Eric Boullier (McLaren): Warten auf Fernando Alonso

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso und Eric Boullier

Fernando Alonso und Eric Boullier

​McLaren-Teamchef Eric Boullier sagt: «Ich glaube nicht, dass Fernando Alonso schon in vollem Ausmass begreift, was er in Le Mans vollbracht hat.» Fährt der Spanier auch 2019 Formel 1?

In Le Castellet hagelten die Fragen nur so ein auf Fernando Alonso. Vorrangig drehte sich der Wissensdurst der Berichterstatter um den grandiosen Le-Mans-Auftritt des Spaniers. McLaren-Teamchef Eric Boullier findet in Le Castellet: «Fernando ist ein unfassbarer Exploit gelungen, aber er ist hierhergekommen, als hätte er noch nicht im vollen Ausmass begriffen, was er geleistet hat. Er schwebt auf einer Wolke. Ich bin sehr beeindruckt: Mit seinen Nachteinsätzen hat er wesentlich zum Toyota-Triumph beigetragen.»

Niemand zweifelt am Fahrgenie des Asturiers, aber Zweifel sind berechtigt, ob wir es 2019 in der Formel 1 sehen. Angeblich liegt Daniel Ricciardo ein McLaren-Angebot vor. Die Briten wollen sich absichern, falls Alonso doch nicht mehr Grands Prix fährt. Ein Duo aus Stoffel Vandoorne und Lando Norris ist schwer vorstellbar. Eric Boullier findet: «Ich sehe das als Missbilligung von Vandoorne. Wir reden mit allen. Aber wir konzentrieren uns auf Stoffel und Fernando. Alles Weitere ergibt sich von selber. Ich werde sicher nicht bis vor dem Jahreswechsel warten, in der Hoffnung, dass der Weihnachtsmann mir einen Piloten bringt.»

«Es ist voreilig, von Lando Norris zu sprechen. Alles ist möglich, nichts ist entschiden. Also kann ich derzeit mit mehr zu diesem Thema sagen.»

Aber sieht Boullier seinen Starfahrer Alonso in einer Periode der Überlegung? Fragt sich Fernando, ob er wirklich noch Formel 1 fahren will? Eric: «Das müsst ihr ihn selber fragen. Wie jeder Mensch durchläuft er verschiedene Phasen. Er hat mit dem Sieg in Le Mans ein grosses Ziel abgehakt. Ich glaube nicht, dass er das schon verdaut hat. Wir müssen warten.»

In der britischen Presse wird McLaren eine vergiftete Atmosphäre unterstellt. Boullier meint: «Gezwungenermassen spüre ich eine gewisse Frustration. Alle haben nach der Episode Honda bessere Ergebnisse erwartet. Wir haben gedacht, wir würden etwas konkurrenzfähiger sein. Aber unser Auto ist komplexer und schwieriger zu fahren. Dennoch – das Klima bei uns ist überhaupt nicht so, wie es die britischen Boulevardblätter darstellen. Ich könnte euch Dutzende von Mails zeigen, in welchen sich unsere Angestellten darüber empören über diese billigen Attacken.»

Zurück zum Sport: Kann ein Kunden-Team in der Formel 1 Weltmeister werden? Eric: «Ich weiss es nicht. Die Formel 1 ist eine Motorenformel. Die Abstände zwischen den Teams dürften sich erst 2021 markant verändern, wenn wir einfachere Motoren erhalten. Wenn der Fahrer wieder wichtiger wird.»

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