Daniel Ricciardo: Unterschied Verstappen und Vettel

Von Mathias Brunner
Max Verstappen und Daniel Ricciardo in Abu Dhabi

Max Verstappen und Daniel Ricciardo in Abu Dhabi

​In der Formel 1 bleibt fast kein Stein auf dem anderen. Nur Haas und Mercedes behalten beide Fahrer. Bei Red Bull Racing werden Ricciardo und Verstappen getrennt. Der Australier spricht über den Niederländer.

So flott hat sich das Fahrerkarussell noch selten gedreht: Von der Saison 2018 zu 2019 ändert sich in der Formel 1 eine Menge, nur Mercedes-Benz und Haas setzen in der kommenden Saison auf die gleichen Fahrer. Ferrari, Force India, Red Bull Racing sowie Renault wechseln einen Piloten aus, Sauber, McLaren und Toro Rosso sogar beide. Bei Red Bull Racing wird das Erfolgs-Duo aus Daniel Ricciardo und Max Verstappen gesprengt, der Australier hat im Sommer aus heiterem Himmel bei Renault unterzeichnet.

Das Verhältnis zwischen dem Gute-Laune-Menschen Ricciardo und dem Naturtalent Verstappen war in der Regel hervorragend. Max meint dazu: «Es ist nicht schwierig, mit Daniel gut auszukommen, er ist einfach von famosem Charakter. Ich hatte noch nie einen Stallgefährten, mit dem man so frei heraus reden konnte.»

Ricciardo machte sich Ende Mai für seinen jungen Teamgefährten stark, als sich viele auf Verstappen einschossen: zu viele Fahrfehler. Monaco-Sieger Ricciardo damals: «Ich kann mich gut in Max einfühlen. Er steht derzeit voll im Fokus. Sein Crash in Monaco war gewiss kein kleiner Unfall, aber wenn er sich jetzt nur den geringsten Fehler erlaubt, wird sofort wieder auf ihm herumgehackt. Aber Max ist mental sehr stark. Er wird sich von der ganzen Kritik nicht beeinflussen lassen. Wenn er mich etwas fragen will, dann weiss er – ich bin jederzeit für ihn da. Es ist nicht so, dass ich auf ihn zugehe, ihm den Arm um die Schulter lege und sage: „Lass uns reden.“ Das steht mir nicht zu. Aber wenn er von mir etwas wissen will, dann sage ich ihm gerne, wie das das alles sehe. Ich bin da ganz offen.»

«Wir kommen gut miteinander aus. Auch nach Monaco haben wir miteinander gesprochen. Am Montag habe ich zu ihm gesagt: „Komm auf ein paar Bierchen vorbei.“ Aber er meinte: „Vielleicht ist es besser, wenn du heute feierst, ich lass einfach ein wenig die Seele baumeln.“ Max ist okay, und er wird das alles hinter sich lassen.»

Und genau so kam es: Monaco hat für Verstappen einiges geändert. Er ging in sich, sein Vater Jos Verstappen meinte: «Denk daran, was wir im Kartsport gelernt hatten – auch wenn du ein ganz klein wenig Speed rausnimmst, bist zu noch immer schneller als die anderen.» Auf einmal machte es Klick. Verstappen gewann in Österreich, von Belgien bis zum WM-Finale von Abu Dhabi stand Verstappen in neun Rennen sieben Mal auf dem Podest, in Mexiko gewann er, in Brasilien hätte er gewinnen müssen. Nur Lewis Hamilton hat in der zweiten Saisonhälfte noch mehr Punkte gehamstert als Max, der WM-Vierter geworden ist, nur zwei Punkte hinter Kimi Räikkönen.

Daniel Ricciardo in Abu Dhabi über Max: «Niemand würde anzweifeln, wie gut Sebastian Vettel ist. Aber bei Max hatte ich wirklich den Eindruck – er ist so stark, dass ich mir keinen schlechten Tag erlauben kann. Wir lagen immer auf Augenhöhe, und mir war klar: Wenn ich nicht eine astreine Leistung abliefere, dann bekomme ich so etwas von auf den Deckel. Früher hatte ich vielleicht mal einen Tag, an dem nicht alles stimmte, aber mit Max im gleichen Team lag das nicht drin. Ich glaube, unsere gesunde Rivalität hat dem Rennstall sehr gut getan.»

Und dann war da noch Baku, als sich die beiden Ausnahmekönner ins Aus kegelten. Es war die zweite Kollision nach Ungarn 2017, und Daniel meint: «Wir sind sehr gut miteinander ausgekommen. Ich finde, dass andere Piloten, deren Leistungen so dicht beisammen liegen, öfter übereinander stolpern. Wir sind drei Jahre lang zusammen gefahren, wir hatten zwei Aufreger – ich finde das einen Schnitt, mit dem alle gut leben können.»

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