Jenson Button über Fernando Alonso: Geduld am Ende

Von Mathias Brunner
​Eine der grossen Fragen dieses Sommers: Wird McLaren-Superstar Fernando Alonso 2019 noch Grand-Prix-Fahrer sein? Sein früherer Stallgefährte Jenson Button sagt, wieso er nicht so richtig daran glaubt.

Heisse Frage an McLaren-Direktor Zak Brown in Silverstone: Fährt sein Superstar Fernando Alonso 2019 Formel 1 oder IndyCar? Der Kalifornier antwortete: «Diese Entscheidung ist noch nicht gefallen. Wir wollen Alonso helfen, sein grosses Ziel zu erreichen, die Triple Crown zu gewinnen. Im Zentrum unserer Bestrebungen steht jedoch die Formel 1. Das heisst nicht, dass unsere IndyCar-Pläne zur Seite gelegt worden sind, wie ich schon gelesen habe. Wir haben das noch nicht entschieden.»

Fernando Alonso ist seinem Ziel ein grosses Stück nähergekommen: Sieg in Monaco, Sieg in Le Mans, Sieg beim Indy 500. Monaco hatte der 32fache GP-Sieger schon längst abgehakt, im Juni hat er mit Toyota in Le Mans triumphiert. Fehlt nur noch das 500. Alonso hatte schon nach seinem Indy-Abenteuer 2017 festgehalten: «Eines Tages kehre ich nach Indianapolis zurück. 2018 habe ich andere Prioritäten. Aber der Tag wird kommen.» Vielleicht kommt der Tag früher als viele von uns glauben – wenn McLaren 2019 mit einem eigenen Team in der IndyCar-Serie antritt; mit Fernando Alonso als Fahrer.

Jenson Button hat den britischen Grand Prix als Formel-1-Experte für die britische Sky verfolgt. Der 38jährige Engländer ist von 2015 bis 2017 an der Seite von Fernando Alonso für McLaren-Honda gefahren und weiss, wie der Asturier tickt.

Auf Sky schätzt er die Lage so ein: «Ich spüre, in welcher Situation sich Fernando befindet. Du hörst das aus seinen Funksprüchen heraus. Das sind Aussagen, welche die ehrlichen Emotionen eines Rennfahrers widerspiegeln. McLaren fährt auch nach dem Wechsel von Honda- auf Renault-Motoren hinterher. Das Einzige, was Fernando derzeit machen kann, das ist, seinen Teamkollegen Stoffel Vandoorne zu schlagen. Und das tut er ziemlich eindrucksvoll.»

Um genau zu sein, hat nur ein Fahrer im Feld eine reine Quali-Weste gegen seinen Stallgefährten: Fernando Alonso. Es steht 10:0 gegen Vandoorne.

Der 15fache GP-Sieger Button weiter: «Wenn du zwei WM-Titel und all diese Rennen gewonnen hast, dann ist ein Kampf um die Ränge oder 9 jetzt wirklich nichts, woran du dich gewöhnen kannst. Ich weiss nicht, Was Fernando in Zukunft tun wird. Aber McLaren muss endlich das Ruder herumreissen. Fernando will daran glauben können, dass sich etwas zum Besseren ändert. Wenn nicht, dann könnte er tatsächlich aus der Formel 1 verschwinden.»

Verschwinden heisst nicht Aufhören. Denn Button weiss: «Fernando will immer nur eines – Rennen fahren. Wenn er nicht an einem GP-Wochenende in einem Auto sitzt oder ein Langstreckenrennen fährt, dann steigt er eben in ein Kart. Er fährt immer. Er gibt ohne Unterlass Vollgas. So ist er halt. Er braucht dieses Gefühl. Er hat in diesem Jahr auf Anhieb in Le Mans gewonnen, jetzt fehlt ihm noch der Sieg beim Indy 500. Er will das Triple Crown. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies sein neues Hauptziel wird.»

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