ExxonMobil: Wunder-Benzin für Honda und Verstappen

Von Mathias Brunner
​Honda will beim Heimrennen in Suzuka glänzen. Dafür wurden am GP-Wochenende von Russland Strafversetzungen in Kauf genommen, und dafür hat ExxonMobil ein neues Wunder-Benzin entwickelt.

Honda Racing F1 bestätigte vor dem Grand-Prix-Wochenende auf dem Olympia-Gelände von Sotschi, dass alle vier Fahrer strafversetzt werden müssen. Die Japaner teilten mit: «Vor dem Hintergrund unserer Einteilung der Antriebs-Einheiten für den Rest der Saison haben wir uns dazu entschlossen – alle Fahrer erhalten einen frischen Motor der Spezifikation 4.»

Aber hatte Honda nicht schon in Belgien (Kvyat) und Italien (Verstappen, Albon, Gasly) frische Aggregate dieser Spezifikation zum Renneinsatz gebracht? Wieso also wieder frische Motoren? Der Die Denke war, dass die Honda-Fahrer beim Honda-Heimrennen in Suzuka mit frischen Motoren antreten können. Entsprechende Strafversetzungen sollten in Russland abgesessen werden, auf einer Strecke, wo gut überholt werden kann. Was Verstappen und Alex Albon bewiesen haben: Der Niederländer wurde von Startplatz 9 Vierter, der Thai-Brite fuhr von ganz hinten auf den fünften Rang nach vorne.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner lobt Motorpartner Honda: «Das Fabelhafte an Honda ist – die Japaner konzentrieren sich voll und ganz auf die Arbeit mit Red Bull Racing und Toro Rosso. Ein erheblicher Unterschied zu 2018: Unser Motorlieferant Renault arbeitete für das Werksteam mit einem anderen Kraftstoff- und Ölpartner. Wenn unsere Leute von ExxonMobil etwas Neues ausprobieren wollten, dann mussten sie sich bei der Prüfstandsarbeit hinten anstellen.»

«Mit Honda läuft das ganz anders. Vor allem die Verzahnung zwischen den Japanern und ExxonMobil ist extrem gut. Wir werden in die ganzen Entwickungen von Honda eingebunden, und das schliesst die Arbeit mit Rennsprit und Schmierstoffen mit ein. Das ist ein echtes Dreieck, eine wahrhaftige Partnerschaft.»

David Tsurusaki, Motorsport-Technikchef von ExxonMobil: «Wir haben für das Rennen von Japan einen neuen Kraftstoff entwickelt, mit chemischen Zutaten, die in dieser Form in der Formel 1 noch nie verwendet worden sind.»

«Der Rahmen bei der Spritentwicklung wird vom Autoverband FIA eng gesteckt. Wir dürfen nur Chemikalien verwenden, die sich auch im handelsüblichen Kraftstoff finden lassen. Ganz neu sind sie also nicht. Aber sie wurden unseres Wissens in dieser Kombination noch nie im GP-Sport eingesetzt. Wir haben damit das erhoffte Leistungsplus erreicht. Ich darf nicht sagen, wie gross dieses Plus ist. Aber es handelt sich um einen der grössten Fortschritte, seit wir mit Red Bull Racing arbeiten.» ExxonMobil hat zwei Jahre an dieser Sprit-Spezifikation gearbeitet.

Die Leistungssteigerung durch ein enges Bündnis mit einem Kraftstoffpartner wird oft übersehen und ist doch elementar. Kurz vor dem Start der Formel-1-Saison 2019 hat Ferrari-Teamchef Mattia Binotto im Fahrerlager des Albert Park Circuit verraten: An der Leistungssteigerung von Ferrari beim 2018er Motor war Kraftstoffpartner Shell zu 21 Prozent beteiligt, dank verbesserten Shell V-Power Rennkraftstoffs und des Motorenöls Shell Helix Ultra. Der in der Schweiz geborene Techniker sagte: «Das ist eine enorme Zahl. Shell ist wesentlich daran beteiligt, dass wir 2018 eine so gute Saison zeigen konnten. Diese Zahl zeigt auch, wie unerlässlich die enge Kooperation zwischen einem Motorhersteller und einem Kraftstoffhersteller geworden ist.»

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