David Coulthard: Frau gegen Hamilton und Verstappen

Von Mathias Brunner
​Der langjährige GP-Fahrer David Coulthard ist Berater der Frauen-Formelserie W. Der Schotte ist der Überzeugung: «Die nächste Frau im GP-Sport muss es mit Hamilton und Verstappen aufnehmen können.»

Seit Giovanna Amati 1992 ist keine Frau mehr in ein Qualifying der Formel 1 gegangen. An talentierten Kartfahrerinen fehlt es nicht, wohl aber an gezielter Förderung. Der langjährige Grand-Prix-Pilot David Coulthard ist heute unter anderem Berater der Frauen-Formelserie W, in welcher vor kurzem die erste Saison zu Ende gegangen ist, mit der Britin Jamie Chadwick als Meister.

Coulthard sagt bei einer Umfrage von F1 Fan Voice: «Wir haben in Form der W-Serie das Talent einiger Frauen ins Rampenlicht rücken können. Und ich sehe, dass einige der Wettbewerberinnen durchaus das Zeug hätten, später Formel 1 zu fahren. Aber die nächste Frage muss lauten: Finden wir auch jemanden, der Fahrer wie Hamilton, Verstappen oder Leclerc herausfordern kann? Denn wenn du nicht au solchem Niveau fährst, dann sind Fahrer aus diesem Holz nicht zu bezwingen.»

«Der Sinn der W-Serie bestand darin, mehr Frauen in den Formelsport zu bringen. Meine Schwester ist auch gefahren, sie war auch gut, aber sie hatte eben keine Unterstützung. Ich bedaure das bis heute. Also will ich heute etwas für talentierte Frauen machen. Wenn sie sehr gut sind, können es einige davon in die Königsklasse schaffen. Wenn sie gut sind, dann sehe ich eine Zukunft in Touren- oder Sportwagen und vielen weiteren Meisterschaften.»

Die 21jährige Jamie Chadwick, die 2014 in der Ginetta-Meisterschaft gegen einen gewissen Lando Norris antrat (heute McLaren-Fahrer), gehört dem Nachwuchsförderprogramm von Williams an.

Ein anderer früherer Williams-Fahrer, Damon Hill, gibt zu bedenken: «Meine Frau und meine beiden Töchter versichern mir – es gibt keinen Grund, wieso eine Frau nicht die Männer schlagen sollte. Aber ich habe meine Zweifel. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir das so bald sehen werden, alleine aus diesem Grund: Schon für die Männer ist es sehr, sehr hart, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Die Grundfrage müsste lauten: Gibt es da draussen ein Mädchen, das mehr als alles andere auf der Welt, Rennfahrer und Weltmeister werden will?»

W Series 2019

1. Jamie Chadwick (GB)
2. Beitske Visser (NL)
3. Alice Powell (GB)
4. Marta Garcia (E)
5. Emma Kimiläinen (FIN)
6. Fabienne Wohlwend (FL)
7. Miki Koyama (J)
8. Sarah Moore (GB)
9. Vicky Piria (I)
10. Tasmin Pepper (ZA)

Frau am Steuer in der Formel 1

1958/1959: Maria Teresa de Filippis (I) – 3 GP (10. in Belgien 1958)
1974–1976: Lella Lombardi (I) – 12 GP (Rang 6 in Spanien)
1976/1978: Divina Galica (GB) – 0 GP (drei Mal nicht qualifiziert)
1980: Desiré Wilson (ZA) – 0 GP (einmal nicht qualifiziert)
1992: Giovanna Amati (I) – 0 GP (drei Mal nicht qualifiziert)
2002: Sarah Fisher (USA) – 0 GP (nur Demo-Fahrt in Indianapolis)
2005: Katherine Legge (GB) – 0 GP (Test mit Minardi)
2011/2012: María de Villota (E) – 0 GP (Tests und Demo-Fahrten mit Renault und Marussia)
2012–2015: Susie Wolff (GB) – 0 GP (Tests und Trainings mit Williams)
2014: Simona De Silvestro (CH) – 0 GP (Tests mit Sauber)
2015: Carmen Jordá (E) – 0 GP (Entwicklungspilotin von Lotus, keine Tests)

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