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Ende der Formel 1: Spannend wie eine Schafsherde

Von Rob La Salle
Dauersieger Lewis Hamilton und Valtteri Bottas

Dauersieger Lewis Hamilton und Valtteri Bottas

Die internationalen Medien stürzen sich auf das größte Problem der Formel 1: die große Langeweile. Der Frankreich-GP war der vorläufige Gähn-Höhepunkt.

Die internationalen Medien bringen es nicht nur auf den Punkt, sie mahnen es in markigen Worten an: Die Formel 1 ist langweilig. Der Corriere dello Sport aus Italien schreibt sogar vom «Ende der Formel 1». 

Der britische Telegraph meinte: «Das ereignislose Frankreich-Rennen hat der Formel 1 einen Bärendienst erwiesen. Hamiltons Sieg diente niemandem außerhalb von Mercedes: Nicht den Veranstaltern, nicht den Fans und TV-Zuschauern.»

ITALIEN

Corriere dello Sport: Am Schluss hat nur Hamilton Spaß, das ist das Ende der Formel 1. Sebastian Vettel versinkt in der Unfähigkeit, einen sicheren Hafen für sein Ego zu finden. Das Resultat dieser Situation ist verheerend. Liberty Media beobachtet machtlos die silberne Dominanz, die Formel 1 ist spannend wie eine Schafsherde auf einer Weide.

Gazzetta dello Sport: Formel Hamilton: Sechstes Wunder des britischen Piloten, der Rest ist nur Langeweile. Für die Gegner gibt es keinerlei Hoffnung auf den Titel. Vettel trägt keine Schuld für den Flop im Qualifying, der mit Motorproblemen zusammenhängt. Allgemein ist er dennoch langsamer als Leclerc.

Tuttosport: Inzwischen ist klar, dass Leclerc Maranellos Pilot in bester Form ist.

Corriere della Sera: Hamilton allein ohne Gegner, er kämpft nur noch gegen die Rekorde. Er denkt nicht mehr an seine Rivalen auf der Rennstrecke, sondern an den Größten von allen, an Michael Schumacher. Das Ziel, wie Schumacher sieben WM-Titel zu erobern, ist für Hamilton in greifbarer Nähe.

Repubblica: Die Einsamkeit Hamiltons: König Lewis von Frankreich ist ein Mann allein am Steuer. Mit 34 Jahren sucht Hamilton stets neue Motivation: In Gott, in der Diät und in der Mode, denn auf der Rennstrecke geschieht kaum etwas Neues. Nur er gewinnt.

La Stampa: Vettel braucht dringend ein gutes Resultat, um das Vertrauen in sich selbst zurückzufinden. Mercedes hatte mit einem einfachen Sieg in Frankreich gerechnet, doch das Resultat überragt die rosigsten Erwartungen.

ENGLAND

Telegraph: Das ereignislose Frankreich-Rennen hat der Formel 1 einen Bärendienst erwiesen. Hamiltons Sieg diente niemandem außerhalb von Mercedes: Nicht den Veranstaltern, nicht den Fans und TV-Zuschauern. Für Hamilton war es ein Sonntagsspaziergang, und sogar er scheint sich mittlerweile ein bisschen mehr Wettbewerb zu wünschen. Die fehlende Bedrohung für Hamilton war peinlich für die Konkurrenz.

Guardian: Hamiltons Lust auf dominante Siege und seine fehlerfreie Ausführung machen den Unterschied. Das sorgt nicht für spannende Rennen, aber Hamilton ist das nicht vorzuwerfen. Er trat in Frankreich wie ein Dirigent auf, der Rest des Feldes konnte lediglich folgen. Sogar Valtteri Bottas, im gleichen Auto, hielt nur in den ersten Runden mit.

Sun: Der 'langweilige' Hamilton lässt einfach nicht nach und hält weiter Kurs auf den Schumacher-Rekord.

Daily Mirror: Hamilton meisterlich, der sechste WM-Titel ist schon in Sicht. Die Art und Weise des Sieges war mal wieder Beleg für seine unerreichte Brillanz in dieser Saison. Für Sebastian Vettel war es erneut ein harter Tag im Büro.

SPANIEN

Marca: Hamilton räumt alles weg und lässt keinen Zweifel daran, dass er auch im eigenen Rennstall konkurrenzlos ist. Die 18 Sekunden Abstand lassen Bottas erröten. Vettel verabschiedet sich definitiv von jeglicher Titelchance.

As: Hamilton hat alles im Griff, er frisst auch Bottas auf. Ein Spaziergang an der Cote d'Azur. Sebastian Vettel blieb nur die Statistenrolle.

El Mundo Deportivo: Hamilton dominiert ganz locker das Geschehen. Es wird wohl niemanden geben, der ihm seinen sechsten WM-Titel streitig machen kann.

ÖSTERREICH

Kronen Zeitung: Irre! Wie von einem anderen Stern kommend hat Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton den Grand Prix von Frankreich in einer beinahe schon beängstigend überlegenen Manier gewonnen!

Kleine Zeitung: Machtdemonstration in Frankreich. Die Überlegenheit von Mercedes in der Formel 1 ist zurzeit vor allem die Vormachtstellung von Lewis Hamilton.

SCHWEIZ

Blick: Auch der Große Preis von Frankreich ist eine Beute von Lewis Hamilton. Die Silberpfeile lassen sich die Butter nicht vom Baguette nehmen, Hamilton schraubt sich immer weiter hoch, hat nach dem Erfolg in Le Castellet bereits 79 Grand-Prix-Siege auf seinem Karriere-Konto ? bei 237 Starts. Auf den Rekord von Schumi fehlen noch zwölf.

FRANKREICH

L'Equipe: Hamilton reiste später in Le Castellet an, um sich in Paris, um seine Mode zu kümmern. Und holte trotzdem einen Start-Ziel-Sieg. Der Brite macht den Eindruck, alles komplett im Griff zu haben, sein Leben, sein Fahren, sein Auto, seine Konkurrenz, und dass ihm nichts passieren kann. Vettel lächelte, er wirkt mittlerweile, als habe er den WM-Titel längst abgeschrieben, er nimmt die Rennen, wie sie kommen, ohne Ergebnisdruck und ohne Hoffnung auf den Sieg.


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