Sebastian Vettel: Ferrari SF90 mit Techniktricks

Von Mathias Brunner
​Am Freitag, 15. Februar, stellt Ferrari ab 10.45 Uhr bei einer Live-Übertragung den Formel-1-Renner von Sebastian Vettel und Charles Leclerc vor. Das Auto soll SF90 heissen auf aufregende Techniktricks bieten.

Leo Turrini ist mit Ferrari aufgewachsen: Der italienische Journalist stammt aus Sassuolo, nur einen Steinwurf von der Fiorano-Teststrecke und der Ferrari-Stadt Maranello entfernt. Turrini war es, der damals die Trennung zwischen Ferrari und Teamchef Stefano Domenicali angekündigt hatte, wenige Stunden später machte es Ferrari offiziell. Turrini hörte auch das Gras wachsen, als reihenweise Spitzentechniker mehr oder weniger freiwillig Maranello verliessen, wie etwa Motorenchef Luca Marmorini. Kurzum: Leo ist bei Ferrari vorzüglich vernetzt.

Und dieser Leo Turrini lüftet nun in seinem Blog das Geheimnis, wie der neue Wagen von Sebastian Vettel und Charles Leclerc heissen soll: SF90. Steht für die Scuderia Ferrari und eine Rennmannschaft, die 1929 erstmal in Erscheinung trat, also vor 90 Jahren, damals mit Rennwagen von Alfa Romeo. Witzig, dass einen Tag vor der grossen Ferrari-Show ein GP-Renner in Fiorano ausgerückt ist, auf dem Alfa Romeo steht (auch wenn er von Sauber gebaut worden ist). Gefahren von einem alten Ferrari-Bekannten: Kimi Räikkönen.

Ferrari macht aus der Bezeichnung der roten Göttin stets ein Riesengeheimnis. Oft verbinden die Italiener den Namen des neuen Renners mit dem Jahr, zum Beispiel SF16-H aus dem Jahre 2016 oder F2004 für jenes Auto, mit dem Michael Schumacher für Ferrari den fünften Titel in Serie einfuhr. Es gibt aber auch Ungewöhnliches: 2011 wurden 150 Jahre Italien mit dem Ferrari 150º Italia gefeiert, 2003 hiess der Wagen F2003-GA, um an den verstorbenen Gianni Agnelli zu erinnern.

Enzo Ferrari selber mochte Typenbezeichnungen, die auf Zylinderzahl und Hubraum Rückschlüsse liessen. Der legendäre Ferrari 312 hiess so, weil er einen Dreiliter-Zwölfzylindermotor aufwies, der Haifischmaul-156er hiess so, weil im Heck ein 1,5-Liter-V6-Motor arbeitete.

Nun also SF90, wenn wir Leo Glauben schenken dürfen. Wobei der Journalist noch offen lässt, ob sich am Ende noch ein H für Hybrid wichtigmachen wird.

Über das neue Auto sickert nur wenig durch: Der Wagen soll eine auffällig eng geschnittene Motorabdeckung aufweisen, mit einer markant anders geformten Airbox als in den vergangenen zwei Jahren, der Lufteinlass wieder schmaler, nicht mehr so bauchig wie 2018. Ferrari kann die Aerodynamik deshalb optimieren, weil die Zusatzaggregate vom Motor mit der Kennzeichnung 064 anders angeordnet worden und weil die Kühler noch kompakter geworden sind. Dies alles führt dazu, dass das Heck des neuen Autos besser angeströmt wird.

Zur aerodynamischen Optimierung gehört auch die Auspuffführung. Ferrari hat im vergangenen Jahr in Hockenheim mit zwei Wastegate-Rohren experimentiert, die nicht links und rechts am klassischen Auspuff platziert waren, sondern übereinander. Vettel fuhr mit dieser Lösung im Training und kehrte dann zur klassischen zurück. Sinn und Zweck: Verbesserte Luftströmung in Harmonie mit dem Heckflügel. Anders formuliert – die Gase sollen den Heckflügel in seiner Wirkung unterstützen. Die Wastegate-Rohre über dem Hauptrohr anzuordnen, bedeutet auch, das Heck noch schmaler bauen zu können, um den Luftwiderstand zu verringern. Möglich wurde dies mit dem Wechsel von Ferrari von einer Heckflügelstütze zu zwei Streben.

Am neuen Haas-Renner fällt auf: zwei Stützen. Am neuen Alfa Romeo (sprich Sauber) fällt auf: zwei Stützen. Es wäre völlig unsinnig, würden wir am Ferrari eine andere Lösung entdecken.

Auch der Farbton gibt bei den Tifosi immer viel zu reden, denn das berühmte Rot ist bei Ferrari nicht das gleiche Rot, wie wir anhand der ausgestellten Fahrzeuge im Ferrari-Museum leicht erkennen können. Immer wieder entdecken wir Nuancen im Ton, mal heller, mal dunkler, mal Nuancen von Orange, mal sogar im Metallic-Look wie 2007, als Kimi Räikkönen zum bislang letzten Fahrerweltmeister des Rennstalls aus Maranello wurde, mal greller, mal matter.

Ein guter Hinweis war in den vergangenen Jahren stets die MotoGP-Präsentation von Ducati, weil der Motorradhersteller mit Ferrari den Hauptsponsor teilt – Philip Morris International. Dieses Mal kommt die Ducati Desmosedici GP19 von Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci in einem recht dunklen und matten Rot daher.

Formel 1 2019

Team-Präsentationen, Roll-out, Filmtage
15. Februar: Ferrari (Maranello, online)
15. Februar: Haas (Barcelona), Roll-out
17. Februar: Ferrari (Barcelona), Filmtag
18. Februar: Sauber (Barcelona)
18. Februar: Force India (Barcelona)
18. Februar: Williams (Barcelona)
18. Februar: Renault (Barcelona)

Wintertestfahrten
18. bis 21. Februar: Wintertest 1, Barcelona
26. Februar bis 1. März: Wintertest 2, Barcelona

Saison 2019
17. März: Australien, Melbourne
31. März: Bahrain, Sakhir
14. April: China, Shanghai
28. April: Aserbaidschan, Baku
12. Mai: Spanien, Barcelona
26. Mai: Monaco, Monte Carlo
9. Juni: Kanada, Montreal
23. Juni: Frankreich, Le Castellet
30. Juni: Österreich, Spielberg
14. Juli: Grossbritannien, Silverstone
28. Juli: Deutschland, Hockenheim
4. August: Ungarn, Budapest
1. September: Belgien, Francorchamps
8. September: Italien, Monza
22. September: Singapur, Singapur
29. September: Russland, Sotschi
13. Oktober: Japan, Suzuka
27. Oktober: Mexiko, Mexiko-Stadt
3. November: USA, Austin
17. November: Brasilien, São Paulo
1. Dezember: Abu Dhabi, Yas Marina

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