Romain Grosjean im 3. Training: «Nichts ist gelöst!»

Von Vanessa Georgoulas
Nicht nur Wind und Wetter machten den Formel-1-Stars im dritten freien Training zum Australien-GP zu schaffen. Auch die Technik sorgte wieder für reichlich Ärger. Mercedes-Pilot Nico Rosberg sicherte sich die Bestzeit.

Das australische Wetter sorgte schon von Beginn weg für Hektik im dritten freien Training zum ersten Grand Prix des Jahres. Kaum waren die ersten Piloten auf der Strecke, wurden auch schon die ersten Wind- und Regenwarnungen durchgefunkt. Das Sauber-Team warnte Esteban Gutiérrez vier Minuten nach Trainingsbeginn, dass er in etwa zehn Minuten mit den ersten Tropfen zu rechnen hätte.

Die Schweizer verschätzten sich um sieben Minuten, doch was noch viel schlimmer war: Gutiérrez rollte schon knapp zehn Minuten, nachdem die Boxenampel auf grün gesprungen war, aus. Der Grund: Das Getriebe des 22-jährigen Mexikaners machte Probleme, Gutiérrez musste in der Folge an die Box zurückschleichen.

Pastor Maldonado: «Meine Bremse ist zu weich»

Der Sauber-Pilot war nicht der Einzige, der schon in den ersten Minuten Probleme bekundete. Auch Lotus-Neuzugang Pastor Maldonado beschwerte sich über Boxenfunk: «Meine Bremse ist zu weich». Die Antwort: «Wir können jetzt nichts machen, wir schauen uns das nach dem Training an.» Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige SkyTV-Experte Marc Surer erinnert sich: «Das sagte man mir auch mal und in der Folge habe ich beide Füsse gebrochen, weil die Bremse ganz ausfiel. Ich hoffe, ihm passiert das nicht.»

Auch in der Ferrari-Box wurde es schon zu Beginn hektisch: Kimi Räikkönen, der schon in seinem roten Renner Platz genommen hatte, musste wieder aussteigen – ein Problem mit der Elektrik verzögerte die Ausfahrt des Finnen. Auch nachdem der Iceman auf die Bahn durfte, lief es nicht rund. Räikkönen kämpfte mit der elektronisch gesteuerten Hinterradbremse und fand sich gleich mehrfach neben der Bahn wieder.

Getriebewechsel bei Valtteri Bottas' Williams

Bremsprobleme quälten auch die beiden Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne und Daniil Kvyat, die schon am Vortag mit der neuen elektronischen Hinterbremse zu kämpfen hatten. Sauber-Neuzugang Adrian Sutil beschwerte sich über das schlechte Handling seines Dienstwagens, während Valtteri Bottas wegen eines Getriebeschadens gar nicht erst zum Fahren kam.

Die Frage ist: Lässt sich der Schaden am Williams bis zum Qualifying beheben? Williams-Technikchef Pat Symonds erklärt: «Die Windrichtung hat um 180 Grad gewechselt. Das beeinträchtigt nicht nur das Handling, sondern du liest auch jede Menge Müll auf, der auf die Strecke geblasen wurde. Was Valtteri angeht, so haben wir Metallspäne im Getriebe gefunden, also müssen wir wechseln. Leider bedeutet das auch, dass wir für Valtteri eine Strafe erhalten werden.»

Romain Grosjean in Rage

Sorgen mit dem Heck seines McLaren bekundete Jenson Button. Der Weltmeister von 2009 beklagte sich über mangelhafte Traktion. Den mit Abstand frustriertesten Eindruck hinterliess aber Romain Grosjean. Erst beklagte er sich über Fehlzündungen, dann schimpfte er: «Un-glaub-lich!» Einen Boxenbesuch und eine halbe Runde später schrie der Lotus-Pilot seine Mannschaft über Funk an: «NICHTS ist gelöst!»

Etwas weniger entnervt zeigte sich Sebastian Vettel, der ein neues Motorenkennfeld ausprobierte. Der Weltmeister funkte: «Das ist fürchterlich, so lässt sich der Wagen überhaupt nicht fahren. Er beschleunigt nicht richtig.» Surer bestätigt: «Das kann man hören, wenn er versucht, seine Suzie zu beschleunigen.» Am Ende musste sich der Red Bull Racing-Pilot mit Platz 12 auf der Zeitenliste begnügen.

Bestzeit für Nico Rosberg

Probleme mit den Reifen bekundete hingegen Nico Rosberg, der nicht nur in der Mercedes-Box für Lacher sorgte, als er den Ellenbogen-Hitzeschutz, der sich an seinem Silberpfeil gelöst hatte, unterwegs aus dem Cockpit warf. Weniger amüsant fanden die Mercedes-Ingenieure hingegen die Reifenprobleme ihres Duos. Der 28-Jährige aus Wiesbaden informierte die Boxenmauer nach nur sechs Runden am Stück, dass seine Reifen am Ende seien, und gestand dabei: «Ich habe aber auch viele Fehler gemacht.» Auch Hamiltons Reifen überhitzten.

Mercedes durfte sich dennoch über die Bestzeit freuen. Rosberg setzte sich mit seiner Rundenzeit von 1:29,375 min an die Spitze, und machte schon 15 Minuten vor Trainingsende Feierabend. Der Wahl-Monegasse war zu diesem Zeitpunkt mit grossem Abstand der schnellste Mann im Feld.

Knapp 1,4 sec fehlten etwa Jenson Button auf den Silberpfeil-Piloten. Damit sicherte sich der Brite Platz 2 auf der Zeitenliste. Hinter ihm reihten sich Fernando Alonso, Hamilton, Red Bull Racing-Neuzugang Daniel Ricciardo und Force-India-Rückkehrer Nico Hülkenberg ein. Räikkönen, McLaren-Neuling Kevin Magnussen, Force-India-Fahrer Sergio Pérez und Williams-Pilot Felipe Massa komplettierten die Top-Ten.

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