Charles Leclerc: Bald jüngster GP-Sieger im Ferrari

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Vor der Formel-1-Saison 2019 spitzen Statistikfans die Ohren: Denn die Chancen stehen sehr gut, dass in den kommenden 21 WM-Läufen die eine und andere Bestmarke im Grand-Prix-Sport fallen wird.

Die schnellste Formel 1 aller Zeiten könnte auch 2019 den einen und anderen Rekord zu Fall bringen, angefangen mit Weltmeister Lewis Hamilton. 2019 beispielweise kann er die Bestmarke von Michael Schumacher übertreffen. Der legendäre siebenfache Weltmeister lag bei 142 WM-Läufen in Führung. Lewis kommt bereits auf 129 Grands Prix, bei welchen er in Führung lag. Um Schumi zu übertreffen, müsste er also bei 14 von 21 Rennen führen, so unwahrscheinlich kommt uns das nicht vor.

Nicht nur Tifosi warten gespannt darauf, wie sich der junge Charles Leclerc bei Ferrari machen wird. Der Monegasse ist erst 21 Jahre jung. Durchaus denkbar, dass er einen Rekord bei Ferrari auslöscht. Bis heute ist der Belgier Jacky Ickx der jüngste GP-Sieger im Ferrari, als er mit 23 Jahren den Grossen Preis von Frankreich 1968 in Rouen gewann.

Das Dream-Team von Ferrari um Michael Schumacher, Jean Todt, Ross Brawn und Rory Byrne gewann von 1999 bis 2004 sechs Mal in Folge den Konstrukteurs-Pokal. Dauer-Weltmeister Mercedes steht derzeit bei fünf Siegen in der Markenwertung hintereinander. Die Aussicht auf einen weiteren Titel: sehr gut.

Für Robert Kubica wird am 17. März 2019 eine scheinbar endlose Wartezeit zu Ende gehen: Seinen bislang letzten Formel-1-WM-Lauf bestritt der Pole am 14. November 2010 in Abu Dhabi, damals als Renault-Werksfahrer (er wurde Fünfter). Einschliesslich des 17. März 2019 muss der WM-Vierte von 2008 damit unfassbare 3046 Tage oder 8 Jahre, 4 Monate und 3 Tage auf seine Rückkehr warten. Das Verblüffende an dieser immensen Zeitspanne: Sie ist kein Formel-1-Rekord! Denn die grösste Zeitspanne zwischen zwei Einsätzen betrug 10 Jahre und 114 Tage. So lange dauerte es, bis der Niederländer Jan Lammers wieder zu einem Grand Prix antreten konnte – von den Niederlanden 1982 (im Theodore-Rennwagen) bis Japan 1992 (im March). Aber mit beiden Autos war kein Blumentopf zu gewinnen. Beim Heimrennen in den Niederlanden schied Lammers aus (Motorschaden), bei der Rückkehr in Japan wurde er von der Kupplung seines Autos im Stich gelassen.

Ein anderer Rekord könnte jedoch fallen: Sollte Kubica 2019 auf einem Siegerpodest stehen (man darf bekanntlich immer träumen), dann wird ein neuer Rekord aufgestellt, was die Pause zwischen zwei Podestplatzierungen angeht. Der Pole stand letztmals in Belgien 2010 auf dem Podest (als Dritter hinter Lewis Hamilton und Mark Webber). Die bisher grösste Pause zwischen zwei Podestbesuchen: Alexander Wurz, mit sieben Jahren, neun Monaten und elf Tagen, von Silverstone 1997 bis Imola 2005.

In Monza 2008 kamen die Fans nicht aus dem Staunen heraus: Nicht nur, dass Sebastian Vettel mit seinem Toro Rosso-Ferrari zu einem sensationellen Sieg gefahren war. Die drei Piloten auf dem Podest (Vettel, Heikki Kovalainen und Robert Kubica) waren im Schnitt 23 Jahre, 11 Monate und 16 Tage jung. 2019 sitzen der 21jährige Verstappen, der 23jährige Pierre Gasly und der 21jährige Leclerc in Top-Autos. Ein Rennen mit diesem drei auf den ersten Plätzen, wieso nicht? Wir haben in der Formel 1 gewiss schon Verrückteres erlebt.

Die beiden Briten Martin Brundle und Johnny Herbert kamen auf je 165 Grands Prix, sie konnten dabei aber nie vom besten Startplatz losbrausen – Rekord. Den werden sie 2019 in aller Wahrscheinlichkeit los: Denn Sergio Pérez kommt auf bereits 158 GP-Wochenenden ohne Pole-Position.

Und da ist da noch Nico Hülkenberg, der mit Renault endlich seinen ersten Podestplatz einfahren will – nach bisher 156 Formel-1-Rennen, in welchen er kein einziges Mal unter die ersten Drei gekommen ist. Schafft es der Emmericher 2019 endlich aufs Podest, geht der Rekord wieder zurück an Adrian Sutil (128 Einsätze).

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