Aston Martin in Formel 1: Projekt kommt in Schwung

Von Adam Cooper
​Innerhalb der kommenden neun Monate wird sich bei Aston Martin entscheiden: Kommt die britische Traditionsfirma in den GP-Sport zurück? CEO Andy Palmer macht den Fans grosse Hoffnungen.

Seit Anfang 2016 steht Aston Martin auf den Rennautos von Red Bull Racing aus Milton Keynes. Dazu spannten Aston Martin und Red Bull Advanced Technologies zusammen, um den atemraubenden Strassensportwagen Valkyrie (Walküre) zu bauen. Aston Martin ist 2018 Titelsponsor von RBR, und Andy Palmer hat nie ausgeschlossen, dass Aston Martin ab 2021 Motorhersteller in der Formel 1 sein könnte.

Durch das Triebwerk des Supersportwagens Valkyrie (6,5-Liter-V12-Saugmotor) pflegt Aston Martin eine enge Verbindung zum traditionsreichen Motorhersteller Cosworth. Aber Palmer schliesst eine Kooperation mit Ricardo oder Ilmor nicht aus, auch diese Firmen hatten Vertreter am Verhandlungstisch, wenn es um die Zukunft der Formel-1-Motoren geht: «Wir hören uns alles an. Ich war nie ein grosser Anhänger von reinem Sponsoring. Ich finde eine technische Kooperation aus Gründen der Glaubwürdigkeit besser. Und die haben wir derzeit in Form von Valkyrie. Wenn wir bei solch einem Projekt Technik beitragen könnten, dann umso besser.»

Aston Martin war schon einmal in der Formel 1 – mit einem Werkswagen 1959 und 1960. Damals hatte Cooper gezeigt, wohin der Weg der GP-Renner führt: zum Heckmotorauto. Aston Martin baute stur einen Frontmotorrenner und holte 1959 keinen einzigen WM-Punkt. 1960 zog das Unternehmen dem hoffnungslosen Unterfangen den Stecker.

Palmer hat klargemacht: Formel 1 ja gerne, aber nicht um jeden Preis. Die Pläne, welche der Autoverband FIA im vergangenen Oktober in Sachen Motoren ab 2021 veröffentlichte, fand Palmer «ermutigend». Seither hat Aston Martin den früheren Ferrari-Motorenchef Luca Marmorini als Berater engagiert. Wo stehen wir ein halbes Jahr später?

Andy Palmer macht den Fans Hoffnung: «Das Projekt kommt langsam in Schwung. Es ist nichts aufgetaucht, welche die Wahrscheinlichkeit eines solchen Projekts schmälert. Es gibt keine offensichtlichen Hürden. Die Studien laufen weiter. Was wir nicht wissen – ob und in welcher Form ein Kostendeckel kommt. Das ist ein elementarer Teil bei unserer Entscheidung. Wir können es uns nicht leisten, Geld zu verbrennen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Einschränkung der Motorprüfstand-Stunden kommt.»

Gemäss Andy Palmer muss die Entscheidung für die Formel 1 «innerhalb der kommenden neun Monate kommen. Wir haben die Simulations-Werkzeuge, und wir haben Einzylinder-Tests. Von daher bekommst du ein ziemlich exaktes Bild davon, wie konkurrenzfähig ein Motor sein könnte. Für mich steht fest: Wenn wir da nicht den Ansprüchen von Red Bull Racing genügen, dann genügen wir auch der Formel 1 nicht.»

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