ein Problem. Weil wir dann wenig übers Auto lernen werden. Was hingegen eine angenehme Überraschung ist – der neue Asphalt. Da gibt es kaum Bodenunebenheiten mehr, und auf trockener Bahn bietet der Asphalt reichlich Grip. Auf nasser Bahn ist er ein wenig tückisch, weil der neue Asphalt noch Öle ausschwitzt. Aber generell bin ich mit dieser Arbeit sehr zufrieden.»

Wie sehr wird die Arbeit des Werksteams und von Red Bull Racing auch McLaren helfen? Fernando: «Wir werden uns sehr genau ansehen, was die anderen zwei Teams machen. Wir haben einen guten Gradmesser. Vor allem aber haben wir auch einen Problemlöser. Wenn es Schwierigkeiten mit den Motoren gibt, dann haben Renault und Red Bull Racing die gleichen Schwierigkeiten, gemeinsam können wir schneller zu einer Lösung gelangen. Ich finde das prima.»

Fernando Alonso fährt die Formel-1-WM und die Langstrecken-WM. «Ich bin bereit. Ich kann meine Kräfte besser einteilen, was zum Beispiel die ganze Reiserei angeht. Ich mache mir keine Sorgen. Ja, es ist ein intensives Programm, aber mental habe ich keine Schwierigkeiten. Wenn ich einsteige, gebe ich ohnehin 100 Prozent. Physisch mache ich mir keine Gedanken. Ich habe jetzt schon einen stärkeren Nacken als vor einem Jahr. Und auch damals war ich sehr fit. Das Einzige, was mir Sorgen machen könnte – wenn etwas mit den Flügen nicht stimmt. Wenn du zwischen so vielen Rennstrecken hin- und herjettest, dann ist nicht viel Raum für Fehler.»

Barcelona-Test, Tag 1

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (103 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,349 (58)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (80)
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (73)
5. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:21,339 (47)
6. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:22,168 (26)
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:22,327 (25)
8. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (93)
9. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,452 (46)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (55)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (63)
12. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (22)
13. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW41-Mercedes, 1:44,148 (23)

Und so geht es am Dienstag, 27. Februar, weiter:

Barcelona-Test, Tag 2, Fahrer

Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H
Estaban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes
Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari
Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault
Lewis Hamilton (GB), dann Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+
Carlos Sainz (E), dann Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer>
Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari
Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda
Lance Stroll (CDN), dann Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes

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