Sebastian Vettel (Ferrari): Ich dachte an Schumacher

Von Mathias Brunner
Winnie Harlow zeigt die karierte Flagge

Winnie Harlow zeigt die karierte Flagge

​50. GP-Sieg für Sebastian Vettel, der in Kanada wieder die WM-Führung an sich gerissen hat. Nicht einmal die vom Model Winnie Harlow zu früh gezeigte karierte Flagge konnte Vettel aufhalten.

Bei Sebastian Vettels grandioser Dabietung in Montreal ging nur etwas schief: Er erhielt die Zielflagge nach 69 Runden gezeigt, nicht nach den geplanten 70 des Grossen Preises von Kanada. Der Faux-pas des kanadischen Models ist für die Formel 1 nichts Neues, Fussball-Idol Pelé passierte das Gleiche vor Jahren in Brasilien.

Es ist der fast perfekte Tag für Sebastian Vettel: 50. Grand-Prix-Sieg für den Heppenheimer, ein Start/Ziel-Sieg von der Pole-Position aus. Es ist sein dritter Saisonerfolg 2018 nach Australien und Bahrain, sein zweiter Sieg in Kanada nach 2013 (damals mit Red Bull Racing). Vor allem hat Vettel nun die WM-Führung wieder an sich gerissen, es steht vor dem Grossen Preis von Frankreich in zwei Wochen 121:120 für den Deutschen gegen Hamilton.

Vettel nach dem Rennen: «Ich weiss nicht, ob es so etwas wie das perfekte Rennen gibt, aber dieser Grand Prix ist der Perfektion ziemlich nahegekommen. Nach dem Abschlusstraining hatte ich davon gesprochen, wie viel es mir bedeutet, auf dieser Strecke die Pole zu haben, die den Namen der Ferrari-Legende Gilles Villeneuve trägt. Und nun konnten wir sogar gewinnen, vierzehn Jahre hat Ferrari darauf warten müssen, das ist fabelhaft.»

«Zum Schluss des Rennens habe ich viel an Michael Schumacher gedacht, ich bedaure sehr, dass er heute nicht bei uns sein kann. Es war nicht ganz einfach, die Augen auf der Strecke zu halten. Ich habe auch ein wenig gebetet, dass der Wagen hält. Solche Gedanken machen den Sieg noch emotionaler.»

«Die Auslaufrunde konnte ich in vollen Zügen geniessen. Ich sah so viele Ferrari-Flaggen, ich konnte erkennen, wie glücklich die Fans sind, das berührt dich. Die werden heute Abend eine Riesenparty haben – und wir auch!»

«Mit dem Wagen gab es keine Probleme, auch mit den Reifen nicht. Probleme gab es eigentlich nur beim Überrunden.»

Vettel ist wieder WM-Leader, «aber so wichtig ist mir das im Moment gar nicht. Ich weiss, wie lange der Weg bis zu unserem Ziel noch ist. In diesen Momenten macht mir mehr Freude, dass wir auf dieser Strecke gewonnen haben. Heute Mittag drehte hier Jacques Villeneuve eine Runde im Ferrari seines Vaters Gilles. Jetzt konnten wir den Sieg herausfahren, das macht mich sehr stolz. Die WM-Führung ist ein schöner Nebeneffekt, mehr nicht.»

Mit Vettel auf dem Siegerpodest freute sich der Motorverantwortliche seines Wagens, Nicola Bariselli.

Der hätte vermutlich auch gerne nach 69 Runden abgewunken.

Wie geht es nun weiter?

Vettel: «Alles sieht gut aus. Wir liegen wieder vorne, wir haben ganz offenbar ein sehr konkurrenzfähiges Auto. Das macht Mumm für die kommenden Rennen. Auch wenn ich wie gesagt noch nicht zu sehr vom Titel reden will, wir wollen jetzt erst mal tüchtig den Sieg feiern.»

Mit einem Sprung vielleicht ins Olympische Ruderbecken? Seb grinst: «Also mit Champagner geduscht habe ich schon, ich bin nicht so sicher, ob ich noch ein Bad brauche.»

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