Sebastian Vettel: «Ich fahre nicht in Theorie»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Vier Mal hat Sebastian Vettel den Grossen Preis von Singapur gewinnen können, niemand war hier erfolgreicher. Was seine Chancen 2019 angeht, so bleibt der Heppenheimer hübsch auf dem Teppich.

Elf Grosse Preis von Singapur, vier Mal hiess der Sieger Sebastian Vettel. Kein Formel-1-Pilot kann eine bessere Bilanz vorweisen, Lewis Hamilton hat gleich oft gewonnen. Aber die Chancen, dass Vettel nach 2011, 2012, 2013 und 2015 ein fünftes Mal gewinnt, sind gemäss des Ferrari-Stars eher überschaubar. Vettel sagt jedoch im Fahrerlager der Marina Bay-Rennstrecke grimmig: «In Theorie passt die Singapur-Strecke nicht so gut zu uns – aber ich fahre nicht in Theorie.»

«Ungarn war auch eine Strecke, wo hoher Abtrieb gefragt ist. Damals waren wir nicht konkurrenzfähig genug. Wir haben ein paar neue Teile dabei. Ich hoffe, die machen uns das Leben ein wenig einfacher. Und ich glaube schon, dass ich als Fahrer auf solch einer Strecke einen Unterschied machen kann – mehr als auf anderen Pisten. Aber es lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken, wie viel das ausmacht. Du musst hier viel Vertrauen haben und dich im Wagen wohlfühlen, das macht sich auf der Stoppuhr bezahlt. Und das ist letztlich der Unterschied zwischen einer Rennstrecke wie dem Hungaroring und der Marina Bay.»

Muss der vierfache Weltmeister mit einer tollen Singapur-Leistung untermauern, wer nach der Monza-Niederlage der Platzhirsch ist bei Ferrari? «Monza war gewiss kein Highlight, am Samstag hätten wir besser aussehen müssen, dann hätte es auch am Sonntag besser ausgesehen. Aber es geht weiter, und die Herausforderung hier ist gross genug, ohne etwas beweisen zu müssen. Die Piste ist ganz gut zu mir, also bin ich guter Dinge. Ich fühle mich bereit und aufgekratzt, ich fühle mich wohl hier.»

Gab es nach Monza ein klärendes Gespräch? Immerhin hat Charles Leclerc seinem Stallgefährten im Qualifying nicht geholfen, um es höflich auszudrücken. Seb bleibt diplomatisch: «Solche Dinge tragen wir nicht gegen aussen. Es gab ein Gespräch, aber es lässt sich halt nicht mehr ändern. Ich bin schon einige Jahre in der Formel 1 mit sehr vielen guten Wochenenden, aber es gehört halt auch zum Job, dass man mal ein schlechtes Wochenende hat. Ich habe mich immer aus solchen Situationen freigeboxt, und das werde ich auch dieses Mal schaffen. Ich habe mir sehr genau angeschaut, was nicht funktioniert hat. Alles ist erklärbar. Ich gehe da sehr selbstkritisch an die Arbeit, und das war in der Vergangenheit immer eine gute Einstellung.»

Vettel darf sich nicht mehr viele Strafpunkte leisten, sonst droht eine Rennsperre. Fährt das im Cockpit mit? Vettel gibt zu: «Das behält man im Hinterkopf. Aber ich könnte jetzt nicht behaupten, dass ich deswegen mit angezogener Handbremse fahren werde.»


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