Daniel Ricciardo: «Ocon ohne Auto? Ich bin Schuld!»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo und Max Verstappen in Singapur

Daniel Ricciardo und Max Verstappen in Singapur

​Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo vor dem Singapur-GP: «Die Ausgangslage ist nicht so klar wie damals in Monaco.» Der Australier sagt, wieso er von Ferrari mehr erwartet als von Mercedes-Benz.

Der Grosse Preis von Italien endete für Daniel Ricciardo mit einer Riesenenttäuschung: Kupplung k.o., Ausfall. Wurde dabei der Motor beschädigt? Daniel: «Nein, alles in Ordnung. Dieses Triebwerk der Ausführung C hat überlebt, also kann ich es hier benutzen. Das waren gute Nachrichten.»

Zu Beginn der Saison hatte Ricciardo festgehalten, dass Red Bull Racing auf den Strecken von Monaco und Singapur wohl die grössen Siegchancen hätte. In Monte Carlo hat Daniel daraufhin von der Pole-Position aus gewonnen, mit verwundetem Motor. Daniel lacht: «Das ist aber schon lange her, ich habe fast vergessen, wie sich ein Sieg anfühlt. In Monaco war das ein Riesenstress, ich konnte es gar nicht richtig geniessen. Hier müssten wir aufs Podest gelangen, einen Sieg will ich lieber nicht ankündigen. Ferrari wird unser grösster Gegner sein.»

«Der grosse Unterschied zu Monaco: Wir sind im Fürstentum stärker als in Singapur. Vettel hatte hier vor einem Jahr einen grossen Vorsprung. In Singapur ist Power wichtiger als in Monte Carlo. Die Ausgangslage ist nicht so klar wie in Monaco. Aber ich schätze, ich spiele das nur herunter, um uns nicht zu viel Druck zu machen.»

«Die C-Version von Renault war ein Schritt vorwärts. Ich spürte das vor allem im Qualifying. Das gibt auch Mumm für nächstes Jahr, wenn ich Renault-Werksfahrer sein werde.»

Apropos: Wie haben sich Daniel Ricciardos Französischkenntnisse verändert, seit er bei Renault unterzeichnet hat? Der Australier lacht: «Sie pegeln noch immer knapp über null. Das möchte ich derzeit auch so halten, dann kann es von hier an nur aufwärtsgehen.»

Auch Daniel Ricciardo wundert sich, wie sich der Fahrermarkt für 2019 entwickelt. «So wie es aussieht, war ich der Auslöser von allem, was danach passiert ist. Wenn du so willst, bin ich indirekt Schuld daran, dass Ocon kein Auto hat. Mein Wechsel hat Esteban in eine unbequeme Situation gebracht. Ich finde nicht, dass die Formel 1 generell jungen Piloten zu wenig Chancen gibt, wir haben jede Menge frisches Blut im Feld – mit 29 Jahren bin ich ja bereits ein Oldie! Aber es hat immer Situationen gegeben mit politischen oder finanziellen Hürden für begabte Fahrer. Ocon gehört in die Formel 1, aber er ist nicht der erste Pilot in einer ungemütlichen Lage. Und selbst wenn er leer ausgehen sollte für 2019: Er hat eine Zukunft im GP-Sport.»

«Dass Kimi zu Sauber gehen würde, das hat mich überrascht, und das sogar für zwei Jahre. Seine Körpersprache sagt nicht immer, wie sehr er den Sport liebt. Leclerc im Ferrari, das war keine so grosse Überraschung.»

Daniel hat sich hochseriös auf den Singapur-GP vorbereitet, «und das hat einen einfachen Grund: Als ich 2011 hierherkam, hatte ich meine Aufgabe unterschätzt. Ich war auf die Hitze und die Länge des Rennens schlecht vorbereitet. Seither mache ich sehr viel. Ich habe mich seit Monza ganz aufs Training konzentriert. Ich war im Rennanzug in der Sauna. Ich habe trainiert mit sieben Lagen Kleidern und unbequemen obendrein. Es soll sich nicht komfortabel anfühlen, weil es sich hier in Singapur im Rennauto auch nicht bequem anfühlt. Ich muss dann immer ein wenig grinsen, wenn ich die anderen Piloten mit Eiswesten sehe auf der Startaufstellung. Ich weiss, dass ich das nicht brauche. Das ist ein psychologischer Vorteil.»

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