Formel 1: Fernando Alonso hat bösen Verdacht

Michelin: Exakte Bedingungen für Pirelli-Nachfolge

Von Agnes Carlier
Rennleiter Pascal Couasnon

Rennleiter Pascal Couasnon

Michelin-Rennchef Pascal Couasnon spricht über die Voraussetzungen, dass Michelin in die Formel 1 zurückkehrt. «Nur Retter zu sein, das reicht nicht.»

Seit Jahren heisst es, Michelin habe kein Interesse an einer Rückkehr in die Formel 1. Und doch: Vor drei Jahren wurde dem Autoverband FIA ein Bewerbungs-Dossier eingereicht, später aber zurückgezogen. Die Gründe: Michelin schien nicht bereit dazu, Forderungen der FIA und von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone nachzukommen, Reifen nach deren Wunsch zu bauen; will heissen, Reifen, die eine bessere Show garantieren. Michelin hat zudem immer den Konkurrenzgedanken des Sports in den Mittelpunkt gestellt – als Alleinausrüster gibt es keinen Gegner zu schlagen.

Nicht erst seit der Kritik an Pirelli geistern Gerüchte herum, Michelin könnte in die Formel 1 zurückkehren. Die Franzosen haben das mehrfach dementiert: an den Rahmenbedingungen habe sich nichts geändert. Und doch erklärt Michelin-Rennchef Pascal Couasnon in Le Mans Erstaunliches.

Frage an den Franzosen: Angenommen, Pirelli würde doch Knall auf Fall aus der Formel 1 aussteigen, und erhielte Michelin ein Angebot, diese Lücke zu füllen – würde die Firma kategorisch ablehnen?

«Nein», erwidert Couasnon. «Wir leben schliesslich alle in der gleichen Welt, und jedem ist klar, was die Formel 1 in Sachen Wahrnehmbarkeit bedeutet. Auf diesem Gebiet ist die Formel 1 allem weit voraus. Und in Sachen Technik könnte sie extrem interessant sein. Wir wären bereit dazu, uns hinzusetzen und einige Vorschläge zu machen – was die Art der Reifen angeht, was die Wahrnehmbarkeit angeht, was die richtige Mischung angeht aus Spektakel und Herausforderung für den Reifenhersteller.»

Das klingt nicht mehr wie ein «nein» an die Formel 1, eher wie ein «vielleicht».

Pascal Couasnon nennt ein Beispiel, wie er sich das vorstellen könnte: «Wir könnten beispielsweise vorschlagen, die Reifendimension in der Formel 1 zu ändern. Heute werden im GP-Sport 13-Zoll-Felgen verwendet, die findet man aber auf keinem anderen Fahrzeug. Das interessiert uns nicht. Bei 18 Zoll ist das eine ganz andere Sache. Ein Einsitzer könnte wundervoll auf 18-Zoll-Felgen rollen. Vielleicht sehen wir das ja auch eines Tages.»

FIA-Chef Jean Todt will auch den grünen Gedanken im Motorsport fördern. Ist das ein Aspekt, den Michelin reizen könnte? Pascal Couasnon: «Ein Reifen, der nur sieben Runden lang hält, ist schwerlich mit dem grünen Gedanken zu verbinden. Wir wären nur interessiert, wenn wir in Sachen Reifen ein intelligentes Reglement vorfänden.»

Fazit des Michelin-Rennchefs: «Es reicht nicht, als Retter der Formel 1 zurückzukehren. Die wahre Frage ist: Was schlägt die Formel 1 Michelin vor, um eine Rückkehr technisch reizvoll zu machen? Ein neuer Weg in Sachen Haltbarkeit? Andere Reifendimensionen? Dann könnten wir sagen: Warum nicht?»

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