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GP-Fahrer gewarnt: Elektronische Polizei strenger

Von Mathias Brunner
​Den Piloten soll mehr auf die Räder geschaut werden, was das Einhalten der Pistengrenzen angeht. Die FIA hat in Belgien gute Erfahrungen gemacht mit einer elektronischen Kontrolle.

Es liegt in der Natur des Rennfahrers, den kürzesten Weg von A nach B zu suchen. Der führt auch mal abseits der eigentlichen Rennstrecke durch. Der Autoverband FIA tut sich seit Jahren recht schwer mit Pistensündern. Immer wieder suchen die Herren Formel-1-Fahrer den Weg am eigentlichen Asphaltband vorbei, um ihre Linie zu optimieren oder mehr Schwung für die folgende Kurve zu holen. Zum Teil reagierte die FIA mit schlafenden Polizisten, mit Kunststoff-Elementen, die so platziert werden, dass das Abkürzen unattraktiv wird. Geklappt hat das nicht immer. Einige Fahrer handelten sich an solchen Elementen Aufhängungsschaden ein, weil Formel-1-Querlenker für diese Belastung nicht konstruiert worden sind.

Traditionalisten führen an dieser Stelle spöttisch, aber vollkommen richtig ins Feld: Früher standen entlang der Piste Bäume. Kein Wunder, war das Abkürzen keine besonders kluge Idee. Aber auch die heutigen Formel-1-Fahrer wissen durchaus, wie man sich an Pistengrenzen hält. In Monte Carlo fährt schliesslich auch keiner hinter der Leitschiene oder in Singapur hinter den Beton-Elementen. Geht doch.

Das grösste Problem: Rennstrecken werden das ganze Jahr über betrieben, nicht nur für die Grand-Prix-Rennwagen, und die Piste kann nicht jede Woche umgebaut werden. Am Red Bull Ring etwa werden Randsteine für die Formel 1 gelegt, die natürlich wieder abgebaut werden müssen, wenn die MotoGP kommt. Es ist nun mal so, dass auf vielen Strecken nicht nur Formel 1 gefahren wird, sondern auch Tourenwagen und Superbikes und MotoGP.

Am GP-Wochenende von Belgien haben die Regelhüter des Autoverband FIA intensiv mit einer elektronischen Überwachung gearbeitet: In Raidillon wurden Messschlaufen in den Boden gelegt, die Fahrer wurden gewarnt – wer hier abkürzt, vom elektronischen Polizisten ohne Zweifel überführt, dessen Rundenzeit wird im Training gestrichen, und der Sünder muss auch im Rennen mit einer Strafe rechnen.

Formel-1-Rennleiter Michael Masi in seiner Nachbesprechnung des WM-Laufs von Spa-Francorchamps: «Wir planen, dieses System vermehrt zu nutzen. In Belgien hat sich gezeigt, dass unser Warnsystem in der Formel kein einziges Mal ausgelöst worden ist. Wir ziehen ernsthaft in Betracht, mehr solcher Schlaufen zu legen, weil sie wie ein Kraftfeld zu wirken scheinen – die Piloten meiden diesen Bereich.»

Das Knifflige für die FIA, wie Masi vertieft: «Es hat sich gezeigt, dass problematische Kurven 2018 in diesem Jahr kein Thema mehr sind, was Pistengrenzen angeht. Andere Kurven, welche in der vergangenen Saison nie auffielen, werden auf einmal abgekürzt. Unser Gradmesser ist jeweils der Freitag: Wir beobachten, wie sich die Fahrer da verhalten, anschliessend werden die Piloten in unserer Besprechung informiert, die jeweils am Freitagabend stattfindet.»


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