Nico Rosberg: «Räikkönen fährt nicht für Vettel»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg: So knapp läuft es derzeit in der Formel-1-WM

Nico Rosberg: So knapp läuft es derzeit in der Formel-1-WM

​Nico Rosberg kann sich nicht vorstellen, dass Kimi Räikkönen in England Lewis Hamilton absichtlich ins Auto gefahren ist. Dem Champion von 2016 fällt auch auf: «Räikkönen fährt nicht für Vettel.»

Im Anschluss an den britischen Grand Prix knirschte es bei Mercedes im Gebälk: Die Serien-Weltmeister stellten in den Raum – Kimi Räikkönen sei Lewis Hamilton mit Absicht ins Auto gefahren. Die meisten Fans kauften den Mercedes-Verantwortlichen nicht ab. «Schlechte Verlierer», lautete die Reaktion, und so mancher Formel-1-Anhänger gab zu bedenken: «Ihr wisst schon, dass Kimi einer der fairsten Fahrer ist, nicht?» Andere wiederum betonten: Jemanden mit Absicht von der Piste zu kegeln, birgt immer auch die Gefahr, das eigene Auto zu beschädigen.

Einer, der die Absichts-Theorie nicht glaubt, ist der frühere Mercedes-Fahrer Nico Rosberg. Der 33jährige Wiesbadener sagt in seinem eigenen Video-Blog: «Für mich ist die Antwort auf diese Frage ganz simpel – keine Absicht. Überdies ist mir schon in Österreich aufgefallen: Räikkönen fährt nicht für Vettel. Kimi lag dort auf dem zweiten Rang, Vettel war Dritter, aber es gab keine Anstalten, für die WM diese Reihenfolge umzudrehen. Offenbar wurde das am Ferrari-Kommandostand gar nicht in Betracht gezogen.»

Es lag in der Hand von Ferrari, in Österreich 2018 die Reihenfolge umzudrehen. In diesem WM-Duell zwischen Sebastian Vettel und Lewis zählt jeder Punkt. Können Sie sich vorstellen, was in Italien los ist, sollte Ferrari den Titel um drei Punkte verlieren? Auf der anderen Seite: Kimi Räikkönen hatte Platz 2 redlich verdient, ihn zurückzustufen, hätte einen Riesenwirbel erzeugt. Auch wenn der Abstand zwischen Vettel und Kimi enorm ist, derzeit 45 Punkte.

Die Fans haben nicht vergessen, wie das früher war: Als der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt den aufsässigen Rubens Barrichello in Österreich 2001 zur Seite orderte. Legendär der Spruch des Franzosen vom Kommandostand: «Let Michael pass for the championship!» Die Fans in der Steiermark buhten und pfiffen Ferrari nach Hause, die Formel 1 hatte einen handfesten Skandal.

Nico Rosberg weiter: «Nein, Kimi zieht sein eigenes Ding durch. In Silverstone hat er es nach dem Start einfach versemmelt, er hat viel zu spät gebremst, ein Rad blieb stehen, und somit hat er Lewis torpediert. Das fand ich sehr ungewöhnlich, denn normalerweise sehen wir so etwas von Räikkönen nicht. Aber Absicht konnte ich da wirklich keine erkennen.»

Mercedes war als Favorit zum Heimspiel angetreten, dann wurden die Silberpfeile von Ferrari entschärft. Nico Rosberg sagt: «Ich habe aus einer Insiderquelle, warum Ferrari nochmals zugelegt hat – die haben mehr Leistung gefunden. Sie fahren mit einem verbesserten Turbolader, und die Energierückgewinnung ist ebenfalls optimiert worden. Das sind alles kleine Verbesserungen, aber in der Summe machen sie den Unterschied aus.»

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