Neues Rätsel Racing-Raritäten: Ein kaltes Bügeleisen

Von Mathias Brunner
​​Unser neues Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt in dieser Woche ein Bügeleisen, verkleidet als Rennwagen. Leider erwies sich das Auto nicht als heisses Eisen. Wer sitzt hier am Lenkrad?

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Engländer Alan Rees in einem Cooper T81-Maserati, zu sehen beim britischen Grand Prix 1967 in Silverstone, wo er Neunter wurde.

Alan Rees wurde am 12. Januar 1938 als Sohn eines walisischen Spediteurs geboren. Wie viele Jungs spielte auch der kleine Alan gerne mit Lastwagen, allerdings waren seine im Massstab 1:1 und Mehrtönner. Rees sass schon als Junge hinterm Lenkrad, bald interessierte er sich für den Motorsport. Nach ersten Rennen in einem Lotus 11 wechselte er in die Formel Junior, vergleichbar mit der heutigen Formel 4. 1961 wurde Rees britischer Meister, was zu einem Lotus-Werksvertrag 1962/1963 führte.

Rees stieg in die Formel 2 auf, bei seinem Sieg in der Windschattenschlacht von Reims 1964 liess er Stars hinter sich wie Jack Brabham, Jim Clark, Denny Hulme oder Jo Siffert. Im Rennstall von Roy Winkelmann setzte er sich nicht nur in den Einsitzer, Rees arbeitete auch als Team-Manager. In dieser Funktion engagierte er Jochen Rindt, der mit Winkelmann jahrelang einer der erfolgreichsten Formel-2-Fahrer war. Rees nahm im Team von Roy Winkelmann auch an zwei Formel-1-WM-Läufen teil, auf dem Nürburgring 1966 (Ausfall) und 1967 (Siebter), beide Male mit Formel-2-Brabham. Damals wurde das magere F1-Feld mit Fahrzeugen aus der Formel 2 aufgefüllt. Den einzigen GP-Start im Formel-1-Renner ermöglichte ihm John Cooper 1967 in obigem WM-Lauf in Silverstone.

Als Rees dreissig Jahre alt war, fand er: Genug mit dem Rennsport, es ist an der Zeit, sich um die geschäftliche Seite zu kümmern. Rees wurde zum Gründungsmitglied von March, diese Bezeichnung wurde aus den Anfangsbuchstaben der Vor- oder Nachnamen der Gründer Max Mosley, Alan Rees, Graham Coaker und Robin Herd gebildet. Womit Rees als einziger zwei Buchstaben beisteuerte.

Rees leitete den March-Rennstall mehrere Jahre lang, dann wurde er von Shadow abgeworben, wo er bis Ende 1976 blieb. Als Jackie Oliver und eine Gruppe von Shadow-Mitarbeitern ihr eigenes Team gründeten (Arrows), war Rees mit an Bord. Übrigens wurde auch dieser Rennstallname aus den Buchstaben von Gründungsmitgliedern geformt: Franco Ambrosio, Alan Rees, Jackie Oliver, Dave Wass und Tony Southgate.

Rees blieb bis 1992 Team-Manager von Arrows, dann wurde das Team an den Japaner Wataru Ohashi verhökert und trat als Footwork auf (eine Speditions-Firma, lustiger Zufall, wenn wir an den Vater von Rees denken). Ohashi bat Rees zu bleiben, und Alan arbeitete als Finanzchef. Einige Jahre später geriet der japanische Unternehmer in Schieflage, daher verkaufte er seine Anteile zurück an Oliver und Rees. So blieb es, bis Arrows 1996 in Besitz des Schotten Tom Walkinshaw überging.

Alan Rees tauchte heute ab und an bei Veranstaltungen historischer Rennwagen auf.

Dieses Mal ist die Aufgabe etwas schwieriger: Der abgebildete Wagen konnte eine gewisse aerodynamische Verwandtschaft mit einem Bügeleisen nicht ganz leugnen. Leider zeigte sich auf der Rennstrecke: Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut.

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Viel Spass beim Rätseln und viel Glück!

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