Frank Williams' letzter großer Wunsch

Von Petra Wiesmayer
Die Früchte seiner Zusammenarbeit mit dem Scheichtum Katar zu ernten, ist der «letzte große Wunsch», den Teamgründer und -besitzer Frank Williams nach eigener Aussage hegt.

Bei Williams läuft es in dieser Saison alles andere als rund. Nur einen einzigen WM-Punkt konnte das einst so erfolgreiche Team in diesem Jahr seinem Konto gutschreiben, als Pastor Maldonado in Ungarn als Zehnter ins Ziel kam. So schlecht schnitt das Team seit seiner Gründung im Jahr 1977 nicht. Teamgründer Sir Frank Williams ist nicht mehr bei allen Rennen vor Ort und, obwohl er offiziell immer noch Teamchef ist, hat er diese Rolle mittlerweile an seine Tochter Claire übergeben.

«Ich bin immer noch bei allen europäischen und vier bis fünf Überseerennen dabei. Die langen Strecken kann ich nicht mehr fliegen. Die Fluggesellschaften erlauben es nicht, dass ich in einen Stretcher gestellt werde. Das könnte bei Turbulenzen Probleme geben», erklärt der 71-Jährige bei Auto, Motor und Sport. «Ich liebe Rennsport, aber kann wegen meiner Behinderung nicht mehr überall dabei sein. Ich hätte mir eben nicht den Hals brechen dürfen.»

Sein Job habe sich jedoch nicht geändert, stellt er fest. «Ich kümmere mich um die Politik in der Formel-1-Gemeinschaft, bin der Ansprechpartner für Bernie und die FIA und versuche Claire bei der Sponsorpflege zu helfen. Der Job von Claire ist wichtiger als meiner. Sie muss das Geld besorgen. Das ist heute die wichtigste Aufgabe in einem Formel 1-Team.»

Vor ein paar Jahren ging das britische Team eine Partnerschaft mit dem arabischen Scheichtum Katar ein und baute in dem arabischen Land das Williams Technology Centre, um Technologien zu vermarkten, die in der Formel 1 entstanden sind. «Mein letzter großer Wunsch ist es, unsere Partnerschaft mit Katar zu einem Abschluss zu bringen», sagte der Engländer weiter, der bereits in den 1970er Jahren einen Vertrag mit Saudi-Arabien abschloss und von Sponsoren wie Saudia, TAG und Albilad unterstützt wurde.

«Das gleiche möchte ich jetzt mit Katar schaffen. Ich arbeite daran seit drei Jahren. Wir haben dort unten unsere kleine Filiale, die sich um die Entwicklung neuer Technologien kümmert. Von meiner Erfahrung mit den Saudis weiß ich, dass Geduld eine große Rolle spielt.» Dieses zweite Standbein sei zwar nicht lebenswichtig, aber «aber es ist wichtig», stellte Williams fest. «Es ist das dritte Bein eines Barhockers. Auf zwei sitzt sich schlechter.»

«Wir machen Fortschritte mit unserer Sparte fortschrittlicher Technologien. Sie spielt nun Geld ein, das dem Formel 1-Team zugutekommt. Wenn dieses Geschäft weiter so wächst, wird es für uns ein immer wichtigeres Standbein. Als Zuschuss zu den Sponsorgeldern.», bestätigte auch seine Tochter Claire, die weiß, dass sie als Teamchefin eine große Verantwortung trägt.

«Ich habe alles zu verlieren. Wenn ich nicht gut arbeite, setze ich ein Lebenswerk aufs Spiel. Mein Vater, meine Mutter und Patrick haben gekämpft, gekämpft und gekämpft, um diesen Rennstall mit wunderbaren Leuten und den besten Ressourcen aufzubauen», sagt die 37-Jährige. «Ich muss dieses Werk fortsetzen. Es wäre furchtbar, wenn ich 40 Jahre harte Arbeit an die Wand fahren würde. Das ist eine riesige Verantwortung. »

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