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Jacques Villeneuve über Ferrari: Vettel in Gefahr

Von Mathias Brunner
Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve sagt vor der neuen Formel-1-Saison über das Stallduell bei Ferrari: «Wenn Charles Leclerc zu Beginn des Jahres einige gute Rennen gelingen, könnte das für Vettel Casino bedeuten.»

Jacques Villeneuve ist auch mit 47 Jahren noch immer ein Vollblut-Racer. Er kann das Rennfahren nicht lassen, in der nächsten Saison tritt er in der europäischen NASCAR an, dazu fährt er mit seinem früheren Pistenrivalen Giancarlo Fisichella einige GT-Rennen. Und klar wird er auch weiterhin für die italienische Sky scharfzüngig das Formel-1-Geschehen kommentieren. Dazu hat er mit «Feed Racing» ein Nachwuchsprogramm gegründet, das Fahrern ohne Geldmittel einen Karriere-Turbo schenken soll. Meinem Kollegen Daniele Sparisci von der Corriere della Sera sagt der Kanadier über die neue GP-Saison: «Es hat sich viel geändert, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Reihenfolge auf den Kopf gestellt wird. Denn die Motoren sind die gleichen. Gut, wir haben ein paar Änderungen an der Aeronamik, aber ich glaube nicht, dass dies die Formel-1-Welt aus den Angeln hebt.»

Bei Ferrari hat sich Einiges getan – vor allem sitzt im zweiten Wagen neben Sebastian Vettel nicht mehr der erfahrene Kimi Räikkönen, sondern der junge Charles Leclerc. Der elffache GP-Sieger Villeneuve meint: «Das wird die Arbeitsweise ändern. Am meisten gespannt bin ich, wie das zwischen Vettel und Leclerc gehen wird. Wenn Charles Leclerc zu Beginn des Jahres einige gute Rennen gelingen, könnte das für Vettel Casino bedeuten. Unbeabsichtigt, natürlich. Er könnte Vettel in Schwierigkeiten bringen, wie es vor Jahren Ricciardo gelang. Ich erkenne in Charles sehr viel Potenzial. Dazu gibt ihm Ferrari den erfahrenen Jock Clear an die Seite, ich habe jahrelang mit ihm gearbeitet, er wird ihm eine enorme Hilfe sein. Jock weiss genau, wie ein Rennfahrer tickt.»

«Vettel muss eine ganze Saison lang stark sein, viel wird davon abhängen, wie das mit Leclerc ausgeht. Ihm ist klar – wenn die Dinge für ihn nicht gut laufen, dann heisst die Zukunft von Ferrari eben Leclerc. Der ganze Druck lastet also auf ihm. Er hat alles zu verlieren, Leclerc nichts. Aber Vettel ist ein grosser Champion und wird mit diesem Druck umgehen können.»

Zu Weltmeister Mercedes meint der Formel-1-Weltmeister von 1997: «Für mich bleibt Mercedes Favorit, aber wir dürfen nicht vergessen – Ferrari war 2018 voll bei der Musik. Das war ein Kampf auf Augenhöhe. In der ersten Saisonhälfte war Ferrari stärker, dann hat Mercedes zum Überholen angesetzt. Jetzt müssen wir darauf warten, welchen Effekt Leclerc auf das Team hat.»

«Lewis Hamilton? Wenn er nicht einschlummert, dann ist er fast nicht zu schlagen, dann fährt er unfassbar gut. In der zweiten Saisonhälfte hat er so gut wie keine Fehler gemacht. Er war hellwach. Über seinen Stallgefährten Bottas könnte ich das nicht behaupten.»

Was traut Villeneuve Red Bull Racing zu? Jacques trocken: «Das hängt ganz alleine von Honda ab.»

Über Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumacher meint Villeneuve: «Ich kenne ihn nicht, aber ich sehe, dass er ganz offensichtlich gute Arbeit macht. Er hat Potenzial und scheint dazu fähig zu sein, sich zu verbessern. Er kommt auch mit dem Druck seines Nachnamens gut zurecht. Bei uns früher war alles anders: Es gab keine Nachwuchsprogramme, du musstest als junger Fahrer sehr viel verdauen, oder zu bist untergegangen. Du kannst diese Epochen überhaupt nicht miteinander vergleichen.»

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