Max Verstappen: «Ich habe langsam die Nase voll»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen hat die ganzen Belehrungen satt: «Ich habe langsam die Nase voll davon, was ich alles anders machen soll.» Der Niederländer sieht nicht ein, dass er etwas ändern soll.

Max Verstappen wurde vor der Saison von den britischen Buchmachern als einer der drei WM-Favoriten 2018 gehandelt – neben Ferrari-Star Sebastian Vettel und Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Ohne die zahlreichen Fehler des Niederländers würden die Wettspezialisten richtigliegen. Wer sich die bisherigen sechs WM-Läufe anschaut, merkt schnell – ohne seine Fehler könnte er heute WM-Dritter sein. Stattdessen liegt sein RBR-Stallgefährte Daniel Ricciardo auf dem dritten Platz. Verstappen ist nur Sechster im Zwischenklassement, seine Ausbeute von 35 Punkte bedeutet: Ricciardo hat mehr als doppelt so viele Punkte (72).

Der Unfall im dritten freien Training zum Monaco-GP kostete Max die Qualifikation und damit eine Siegchance im Fürstentum, danach mangelte es nicht an guten oder gut gemeinten Ratschlägen für den temperamentvollen Niederländer. Viele Insider sind der Ansicht: Max müsse vielleicht an seiner Einstellung arbeiten.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Niemand zweifelt nur einen Moment daran, dass Max Begabung im Übermass besitzt. Er hat in dieser Saison einige harte Lektionen lernen müssen. Eine andere Herangehensweise wird ihm von Nutzen sein. Das Monaco-Wochenende war für ihn sehr schmerzhaft. Wir sprechen regelmässig über alles, und Verstappen ist sich seiner Situation überaus bewusst. Während er verständlicherweise enttäuscht ist, so arbeitet er härter denn je. Er ist körperlich in blendender Verfassung. Vielleicht will er im Moment einfach zu viel. Wenn du in eine solche Spirale gerätst, musst du hin und wieder einmal durchatmen, den Kopf freibekommen und unbelastet weitermachen.»

Verstappen scheint wenig offen für solche Vorschläge. Er sagt in Kanada: «Ich habe langsam die Nase voll von all den Kommentaren. Ich würde nie meine Herangehensweise ändern. Denn mein üblicher Stil hat mich in die Formel 1 gebracht. Klar hat jeder ein Recht auf seine eigene Meinung, aber ich ziehe mein eigenes Ding durch.»

«Klar hat sich das Jahr bislang nicht so entwickelt, wie ich es gehofft hatte. Ich habe Fehler gemacht. Besonders in China und Monaco. Aber die Diskussion über meine Vorgehensweise finde ich ermüdend und sinnlos. Ich bin zuversichtlich, dass die Wende kommt. Am Speed liegt es nicht, den habe ich mehrfach bewiesen. Es wäre schlimmer, ich wäre fehlerfrei, aber zu langsam.»

«Ich weiss sehr genau, was ich hätte besser machen können. Also versuche ich, das über die kommenden Rennen umzusetzen.»

Noch mehr Speed gibt es hier in Kanada dank Renault. Max: «Ja, wir haben einen verbesserten Motor hier. Aber wie sehr sich das auf der Rennstrecke bemerkbar macht, kann ich erst im Training herausfinden.»

Ein Teil des Problems ist Verstappens Jugend, wie Christian Horner findet: «Max ist so schnell in die Formel 1 aufgestiegen, da findet die Lernphase in aller Öffentlichkeit statt. Und er sass sehr schnell in einem siegfähigen Auto.»

Was Horner nicht sagt: Bei seinem ersten Einsatz in solch einem Renner, damals in Spanien 2016, hat Max auf Anhieb gewonnen.

Horner weiter: «Viele Fahrer, die in einem normalen Tempo aufsteigen, machen auch ihre Fehler, aber die finden halt in unteren Kategorien statt und werden weniger beachtet. Ich bin sicher, dass sich Max durchbeissen wird.»

Beim Grossen Preis von Kanada wurde Max Verstappen 2016 Vierter, 2017 schied er an zweiter Stelle liegend wegen Elektrikdefekts aus.

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