FP1 Mexiko: Max Verstappen mit erster Bestzeit!

Von Vanessa Georgoulas
Das Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo gab zum Auftakt ins drittletzte Rennwochenende in Mexiko das Tempo vor, wobei der Niederländer deutlich schneller als sein Teamkollege unterwegs war.

Die Formel-1-Wetterexperten sagten für das erste freie Training in Mexiko eine trockene Piste, einen wolkenlosen Himmel und Temperaturen zwischen 17 und 19 Grad Celsius voraus und da sie damit nicht daneben lagen, dauerte es auch nicht lange, bis sich die Strecke füllte. Der Erste, der sich auf die Piste trautet, war McLaren-Reservist Lando Norris, der im Dienstwagen von Fernando Alonso teilnehmen durfte.

Der Teenager aus Grossbritannien war nicht der einzige Gast auf der Piste: Auch Force India liess mit Nicholas Latifi einen Junior teilnehmen. Der Kanadier durfte im Renner von Abschiedskandidat Esteban Ocon Gas geben. Zudem musste sich auch Ferrari-Junior Charles Leclerc in Geduld üben, denn seinen Alfa Romeo-Sauber-Boliden durfte der Italiener Antonio Giovinazzi bewegen, der 2019 für die Schweizer starten wird.

Nach den ersten fünf Minuten hatten sich bis auf die beiden Silberpfeil-Stars Lewis Hamilton und Valtteri Bottas sowie Force India-Routinier Sergio Pérez alle GP-Stars mindestens einmal auf dem Autódromo Hermanos Rodriguez gezeigt und Letzterer machte sich kurz darauf zu seiner ersten Installationsrunde auf.

Auch die Konkurrenz beschränkte sich vorerst darauf, keine gezeiteten Runden zu drehen, weshalb auch nach den ersten fünfzehn Minuten noch keine einzige Rundenzeit auf dem Zeitenmonitor aufgeleuchtet war. Austin-Sieger Kimi Räikkönen erlöste die wartenden Fans auf den Tribünen schliesslich und legte auf den hyperweichen Reifen mit 1:19,798 min einen moderaten ersten Versuch hin. Zum Vergleich: Sebastian Vettels letztjährige Pole-Runde schaffte der Ferrari-Star in 1:16,488 min.

Spitzenkampf zwischen Mercedes und Red Bull Racing

Der Stallgefährte des Iceman war es denn auch, der kurz danach die Bestzeit um rund eine Zehntel unterbot, während Kimi seine Vorderreifen mit einem dicken Verbremser ruinierte. Ärgern durfte sich nicht nur der Weltmeister von 2007, auch Pierre Gasly, der 2019 für das Red Bull Racing-Team antreten wird, hatte allen Grund zur Klage. Denn weil er mit drei neuen Motorteilen in seinem Toro Rosso ins Wochenende startete, wird er eine Strafversetzung ans Ende der Startaufstellung hinnehmen müssen.

Zur Freude der heimischen Fans setzte sich kurz darauf Sergio Pérez mit 1:19,469 min kurzzeitig an die Spitze der Zeitenliste, doch der 28-Jährige aus Guadalajara wurde bald von den beiden Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo sowie von Valtteri Bottas und Carlos Sainz bis auf die fünfte Position durchgereicht. Der Niederländer, der mit einem neuen Unterboden unterwegs war, blieb dabei eineinhalb Zehntel schneller als sein australischer Teamkollege.

Doch Beide hatten gegen Lewis Hamilton das Nachsehen, sobald der WM-Leader auf den hyperweichen Reifen Gas gab. Der Silberpfeil-Star schaffte eine Runde in 1:18,268 min, womit er sich allerdings nicht lange an der Spitze halten konnte. Erst unterbot Verstappen – auch dank des Windschattens von Giovinazzi – diese Rundenzeit, dann legte Ricciardo mit 1:17,932 min eine neue Bestmarke vor, während Sainz, der zu diesem Zeitpunkt der Fünftschnellste war, einen Ausritt ins Grüne unternahm und damit ganz schön viel Staub aufwirbelte.

Kurz vor Halbzeit wurde es ruhig, denn die GP-Stars mussten ihren Extra-Reifensatz, der ihnen für die ersten 40 Minuten zur Verfügung gestellt wird, wieder zurückgeben. Zu diesem Zeitpunkt führte Ricciardo die Zeitenliste immer noch mit 1:17,932 min vor Verstappen, Hamilton, Bottas, Sainz, Pérez, Vettel, Räikkönen, Nico Hülkenberg und Giovinazzi an.

Hinter den schnellsten Zehn folgten Marcus Ericsson, Brendon Hartley, Stoffel Vandoorne, Lance Stroll, Latifi, Romain Grosjean, Sergey Sirotkin, Kevin Magnussen, Norris und Gasly, wobei letzterer in den ersten 45 Trainingsminuten gerade einmal zwei Installationsrunden geschafft hatte, bevor die Honda-Ingenieure sich entschieden, auf eine ältere Motoren-Spezifikation zurück zu gehen, mit der der Franzose das restliche Wochenende bestreiten soll.

Dreher von Kimi Räikkönen

Erst zehn Minuten später ging die Action wieder los und es war Vandoorne, der die Stille als Erster durchbrach. Der Belgier wagte sich auf den hyperweichen Reifen auf die Bahn und Norris im zweiten McLaren-Renner, der ihm auf die Piste folgte, tat es ihm gleich. Zu diesem Zeitpunkt belegte der Belgier den 13. Platz auf der Zeitenliste während Norris mit dem 19. Platz Vorlieb nehmen musste.

Kaum ging die Action wieder los, wurden die gelben Flaggen geschwenkt. Ausgelöst hatte diese Räikkönen, der in der sechsten Kurve einen Dreher hinlegte, nachdem er auf dem verstaubten Asphalt die Kontrolle über sein Heck verloren hatte. Der 21-fache GP-Sieger hatte Glück im Unglück: Sowohl er selbst als auch sein roter Renner blieben dabei unversehrt, sodass er seine Arbeit fortführen konnte.

«Er war etwas zu ungestüm und geriet deshalb auf den dreckigen Teil der Strecke», analysierte der ehemalige GP-Fahrer Paul di Resta für «Sky Sports F1». In der Ferrari-Box wurde auch eifrig geschraubt, denn bei beiden roten Rennern wurde der Unterboden getauscht, wobei bei Vettels Auto die alte Version ab- und die neue Variante angeschraubt wurde, während Räikkönen von neu auf alt wechselte.

Auf der Piste sorgte sich Hamilton wegen der Power-Aussetzer, die ihm im Cockpit seines Silberpfeils das Leben schwer machten, während sich Hartley über die Konkurrenz auf der Piste ärgerte. «Dieser Giovinazzi ist ein Idiot», schimpfte der sonst so coole Neuseeländer. «Er hat mich aufgehalten und beinahe von der Piste geräumt», klagte er über Boxenfunk.

Sehr viel besser lief es für Verstappen, der sich mit 1:16,656 min an die Spitze setzte und die Bestmarke seines Teamkollegen damit um fast eine halbe Sekunde unterbot. Hinter dem Red Bull Racing-Duo reihte sich bis zum Ende der Session die beiden Renault-Stars Sainz und Hülkenberg ein, wobei der Spanier knapp eine Zehntel schneller blieb als sein deutscher Nebenmann. Erst danach folgten die Silberpfeil-Piloten Hamilton und Bottas vor den Ferrari-Kontrahenten Vettel und Räikkönen.

Toro Rosso-Pilot Hartley und Force India-Freitagsfahrer Latifi komplettierten die Top-10, erst dahinter folgte mit Pérez der zweite Force India-Pilot vor Giovinazzi, Grosjean, Ericsson, Norris, Vandoorne, Magnussen, Sirotkin, Stroll und Gasly, der nicht über seine beiden Installationsrunden hinauskam.

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