McLaren von Ayrton Senna: Für 4.197.500 Euro verkauft

Von Mathias Brunner
​Der Sieger-McLaren von Ayrton Senna beim Monaco-GP 1993 ist verkauft – Bonhams liess den Hammer bei 4,2 Millionen Euro fallen. Bernie Ecclestone dementiert, der Käufer zu sein.

Für 4.197.500 Euro hat sich der langjährige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone beim Auktionshaus Bonhams angeblich ein wunderbares Rennauto gekauft – den Sieger-McLaren von Ayrton Senna aus dem Grossen Preis von Monaco 1993. Das ist einer der höchsten Beträge für einen Formel-1-Renner. Ein Rekord ist es aber nicht: Den stellte RM Sotheby’s im November 2017 auf, als ein 2001er Ferrari von Michael Schumacher für sagenhafte 7,5 Millionen Dollar verkauft wurde.

Bernie Ecclestone (87) besitzt eine der atemraubendsten Rennwagensammlungen der Welt, mit fast allen Brabham aus seiner Zeit als Rennstallbesitzer und vielen mehr. Im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya hat Ecclestone jedoch gegenüber meinem Kollegen Alan Baldwin von Reuters dementiert, er sei der Käufer. Wie auch immer: Das zweite Formel-1-Auto bei der Auktion, der 1984er Toleman von Senna, ging für 1,61 Millionen Euro weg – Bonhams hatte mit knapp der Hälfte gerechnet. Der Käufer blieb anonym.

Ein Formel-3-Tecno von Ronnie Peterson wechselte für 92.000 Euro den Besitzer, Peterson hatte damit den Formel-3-GP von Monaco 1969 gewonnen. Ronnies Tochter Nina war bei der Auktion anwesend. Verblüffend: Eine Uhr des Schweden erreichte 97.750 Euro. Das Original war dem langjährigen Lotus-Fahrer von Heuer für seine Leistung auf dem Nürburgring 1972 überreicht worden. TAG-Heuer stellte eine Neu-Edition her, die nun versteigert worden ist. Das Geld aus dem Verkauf des Rennwagens und der Uhr fliesst in die «Ronnie Peterson Memorial Foundation», die junge schwedische Rennfahrer unterstützt.

McLaren und Toleman von Senna: Die Geschichte

Als vor 34 Jahren Monaco-Rennleiter Jacky Ickx das Regenchaos von Monte Carlo beendete, war Senna stinksauer. Er hatte in Siebenmeilenstiefelschritten auf Alain Prost im McLaren aufgeholt, der Südamerikaner war bis zu seinem Tod 1994 überzeugt davon, dass man ihm den Sieg gestohlen hatte. Unmittelbar nach der Zielflagge schoss Senna an Prost vorbei, zu spät.

Ayrton zeigte unfassbare Runden, teilweise drei Sekunden schneller als Leader Prost. Was viele bis heute ob seiner Aufholjagd vergessen: Hinter Senna war der Deutsche Stefan Bellof noch schneller unterwegs! Wir werden leider nie erfahren, wie das Duell Senna gegen Bellof ausgegangen wäre.

Im McLaren MP4/8A mit Chassisnummer 6 errang Ayrton Senna 1993 seinen sechsten Sieg im Fürstentum, keiner hat dort öfter gewonnen. Auf dem Stadtkurs machte sich das PS-Manko von Sennas Ford-V8-Motor gegenüber dem überlegenen V10-Aggregat von Renault in den Williams nicht so bemerkbar.

Senna fuhr Chassis Nummer 6 in der Saison 1993 bei acht WM-Läufen. Zuerst in Spanien, dann beim Monaco-GP. Ein Spaziergang war es nicht: Ein Problem mit der aktiven Radaufhängung führte zu einem Crash, der Brasilianer zog sich einen gestauchten Daumen zu, weil er das Lenkrad zu spät losgelassen hatte.

Senna qualifizierte sich auf Platz 3 hinter Pole-Mann Alain Prost (Williams-Renault) und Michael Schumacher (Benetton-Ford). Doch Prost leistete sich einen Frühstart, das gab eine 10-Sekunden-Strafe. Schumacher führte vor Senna, bis die Hydraulik im Benetton schlappmachte. Senna fuhr den Sieg locker nach Hause und brach damit den Rekord von Graham Hill, der den Monaco-GP fünf Mal hatte gewinnen können.

Senna fuhr den Wagen auch in Kanada, Frankreich, England, Deutschland, Belgien und Italien.

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