Michael Schumacher: Ausstellung im Ferrari-Museum

Von Mathias Brunner
​Am 3. Januar 2019 wird Michael Schumacher 50 Jahre alt. Zu Ehren des siebenfachen Formel-1-Champions widmet das Ferrari-Museum von Maranello dem Ausnahmekönner eine Sonderausstellung.

Noch heute reden die Fans vom Dream-Teams – als Michael Schumacher mit Ferrari fünf WM-Titel in Folge gewann, von 2000 bis 2004. Nie war ein Rennfahrer mit einer Marke ununterbrochen erfolgreicher. Am 3. Januar wird Michael Schumacher 50 Jahre alt. Ihm zu Ehren wird es im Ferrari-Museum von Maranello eine Sonderausstellung geben, in enger Kooperation mit der Keep Fighting-Stiftung: Michael 50.

Die Italiener schreiben: «Die besondere Ausstellung ist als Feier und als Zeichen der Dankbarkeit gedacht für den erfolgreichsten aller Ferrari-Fahrer. Michael Schumacher hat einen ganz besonderen Platz in der Historie von Ferrari. Das Museum wird auf seine aussergewöhnlichen Jahre in Rot zurückblicken, aber auch weniger Bekanntes beleuchten – wie etwa Schumachers Einfluss bei der Entwicklung der Seriensportwagen.»

Die Ausstellung wird zum Geburtstag vom 3. Januar eröffnet, wie lange sie zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. So oder so ist ein Besuch im Museum immer eine Reise wert. Als Ferrari den Formel-1-Renner noch vor Gästen präsentierte und nicht nur im Internet, war die Winterfahrt ins gelobte Land der Ferraristi Pflicht.

Und ich schreibe betont Fahrt, denn mit den Flügen ist das im Winter immer so eine Sache. Vor einigen Jahren fuhr ich ebenfalls mit dem Auto nach Maranello. Das erwies sich als weise Idee – ein Flugzeug voller Berichterstatter konnte am Morgen der Präsentation wegen Nebels nicht in Bologna landen, und die Journalisten betraten just in dem Moment den Saal, als der neue Wagen zum ersten Test in Fiorano aus dem Saal hinausgeschoben wurde. Die meisten erhaschten nur noch einen kurzen Blick aufs Heck, dann war der Wagen weg.

Maranello ist immer grosses Kino, auch im Nebel. Nicht ungewöhnlich, dass ein Erlkönig von Ferrari heranröhrt. Die Einheimischen drehen sich nicht einmal mehr um. So etwas ist hier alltäglich.

Es lohnte sich immer ein kurzer Augenschein, wo wir uns am Tag darauf für die Präsentation des neuen Ferrari akkreditieren sollten, denn mit jeder Veranstaltung in Italien geing ein gewisses Mass an sympathischem Chaos einher. Da fuhren die Leute schon mal an die falsche Adresse, weil Zielorte kurzfristig verlegt wurden.

Ein Blick ins Museum von Ferrari war immer so unverzichtbar wie ein Besuch des Empire State Buildings in New York. Ich weiss noch: Draussen stand sich mal ein Fan aus Finnland die Beine in den Bauch. Die Blondine wollte von mir wissen, ob ich zum Ferrari-Fahren nach Fiorano gekommen sei. Ich verneinte höflich und ging meines Weges. Sie war sichtlich enttäuscht und quatschte den nächsten Museumsbesucher an. Eine Gruppe von Chinesen kam schnatternd daher. Das einzige, was ich verstand, das war «Fellali».

Im Museum traf ich Menschen aus der ganzen Welt. Anhand von Sprachfetzen waren bei solchen Momentaufnahmen anwesend: Brasilien, Deutschland, Italien, Frankreich, China, Japan, Spanien, die Schweiz, Österreich und die USA. Ein Amerikaner versenkte im Simulator virtuell seinen Formel-1-Renner im Kiesbett. Sein Kumpel lachte schallend: «Das kommt davon, wenn man zur Pizza ein Bierchen trinkt!» Der Kopf des Möchtegern-Rennfahrers nahm die Farbe des Ferrari-Simulators an.

Im Juni 2016 hat Sebastian Vettel im Museum eine höchst passend benannte Ausstellung eröffnet: Ferraristi per sempre – Ferraristi für immer. Vettel ist seit vielen Jahren dem Mythos Ferrari verfallen. Vettel zerschnitt ein Band vor dem ersten Renn-Ferrari, einem 125S. Die Ausstellung war jenen herausragenden Piloten gewidmet, die den Mythos Ferrari mitgestaltet haben. Einige der fabelhaftesten Renner waren zu sehen – jener von Alberto Ascari aus den 50er Jahren, das 1979 Weltmeister-Auto 312T4 von Jody Scheckter, natürlich zwei Autos aus der Schumi-Ära.

Sebastian sagte: «Seit ich ein Bub war, träumte ich davon, für Ferrari zu fahren. Nun erlebe ich hier ein wundervolles Abenteuer. Klar ist der Druck gross, wenn du ein Ferrari-Fahrer bist. Aber die Leidenschaft überwiegt bei weitem, ich könnte nicht glücklicher sein.»

Teamchef Maurizio Arrivabene meinte: «Die Leidenschaft für Ferrari entsteht im Kindesalter. Bei mir war es so: Ich war mit meiner Familie bei der Kommunion meiner Kusine, mein Vater führte ich mich in einen Nebensaal des Restaurants, da lief der Fernseher – Grosser Preis von Monaco, Gilles Villeneuve gewann. Das war der Auslöser.»

Derzeit im Museum an Sonderausstellungen zu sehen: «Passion and Legend», auf Entdeckungsreise des Mythos Ferrari. Und «Driven by Enzo»; Autos, welche der legendäre Firmengründer gerne selber fuhr.

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