George Russell über Robert Kubica: «Das stimmt nicht»

Von Mathias Brunner
Robert Kubica vor George Russell in Kanada

Robert Kubica vor George Russell in Kanada

​Williams-Fahrer Robert Kubica beklagt sich seit Saisonbeginn über ein unberechenbares Auto. Der polnische GP-Sieger versteht nicht, wo das Problem liegt. Zumal sein Stallgefährte George Russel ganz zufrieden ist.

Seit Beginn der Saison ist Robert Kubica am Verzweifeln. Der Kanada-GP-Sieger von 2008 kämpft mit einem Williams, der sich zickig verhält. Der Pole monierte schon in Shanghai: «Ich komme mit dem Wagen nicht gut zurecht, wenn die Haftungsverhältnisse niedrig sind, sagen wir aufgrund von kalten Reifen. Aber das Rätselhafte ist – 2018 war das kein Thema. Da hatte ich eher Mühe auf eine schnelle Runde, also habe ich daran gearbeitet. Wieso ich mit diesem Auto nicht auf einen vernünftigen Rennrhythmus komme, ist mir schleierhaft.»

«Wenn wir Videoaufnahmen analysieren, dann ist zu erkennen, wie bei mir aus der Kurve heraus die Räder durchdrehen und das Auto auszubrechen droht. Da zieht mir George weg. Ich sage nicht, es liegt am Wagen, aber ich sage – das ist ein Punkt, den ich nicht begreife. Ich habe einfach eine schlechtere Traktion. Dabei sagt Russell über seinen Renner, dass die Traktion eigentlich ganz brauchbar sei. Also kann ich nicht alles einfach aufs Auto schieben. Es muss verschiedene Faktoren geben, die da zusammenkommen.»

«Wir kämpfen mit inkonstantem Handling. Mal liegt der Wagen besser, dann wieder schlechter. Es hängt von der Rennstrecke ab und von den Verhältnissen. Wir haben jetzt schon alles Mögliche versucht, aber geholfen hat bislang nichts.»

Seither hat sich offenbar wenig geändert, denn Kubica meinte nach dem Grand Prix in Montreal: «Schon im Abschlusstraining war das Handling schwierig. Der Wagen baut zu wenig Grip auf, und mit mehr Sprit im Tank, bei gleichzeitig heisserem Wetter, wurde alles noch kniffliger. Der Wagen zog beim Bremsen zur Seite, obschon ich die Position des Lenkrads nicht änderte. Es war sehr anstrengend, das Auto auf der Bahn zu haben. Ich würde es nicht als gefährlich bezeichnen, aber für die Geschwindigkeit, die wir hier fahren, musste ich zu hohe Risiken eingehen. Gleichzeitig weiss ich: Das ist das Fahrzeug, mit dem ich leben muss, also was soll ich noch sagen?»

«Der Kampf gegen George war von kurzer Dauer. Ich überholte ihn in Kurve 1 hinein, dann ist er auf der Geraden einfach an mir vorbeigefahren, und damit hatte es sich. Schon in der ersten Runde stand mein Wagen in den Kurven 6 und 8 quer, noch bevor ich überhaupt eingelenkt hatte. Einfach ist das nicht.»

Doch Robert Kubicas Stallgefährte George Russell kann die Ansicht seines Teamgefährten nicht teilen. Zum inkonstanten Handling meint der englische Mercedes-Schützling: «Das stimmt nicht, jedenfalls nicht bei meinem Auto. Für mich fühlt sich der Wagen immer gleich gut an.»

Nochmals Robert Kubica: «Ich weiss nicht, was hier vor sich geht. In Monaco lag der Wagen sehr stabil, und ich konnte Vertrauen ins Auto aufbauen. Aber in Kanada war dieses gute Gefühl verflogen. Das grösste Problem sind die Leistungsschwankungen von Training zu Training. Man muss sich das mal vorstellen – ich war am Freitagmorgen in Barcelona schneller als später im Qualifying! Es ist frustrierend, wenn du aus heiterem Himmel eine Sekunde pro Runde verlierst.»

Williams will an den GP-Wochenenden in England und Deutschland mit neuen Teilen nachlegen.


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