Mercedes – Racing Point: Engeres Bündnis 2021 denkbar

Von Mathias Brunner
Bottas überholt Stroll in China

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​Toro Rosso nutzt Syniergien mit Red Bull Racing. Die Ferrari-Kunden Alfa Romeo und Haas arbeiten intensiv mit Maranello. Mercedes schliesst ein engeres Bündnis mit Racing Point nicht aus.

Der Formel-1-Rennstall des US-amerikanischen Unternehmers Gene Haas hat ein neues Geschäftsmodell für die Formel 1 erzeugt: So viele Teile wie vom Reglement erlaubt von einem Partner übernehmen (im Falle Haas von Ferrari und Dallara), den Rest selber machen. Den etablierten Teams blieb ein wenig quer im Halse stecken, dass Haas 2018 zeitweise vierte Kraft der Formel 1 gewesen ist. Für 2019 profitiert die Scuderia Toro Rosso davon, dass sie den gleichen Motor einsetzen wie Red Bull Racing, den 1,6-Liter-V6-Turbo von Honda.

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul findet das alles überhaupt nicht gut. Der Pariser spricht von einem Präzedenzfall, der durch Haas geschaffen worden sei. «Da muss man sich schon die Frage stellen: Wie soll das weitergehen für ein Team wie McLaren, wie Williams, wie Renault? Was überlegt sich ein Autohersteller, der heute nicht in der Formel 1 ist, aber vielleicht gerne einsteigen würde? Kommt er zum Schluss, dass es ohne ein B-Team vielleicht nicht möglich ist, zu gewinnen? Das ist für mich eine strategische Frage, die für 2021 geklärt werden muss. Für 2019 und 2020 ist der Zug abgefahren, aber für 2021 müssen wir das unbedingt thematisieren.»

Tatsächlich denkt Mercedes durchaus daran, mit dem Kundenrennstall Racing Point enger zusammen zu arbeiten. Gegenwärtig erhält das Team aus Silverstone von Mercedes die Antriebseinheit, das Getriebe und die Hydraulik. 2019 beginnt Racing Point, den Windkanal von Mercedes zu nutzen. Dieser Kanal liegt näher am Racing-Point-Werk als die Anlage von Toyota in Köln.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff in China: «Wir denken nicht an das Haas-Modell, weil Haas ein neuer Rennstall war. Das Team aus Silverstone hingegen gibt es ja schon eine geraume Weile. Aber ich sehe nichts Falsches in der Arbeitsweise von Ferrari und Haas. Dieses Vorgehen hat es erlaubt, dass ein neues Team in den Grand-Prix-Sport einsteigen kann und nach wenigen Jahren konkurrenzfähig ist. Haas hat sich solide im Mittelfeld etabliert. Das ist doch gut für die Formel 1.»

«Unser Modell hingegen ist anders. Racing-Point-Technikchef Andy Green und seine Mitarbeiter wissen genau, was sie mit ihrem Wagen machen wollen, da arbeitet eine verlässliche Truppe sehr guter Ingenieure. Sie werden einen Teil unserer Infrastruktur nutzen, und dann sehen wir mal, wo der Weg mit dem Reglement 2021 hinführt. Wenn wir diesen Weg genauer kennen, dann können wir entscheiden, ob es Bereiche gibt, in welchen es sich enger zu kooperieren lohnt.»

Andy Green meint: «Der Wechsel in den Windkanal von Brackley ist für uns einfach praktischer. Unsere Aero-Jungs arbeiten heute schon in Brackley, Mercedes betreibt dort den eigenen Windkanal. Es ist für uns einfach naheliegend, im gleichen Ort zu arbeiten als in Köln.»

«Was eine engere Zusammenarbeit betrifft, so wird noch über das Reglement 2021 diskutiert. Wir wollen weiter Fortschritte machen, und wir werden alles dafür tun, das Reglement in aller Effizienz zu nutzen. Wenn die Regeln endlich feststehen, werden wir entscheiden, wie eine solche Kooperation im Detail aussehen kann.»

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