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FP1 Hockenheim: Bestzeit von Daniel Ricciardo!

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo war im ersten freien Training von Hockenheim der Schnellste

Daniel Ricciardo war im ersten freien Training von Hockenheim der Schnellste

Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo war im ersten freien Training von Deutschland der Schnellste – allerdings nur knapp. Lewis Hamilton blieb nur vier Tausendstel langsamer als der Australier.

Zwei der 20 Formel-1-Stammpiloten waren beim ersten freien Training zum Deutschland-GP nur Zaungäste: Force India-Pilot Esteban Ocon und Alfa Romeo-Sauber-Routinier Marcus Ericsson gaben ihre Renner jeweils ab, damit die Reservisten des Teams Erfahrungskilometer sammeln durften. Im rosa Renner des Mercedes-Juniors aus Frankreich durfte Nicholas Latifi Gas geben, im Alfa Romeo-Sauber nahm Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi Platz.

Der Erste, der sich auf die Strecke traute, war Daniel Ricciardo, der das Rennen wegen des Einsatzes neuer Motorenteile mit einer Hypothek in Angriff nehmen wird. Denn die neuen Komponenten übersteigen das erlaubte Kontingent, weshalb er in der Startaufstellung zurückversetzt wird.

Ricciardos Red Bull Racing-Teamkollege Max Verstappen sorgte mit 1:16,526 min für die erste Rundenzeit auf dem Monitor, die er gleich darauf auf 1:15,334 min verbesserte. Währenddessen bekundete Williams-Rookie Sergey Sirotkin Probleme, weil zu viel Luft durch seinen Helm zog. Diese Sorge konnte der britische Rennstall schnell aus dem Weg räumen. Sirotkins Teamkollege Lance Stroll konzentrierte sich derweil auf Vergleichsfahrten mit dem alten und dem neuen Frontflügel, den das Team aus Grove nach Hockenheim mitgebracht hat.

Ganz andere Probleme bekundeten Toro Rosso-Talent Pierre Gasly und Giovinazzi. Der Franzose verlor bei einem wilden Ritt über die Randsteine ein Luftleitelement seiner Fahrzeugnase, beim Italiener löste sich auf der linken Seite die Motorabdeckung. Beide steuerten die Box an, wo sich die Mechaniker gleich um ihre Renner kümmerten. Mittlerweile hatte sich Ricciardo mit 1:14,622 min an die Spitze gesetzt, der die Bestmarke kurz darauf auf 1:14,467 min verbesserte.

Knapp vor Halbzeit steuerte das Feld die Box an, um den Extra-Reifensatz zurückzugeben, den Pirelli den GP-Stars jeweils für die ersten 40 Minuten zur Verfügung stellt. Zu diesem Zeitpunkt führteMercedes-Pilot Lewis Hamilton die Zeitenliste vor Ricciardo, Vettel, Valtteri Bottas, Max Verstappen, Kimi Räikkönen, Sergio Pérez, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Kevin Magnussen, Romain Grosjean, Lance Stroll, Sergey Sirotkin, Gasly, Fernando Alonso, Brendon Hartley, Charles Leclerc, Latifi, Giovinazzi und Stoffel Vandoorne an. Letzterer hatte noch keine gezeitete Runde gedreht.

Dabei blieb es aber nicht, denn Bottas, der kurz vor dem Start der ersten Trainingssession seine Vertragsverlängerung mit Mercedes bekanntgegeben hatte, setzte sich mit 1:13,903 min an die Spitze, obwohl er in der zwölften Kurve etwas zu weit auf die Randsteine geraten war und eine entsprechend ungemütliche Fahrt hatte hinnehmen müssen.

Entsprechend schnell wurde er auf die zweite Position verwiesen, denn Verstappen schaffte es in 1:13,714 min um die 4,574 km lange Piste. Auch diese Bestmarke hielt sich nicht lange, denn Hamilton sorgte mit 1:13,529 min auf die erste Position. Wie der Niederländer hatte auch der Brite seinen schnellsten Versuch auf den ultraweichen Reifen absolviert. Vettel, der die dritte Position belegte, war hingegen – wie sein Teamkollege Kimi auch – bloss auf der weichen Reifenmischung unterwegs.

In der letzten halben Stunde sorgte Hülkenberg für die ersten gelben Flaggen, weil er in der zwölften Kurve einen Ausritt neben die Piste unternahm. Der Deutsche hatte Glück im Unglück und schaffte es trotz Rumpelfahrt durchs Kies und Grün, sich von der Mauer fern zu halten.

Der Lokalmatador war in seinem Renault zuvor schon in der zweiten Kurve neben der Piste unterwegs gewesen. Renault-Sport-Chef Cyril Abiteboul verriet, dass der 30-Jährige zuvor Vergleichsfahrten mit dem neuen und dem alten Frontflügel des Teams aus Enstone unternommen hatte. Sorgen hatte auch sein Stallgefährte Carlos Sainz, der wegen eines Wasserlecks nur zehn Umläufe schaffte.

In der letzten Viertelstunde sorgte Ricciardo für Unterhaltung, weil er ein Teil auf der Piste überfuhr. Die TV-Experten von Sky rätselten, ob es sich dabei um eine Bierbüchse gehandelt habe. Der Australier war erst zwei Runden im Schleichgang unterwegs gewesen, dann gab er richtig Gas und setzte sich – trotz eines verpatzten Endes der Runde – mit vier Tausendsteln Vorsprung auf Hamilton an die Spitze.

Derweil rückte auch Vandoorne wieder aus, um eine gezeitete Runde zu drehen. Der Belgier hatte nach drei Installationsrunden eine lange Pause einlegen müssen, weil sein Team umfangreiche Set-up-Änderungen an seinem Dienstwagen hatte vornehmen müssen. Sein Teamkollege Alonso musste aus den gleichen Gründen ausharren – und als er endlich wieder Gas geben durfte, fand er sich neben der Piste wieder.

Ricciardo durfte sich am Ende mit 1:13,525 min über die Bestzeit vor Hamilton, Verstappen, Vettel, Bottas, Räikkönen, Grosjean, Magnussen, Leclerc und Hülkenberg freuen. Dahinter reihten sich Pérez, Alonso, Stroll, Sainz, Hartley, Sirotkin, Latifi, Gasly, Giovinazzi und Vandoorne ein.

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