FP2 Spielberg: Leclerc top, Abflüge von Top-Piloten

Von Vanessa Georgoulas
Alle drei Top-Teams der Formel 1 mussten im zweiten freien Training auf dem Red Bull Ring den Atem anhalten, weil Max Verstappen, Valtteri Bottas und Sebastian Vettel abflogen. Letzterer hatte Glück im Unglück.

Bereits im ersten freien Training sorgten die hohen Randsteine des Red Bull Rings für viel Schrott, so zerstörten sich etwa Red Bull Racing-Pilot Pierre Gasly und Renault-Werksfahrer Nico Hülkenberg ihren Frontflügel, weil sie etwas zu optimistisch darüberbretterten. Auch bei Mercedes und Racing Point musste man Schäden in Kauf nehmen.

Auch am Nachmittag dauerte es nicht lange, bis die Randsteine wieder ein Thema waren: Zwölf Minuten nach dem Start der Session war es Lance Stroll, der in der letzten Kurve zu weit geriet, wobei sein vorderer Flügel zu Bruch ging. Während sich Charles Leclerc mit 1:05,5 min an die Spitze setzte, gerieten beide Silberpfeil-Piloten zu weit raus, wobei Valtteri Bottas etwas weiter neben der Strecke war als sein Teamkollege Lewis Hamilton.

Es sollte nicht der letzte Fehler des Finnen bleiben, der wieder mit der neuesten Version des Mercedes-Motors im Heck unterwegs war. Der Erste, der sich durchs Kies pflügte, war aber ein anderer: Pierre Gasly geriet mit seinem Red Bull Racing-Renner in der vierten Kurve von der Piste, konnte sich aber aus eigener Kraft wieder aus seiner misslichen Lage befreien.

Bottas setzte sich kurz darauf mit 1:05,417 min an die Spitze, sein Teamkollege Hamilton reihte sich hinter ihm ein. Auf der dritten Position folgte Carlos Sainz, der auf den weichen Reifen nur eine Zehntel langsamer als der 29-Jährige Spitzenreiter im Silberpfeil blieb. Sehr viel schwieriger gestaltete sich die Zeitenjagd von Max Verstappen.

Kostspielige Abflüge

Der Red Bull Racing-Pilot verlor in der vorletzten Kurve die Kontrolle über sein Heck und rutschte mit einer halben Drehung rückwärts in die Streckenbegrenzung – womit er sein Heck sichtlich beschädigte. Immerhin: Der 21-Jährige hatte ein Freitagsgetriebe eingebaut, weshalb er keine Strafversetzung wegen eines ausserplanmässigen Getriebetauschs befürchten musste.

Um seinen Dienstwagen von der Piste zu schaffen, wurde die rote Flagge geschwenkt. Es sollte nicht die letzte Unterbrechung des Nachmittags bleiben. Denn kaum war die Piste nach knapp zehn Minuten freigegeben, vertat sich auch Bottas – und zahlte wie der Niederländer einen hohen Preis dafür.

Im Gegensatz zu Verstappen rutschte der Mercedes-Pilot in der sechsten Kurve mit der Front in die Streckenbegrenzung – was einen erheblichen Schaden an seinem Silberpfeil verursachte. Erneut wurde die Session unterbrochen, um den F1-Renner sicher abschleppen zu können. Und auch das war nicht die einzige Szene, die ein Raunen durch den Pressesaal gehen liess, denn sobald die GP-Stars wieder Gas geben durften, flog Vettel an gleicher Stelle wie Verstappen vor ihm ab.

Der Ferrari-Star hatte Glück im Unglück und konnte einen Einschlag vermeiden, während sein Teamkollege Leclerc auf weichen Reifen und mit wenig Sprit an Bord mit 1:05,086 min eine neue Bestmarke aufstellte. Die Experten rätselten, ob vielleicht der Wind die vielen Abflüge verursacht hatte, doch Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle, der am Streckenrand weilte, berichtete: «Es weht hier kaum ein Lüftchen, aber irgendetwas sorgt dafür, dass die Autos sich hier von der Strecke drehen.»

Doch Bottas berichtete nach seinem obligaten Check im Streckenkrankenhaus: «Ich habe in der fünften Kurve plötzlich das Heck verloren. Das kam unerwartet, und ich versuchte dann, das Auto abzufangen, aber es war zu spät. An diesem Wochenende ist es eher windig, und diese Piste bestraft Fehler ziemlich hart.»

Das durfte auch Sainz erfahren, der acht Minuten vor dem Ende des Trainingsfreitages in der sechsten Kurve ins Kies geriet. Wie Vettel konnte auch der Spanier von Glück im Unglück sprechen, denn auch er konnte sich ohne fremde Hilfe befreien und die Box ansteuern.

Am Ende durfte sich Leclerc mit 1:05,086 min über die FP2-Bestzeit freuen, Bottas, Gasly, Hamilton, Sainz, Romain Grosjean, Kimi Räikkönen, Vettel, Verstappen und Norris folgten auf den weiteren Top-10-Rängen. Kevin Magnussen, Sergio Pérez, Alex Albon, Antonio Giovinazzi, Daniil Kvyat, Nico Hülkenberg, Daniel Ricciardo, Lance Stroll, George Russell und Robert Kubica komplettierten die Zeitenliste.

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