Kimi Räikkönen: «Die Leute kennen mich nicht»

Von Mathias Brunner
USA-GP-Sieger Kimi Räikkönen

USA-GP-Sieger Kimi Räikkönen

​Spürt USA-GP-Sieger Kimi Räikkkönen Frust oder Schadenfreude, dass er Ferrari verlassen muss? Kimi: «Die Leute kennen mich nicht. Ich kann mit der Entscheidung gut leben, zu Sauber zu gehen.»

Mehr als fünf Jahre ohne Sieg, jetzt mal Hand aufs Herz: Hat Kimi Räikkönen immer daran geglaubt, dass er in der Formel 1 nochmal ganz oben auf dem Podest stehen würde? Der USA-GP-Sieger sagt: «Über so etwas habe ich mir nie Gedanken gemacht. Das ist für euch eine grössere Sache als für mich. Ich nehme die Dinge, wie sie kommen. Wenn es nicht klappt, dann streife ich das ab und versuche es erneut. Letztlich spielt es für mich nicht so eine grosse Rolle. Auch wenn ich zugeben muss – es macht mir ein wenig diebische Freude, es gewissen Kritikern zu zeigen.»

Und was ist mit den Kritikern bei Ferrari? Spürt Kimi nicht Genugtuung, ein Rennen zu gewinnen, nachdem ihm eröffnet worden ist, dass bei Ferrari für ihn kein Platz mehr sei? Räikkönen: «Nein, so habe ich das mit den Kritikern nicht gemeint. Die Leute kennen mich nicht. Sie verstehen offenbar nicht, dass ich mit meiner Entscheidung prima leben kann, zu Sauber zurück zu gehen. Meine Zeit bei Ferrari geht nun mal zu Ende, ich bin sehr dankbar, ich konnte hier Rennen gewinnen und 2007 den WM-Titel. Nun stehe ich vor anderen Herausforderungen. Sauber ist eine knappe halbe Stunde von meinem Zuhause entfernt, es wird auch meine Familie freuen, dass ich mehr Zuhause sein kann.»

Dann grinst Kimi: «Alle freuen sich jetzt über den Sieg, aber das wird schon in Mexiko vergessen sein. Dann fragen einige erneut, wann ich wieder gewinnen kann. Ich bin glücklich mit meiner Entscheidung, nur das zählt für mich. Ich werde langsam älter, aber ganz offenbar kann ich es noch. Und es ist nicht einfach, glaubt mir, sonst würden mehr Fahrer gewinnen.»

Was meint die Familie über den Erfolg? Räikkönen: «Sie haben seit einer Weile nach einer neuen Siegerkappe von Pirelli gefragt. Ich hätte mir eine beschaffen können, aber das wäre nicht richtig gewesen. Ich wollte sie mit einem Sieg redlich verdienen. Meine Frau wird sich für mich freuen, die Kinder sind vermutlich während des Rennens eingeschlafen. Für meinen Sohn ist es wichtiger, dass ich ihm einen dieser kleinen Pirelli-Reifen mitbringe, die ein Pilot für eine Pole-Position erhält. Damit spielt er seit Monza die ganze Zeit.»

Was ging Räikkönen durch den Kopf, als es gegen Hamilton um die Wurst ging? Fährt man gegen einen Piloten, der sich im WM-Kampf befindet, vielleicht anders? Kimi meint: «Ich nicht. Ich mache auf der Rennstrecke ohnehin nichts Verrücktes. Ich ziehe mein Ding durch, und wenn das nun den WM-Verlauf beeinträchtigt, dann eben. Ich fahre, um zu gewinnen, und Fairness ist mir wichtig.»

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